Antibiotikavertrieb geht zurück

Die Gesamtmenge vertriebener Antibiotika zur Behandlung von Tieren in der Schweiz hat 2021 weiter abgenommen.

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(Diana Polekhina, www.unsplash.com)

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Dieses Jahr zeigt der «ARCH-Vet Bericht», dass die Vertriebsfirmen immer weniger Antibiotika an die Tierärztinnen und Tierärzte in der Schweiz verkaufen. Über die letzten zehn Jahre beträgt der Rückgang mehr als die Hälfte (53 Prozent); er sank von 60'000 kg im 2011 auf 28'000 kg im Jahr 2021. Die kontinuierliche Abnahme des Antibiotikavertriebs weise auf eine hohe Sensibilisierung der Tierärzteschaft und Tierhaltenden hin, berichtet das Bundesamt für Lebensmittel und Veterinärwesen BLV. 

Die Trends der Resistenzen gegen wichtige Antibiotika sind rückläufig

Eine Herausforderung beim Einsatz von Antibiotika bleiben die Resistenzen (siehe Kasten): Um deren Entwicklung zu beobachten, führt das BLV regelmässig Untersuchungen bei Nutztieren durch: Die 2021 bei gesunden Mastschweinen und -kälbern entnommenen Proben zeigen, dass die Resistenzlage stabil, sogar teilweise sinkend ist im Vergleich zu 2019. Auch das damals eingeführte jährliche Antibiotikaresistenz-Monitoring für Krankheitserreger bei Tieren zeigt keine signifikanten Veränderungen in den Resistenzraten.

Neue Datenbank zur Förderung eines sachgemässen Einsatzes von Antibiotika

Das BLV hat das Informationssystem Antibiotikaverbrauch (IS ABV) eingeführt, um zu wissen, wie die Gesamtmenge der vertriebenen Antibiotika eingesetzt wird. In dieser Datenbank müssen Tierärztinnen und Tierärzte seit dem 1. Januar 2019 Verschreibungen von Antibiotika erfassen. Der erste Bericht über die IS-ABV- Daten wurde Anfang 2022 veröffentlicht. Der nächste mit den Daten von 2021 ist für November 2022 vorgesehen.

Strategie Antibiotikaresistenzen (StAR)

Antibiotika sind einer der bedeutendsten Fortschritte in der Medizin. Ihr Einsatz macht es möglich, bakterielle Krankheiten zu heilen, die früher oft tödlich verliefen. Der übermässige und unsachgemässe Einsatz von Antibiotika führt jedoch dazu, dass immer mehr Bakterien gegen diese Medikamente resistent werden. Die Konsequenzen sind dramatisch und betreffen Mensch, Tier, Landwirtschaft und Umwelt gleichermassen. Der Bundesrat hat deshalb 2015 seine nationale Strategie Antibiotikaresistenzen (StAR) verabschiedet, um das Problem zunehmender Resistenzen koordiniert anzugehen.

Quelle: BLV

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