Das Infektiöse-Bronchitis-Virus (IBV) gehört zur Familie der Coronaviridae, ist aber für den Mensch nicht ansteckend. Das Virus zeigt eine hohe Variabilität. Dies bedeutet, dass verschiedene Stämme existieren, die unterschiedliche Symptome und Auswirkungen auf die Hühnerpopulation haben können. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich durch direkten Kontakt zwischen Tieren sowie durch die Kontamination von Luft, Futter, Wasser oder Staub. In der Regel sind es die Atemwege, über die das Virus in den Organismus gelangt. In dicht besiedelten Ställen mit unzureichender Belüftung und Hygiene ist die Erkrankung besonders ausgeprägt.
Vielfältige Symptome
Die Symptome einer IB-Infektion sind vielfältig. Die Legehennen zeigen geringe klinische Krankheitsanzeichen, zuweilen fehlen Atemwegssymptome komplett. Meistens zeigt sich ein akuter Abfall der Legeleistung. Das Eiweiss weist eine wässrige Konsistenz auf, die Eischale wird brüchiger und zeigt die typischen deformierten Eier. Braune Eier können sich in der Farbe stark aufhellen.
Diagnose von IB
Die Diagnose erfolgt in der Regel durch eine Kombination aus klinischen Beobachtungen, Untersuchung von Blutproben und bei Bedarf weiteren virologischen Tests.
Bei starkem Legeleistungsabfall in Kombination mit rückläufigem Futterkonsum müssen immer auch weitere Verdachtsdiagnosen wie aviäre Influenza oder Newcast-le-Disease ausgeschlossen werden.
Prävention und Kontrolle
Die Prävention beginnt bereits in den Brütereien und Aufzuchtställen. Die Junghennen werden während ihrer Aufzuchtphase mehrmals gegen die Infektiöse Bronchitis / das IB-Virus geimpft. Bevor die jungen Hühner in den Legehennenstall umgestallt werden, kann der Immunstatus der Herde mittels Blutproben überprüft werden.
Im Legehennenstall ist ein dem Betrieb angepasstes Impfprogramm dennoch von grosser Wichtigkeit. Die Impfung muss auf die spezifischen Virenstämme ausgerichtet werden, die in der Region vorkommen.
Eine gute Luftzirkulation im Stall ist auch im Winter entscheidend, um eine Ansammlung von Krankheitserregern in der Luft zu verringern und die allgemeine Tiergesundheit zu fördern. Die Reduzierung von Stressfaktoren im Stall wie Überbelegung, plötzliche Veränderungen im Futter oder anderen Managementparametern kann die Anfälligkeit der Tiere für Infektionen minimieren. Eine strenge Biosicherheitsstrategie ist unerlässlich.
Ist trotz aller getroffener Massnahmen eine IB-Feldinfektion im Betrieb ausgebrochen, gibt es keine direkte Therapiemöglichkeit. Die Herde erholt sich nach einigen Wochen wieder. Während der Krankheitsdauer ist der wirtschaftliche Schaden gross.
IB gut kontrollierbar
Das IBV stellt eine erhebliche Bedrohung für die Legehennenproduktion dar. Durch gezielte Impfstrategien und effektive Hygienemassnahmen können Landwirte jedoch die Auswirkungen dieser Krankheit minimieren und die wirtschaftlichen Einbussen abwenden. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Tierärztinnen und Tierhaltern ist entscheidend, um die Herausforderungen, die das IBV mit sich bringt, erfolgreich zu bewältigen.