Nach einem stetigen Anstieg zwischen 2015 und 2021 ist das landwirtschaftliche Einkommen im Jahr 2022 erstmals seit sieben Jahren gesunken - und zwar um minus 1,3 Prozent. Zudem bleibt der Arbeitsverdienst in der Landwirtschaft im Vergleich zu den Löhnen des zweiten und dritten Sektors weiterhin tief. Es besteht ein Gefälle zwischen dem Tal- und dem Berggebiet.
Ausbildung, Produktion und Betriebsgrösse
Neben den klimatischen und topografischen Bedingungen spielt die Ausbildung eine wichtige Rolle, heisst es in einem Bericht des Bundesrates. Gut ausgebildete Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter verdienen im Durchschnitt deutlich mehr und verzeichneten in den letzten Jahren einen stärkeren Anstieg des Arbeitsverdienstes im Vergleich zu Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter mit geringer Ausbildung. Daneben beeinflusst die Produktionsausrichtung der Betriebe die Einkommenssituation, da bestimmte landwirtschaftliche Aktivitäten wie Spezialkulturen und Veredlung lukrativer sind als beispielsweise Milchvieh- und Mutterkuhhaltung. Auch die Betriebsgrösse hat einen Einfluss, wobei grössere Betriebe tendenziell höhere Einkommen erzielen.
Um die Entwicklung der Einkommen der Bauernfamilien künftig noch besser verfolgen zu können, erachtet der Bundesrat eine methodische Überarbeitung des Einkommensvergleichs als angezeigt. Dieser soll künftig auf Verordnungsstufe geregelt werden. Er hat das WBF beauftragt, ihm bis Ende 2026 einen entsprechenden Antrag zu unterbreiten.
sg