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Nutztiere

3 Fragen an Peter Amstutz

Die UFA-Revue stellte Peter Amstutz von der Halag Chemie AG drei Fragen über die Hygiene in den Schweineställen während den heiklen Sommermonaten.

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Publiziert am

Die heissen Monate stehen uns noch bevor. Was ist die grösste Herausforderung betreffend Hygiene in den Schweineställen?

In den warmen Jahreszeiten ist der Fütterungshygiene eine besonders grosse Beachtung zu schenken. Dabei muss das gesamte System vom Futtersilo bis hin zum Trog miteinbezogen werden. Die Mikroorganismen fühlen sich bei warmen Temperaturen besonders wohl und können sich explosionsartig vermehren. Eine periodische Reinigung (mindestens einmal monatlich) der Anlagen und Leitungen mit einem Stallreiniger für Futterleitungen ist empfehlenswert. Bei Flüssigfütterungsanlagen sollte man die Futterleitung zusätzlich zur Reinigung ein- bis zweimal wöchentlich desinfizieren. Die Desinfektionslösung wird dabei für kurze Zeit im Kreislauf umgepumpt und bis zur nächsten Fütterung stehen gelassen. Ein Ausspülen / Ausstossen ist nicht erforderlich.

Bei welchen Hygienemassnahmen besteht aus Ihrer Sicht in der Praxis am meisten Verbesserungspotenzial?

Erfahrungsgemäss wird der Wasserhygiene zu wenig Beachtung geschenkt. Viele Betriebe besitzen eine eigene Wasserfassung mit Reservoir, Leitungen und Pumpen, welche schon seit Jahren in Betrieb sind. Das Wasserreservoir wird selten gereinigt und die Verkeimung nimmt über die Jahre kontinuierlich zu. Die Leitungen vom Reservoir zum Hof sind meistens unproblematisch, da hier noch ein ausreichend hoher Leitungsdruck vorhanden ist. Problematischer wird es im Stall, sobald der Druck reduziert und die Überströmung kleiner wird. Ein langsamer Biofilmaufbau kann beobachtet werden und die Keimzahl nimmt allmählich zu. Nicht selten werden Enterokokken und coliforme Keime nachgewiesen. Abhilfe kann eine Tränkewasser-Hygienisierung schaffen.

Welche Analysen bringen einen Betrieb bei der Lösung von hygienischen Problemen weiter?

Es ist empfehlenswert, das Wasser regelmässig mikrobiologisch untersuchen zu lassen. Eine Stufenkontrolle (Proben von unterschiedlichen Orten) kann aufzeigen, welche Leitungsabschnitte betroffen sind. Folgende Grenzwerte müssen gemäss der Trinkwasserverordnung erfüllt sein: Aerobe mesophile Keime <300/ml, Escherichia Coli nn (nicht nachweisbar)/100 ml, Enterokokken nn/100 ml. Eine Untersuchung der Futtersuppe ist ebenfalls ratsam. Dabei werden Fremdkeime, Hefen und Schimmel bestimmt. Ungenügende Resultate lassen auf eine mangelnde Hygiene der Fütterungsanlage schliessen und können mit den geeigneten Mitteln rasch behoben werden.

Interview: Eva Studinger

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