Wenn mehr Kohlenstoff im Boden gespeichert wird, senkt dies die Treibhausgasmenge in der Atmosphäre und fördert die Bodenfruchtbarkeit und gute Ernten. Optimale Werte lassen sich durch angepasste Bewirtschaftung herbeiführen – das schont die Umwelt und ist wirtschaftlich interessant. In diesem Zusammenhang führte Agroscope eine Studie durch, um die zusätzliche Menge an Kohlenstoff zu schätzen, die sich in Ackerböden speichern lässt.
Art der Fruchtfolge entscheidend
Die Studie zeigte, dass die durchschnittliche Kohlenstoffsättigung im Ackerland bei 62 Prozent in den obersten 20 cm des Bodens liegt. Dies bedeutet ein grosses Potenzial für die Speicherung von Kohlenstoff. Je länger eine Ackerfläche von Gras und Klee bedeckt ist, desto höher wird die Kohlenstoffsättigung ausfallen. Daher haben Kunstwiesen in der Fruchtfolge einen grossen Einfluss auf die gespeicherte Menge an Kohlenstoff im Boden.
Verhältnis organischer Kohlenstoff zu Ton-Bestandteilen
Der Wert der meisten Ackerböden bezüglich des Verhältnisses von Kohlenstoff zu Ton-Anteilen des Bodens liegt unter 1:10 in den obersten 20 cm; ein Schwellenwert, unterhalb dem die Qualität der Bodenstruktur keine ausreichende Widerstandsfähigkeit gegen mechanischen Stress oder Wasserstress mehr zulässt. Bei tiefem Gehalt an organischer Bodensubstanz muss eine Düngung, vor allem mit Stickstoff, erfolgen. Die Erhöhung des Kohlenstoffgehaltes in Ackerböden hat dementsprechend nicht nur etwas Positives für das Klima, sondern auch bezüglich der Bodenfruchtbarkeit.
Fazit
- Das Klima schützen und gleichzeitig gute Ernten einfahren, das kann mit der Förderung des Kohlenstoffanteils im Ackerböden möglich sein.
- Je länger eine Ackerfläche während der Fruchtfolge durch eine Kunstwiese bedeckt ist, desto mehr Kohlenstoff lässt sich speichern.
- Das Agroscope-Berechnungsmodell erklärt mit fünf Variablen
80 Prozent respektive mit zwei Variablen (Kohlenstoff und Bodentextur)
59 Prozent der Variationen bezüglich Kohlenstoff-Speicherkapazität im Ackerboden
Quelle: Agroscope