2022 war für die Schweizer Eierproduzenten ein Jahr voller Herausforderungen. Es waren zu viele Eier auf dem Markt, mit Marktentlastungsmassnahmen wurde Gegensteuer gegeben. «Wir sollten vorsichtig sein, lieber etwas weniger als zu viel produzieren», mahnte Daniel Würgler, Präsident von GalloSuisse an der Delegiertenversammlung dieser Woche. Ebenso beschäftigten die deutlich gestiegenen Produktionskosten die Eier-Produzentinnen und -produzenten.
Frühjahrs-Wetter sorgte für gute Eier-Nachfrage
Aktuell sieht der Markt besser aus. «Dank dem schlechten Frühjahrswetter hatten wir eine gute Eier-Nachfrage», erklärte der neu gewählte Vizepräsident André Hodel. Wegen der höheren Preise in der EU stellten zudem viele Lebensmittelhersteller auf Schweizer Eier um. Hodel warnte aber davor, sich darauf zu verlassen. Sollten die Preise in der EU sinken, würden die Verarbeiter wieder auf Import-Eier wechseln, zeigte sich Hodel überzeugt.
Erster Produktionsrückgang seit Jahren
In den vergangenen zehn Jahren war die Eier-Produktion in der Schweiz stets gestiegen. Letztes Jahr gab es erstmals einen Rückgang, wie Hodel erläuterte. Die Inlandproduktion sank um 0,9 Prozent. Der Rückgang geht vollumfänglich auf die Nicht-Bio-Produktion zurück. Im Bio-Bereich wurden weiterhin mehr Eier produziert. Der massive Zuwachs von fast 12 Prozent pro Jahr über die letzten zehn Jahre verlangsamte sich aber deutlich und lag bei noch 2,6 Prozent.
Erstmals sank im vergangenen Jahr die Bodenhaltungs-Produktion auf unter zehn Prozent. Rund ein Viertel der Eier stammt aus Bio-Produktion, der Rest aus Freilandhaltung.
Investitionen ins Marketing
Präsident Daniel Würgler betonte, dass es gerade in schwierigeren Marktsituationen wichtig sei, zukunftsorientiert zu handeln. «Wir investieren in die Zukunft, orientieren uns nach vorne», so Würgler, der an der Delegiertenversammlung einstimmig im Amt bestätigt wurde.
Zu diesen Investitionen gehört die Öffentlichkeitsarbeit. Aufgrund der schwierigen Marktlage ergriff der Verband den Weg nach vorne und legte früher als geplant mit einer neuen Kampagne los, die ab Dezember 2022 startete. Eines der Hauptziele der Kampagne ist es, das Grundvertrauen in die Schweizer Eier zu stärken. Die Schlagworte: «Vertrauen», «Swissness», «Natürlichkeit».
Text: Jonas Ingold, LID