Das System MAXI entstand in einer Phase des Umbruchs: Mit dem Rückzug des Bundes aus der Preis- und Absatzsteuerung ab 1998 mussten sich die Produzenten von Getreide und Ölsaaten neuen, liberalisierten Marktbedingungen stellen. Die fenaco-LANDI Gruppe reagierte frühzeitig und entwickelte MAXI, ein Vermarktungssystem, das auf Angebotsbündelung, Preisstabilität und enger Zusammenarbeit mit den LANDI basiert.
Zentrale Elemente sind die finanzielle Vorleistung der fenaco, die jährliche Vorfinanzierungen von über 100 Millionen Franken ermöglicht, sowie die klare Rollenteilung zwischen LANDI und fenaco. Durch gesicherte Absatzkanäle, wie etwa bei HOLL-Raps, und eine integrale Wertschöpfungskette bleibt das System auch angesichts von Klimawandel und veränderten Marktanforderungen flexibel. Jährlich erneuerbare Verträge gewährleisten die notwendige Anpassungsfähigkeit.
Herausforderungen und stabile Perspektiven
Die Ernte 2024 war von starken Witterungsschwankungen geprägt, was sich in regional und kulturabhängig unterschiedlichen Erträgen niederschlug. Trotz dieser Herausforderungen konnte das Ziel, möglichst umfassend Wertschöpfung zu erzielen, erfolgreich verfolgt werden, wie Basil Rüttimann, Co-Leiter Geschäftsbereich Getreide & Ölsaaten bei fenaco GOF, berichtete. Besonders der Futtergetreidemarkt stellte angesichts internationaler Volatilität und logistischer Anforderungen eine Herausforderung dar.
Jasmin Meile, ebenfalls Co-Leiterin im Geschäftsbereich, zeigte auf, wie flexibel MAXI auf Marktentwicklungen reagieren kann: Trotz gesenkter Stützungsbeiträge konnten bei Sonnenblumen vergleichbare Auszahlungspreise wie im Vorjahr erreicht werden.
Politische Akzente von Bundesrat Parmelin
Bundesrat Guy Parmelin widmete sich in seiner Ansprache den aktuellen Herausforderungen der Landwirtschaft. Er betonte die Notwendigkeit, eine Balance zwischen gesellschaftlichen Erwartungen, Nachhaltigkeit und Versorgungssicherheit zu finden. Angesichts der zunehmenden Anforderungen im Umwelt- und Gesundheitsbereich und gleichzeitigem Preisdruck stehe die Landwirtschaft unter erheblichem Anpassungsdruck.
Besonders hob Parmelin die Bedeutung einer starken Inlandproduktion hervor – eine Lehre, die sich insbesondere in Krisenzeiten zeige. Er lobte die Rolle von Organisationen wie fenaco bei der Weiterentwicklung der Schweizer Landwirtschaft und rief dazu auf, gemeinsam Innovation und Widerstandsfähigkeit weiter voranzutreiben.
Zukunftsperspektiven für MAXI
Den Abschluss der Veranstaltung bildete eine Podiumsdiskussion, moderiert von Silja Stofer, Leiterin Kommunikation fenaco. Im Fokus standen Entwicklungsoptionen und die langfristige Zukunft des Systems MAXI. Die Teilnehmenden zeigten sich einig: Nur durch stetige Weiterentwicklung bleibt ein System erfolgreich.
Eine humorvolle Anekdote rundete die Diskussion ab: Die Namensgebung von MAXI beruhe auf dem ursprünglichen Ziel, das «Maximum» an Kulturannahme ohne Einschränkungen zu ermöglichen – so erklärte es Sarah Rust von fenaco GOF.
Der Anlass klang bei einem gemeinsamen Mittagessen und einem Apéro in der Ausstellung «Von Heugabeln und Drohnen» aus – ein würdiger Abschluss für die Feier eines Systems, das seit 25 Jahren erfolgreich die Schweizer Wertschöpfungskette unterstützt.