Welches Fazit zieht Suisseporcs aus der Krise im Schweinemarkt in den vergangenen Monaten?
Aufgrund des über Jahrzehnte liberalen Schweinemarktes konnte diese Phase der Überproduktion, trotz Warnung durch Suisseporcs, nicht verhindert werden. Zudem verstärkte Corona die Ausgangslage. Das Engagement der ganzen Wertschöpfungskette zur Verhinderung einer Eskalation in den Schweineställen über den Jahreswechsel war einmalig und notwendig. Mit welchen Massnahmen die Produktion auf dem gesunden Niveau von 93 Prozent Inlandanteil gehalten werden kann, erarbeitet die Arbeitsgruppe der Suisseporcs mit verschiedenen Vertretern aus der Branche.
Sind die Schweinehaltenden bereit für eine Veränderung? Gibt es diesbezüglich Erkenntnisse aus der Mitgliederumfrage?
Die Umfrage hat ergeben, dass sich der Produzentenverband weiterhin in der Preisgestaltung der Mastjager engagieren soll. Ebenso hat sich gezeigt, dass die Ställe mehrheitlich baulich gut instand sind. Nur auf wenigen Betrieben der befragten Produzentinnen und Produzenten soll die Schweinehaltung in den nächsten Jahren aufgegeben werden. Eine knappe Mehrheit der Befragten befürwortet Überlegungen zu einer Anpassung des Jagerpreissystems sowie zu einer absatzorientierten Mengensteuerung. Die Führungsgremien von Suisseporcs sind der Meinung, dass eine solche Marktverwerfung in Zukunft vermieden werden muss.
Gibt es bereits konkrete Ideen zur Verhinderung solcher Krisen in Zukunft?
Aufgrund von Rückmeldungen von engagierten Schweinehaltenden und weiteren Akteuren wurden rund zehn verschiedene Ideen und Modelle von der Arbeitsgruppe analysiert und bewertet. Diese sind in der ganzen Bandbreite – von weiterhin «freiem» Markt bis zur Integration – angesiedelt. Im Vordergrund stehen aktuell zwei Modelle, welche vertieft weiter bearbeitet werden. Dazu sind wir im Austausch mit Proviande und weiteren Organisationen. Über die Einführung eines neuen Branchenmodells Schlachtschweine wird abschliessend die Delegiertenversammlung der Suisseporcs entscheiden.