Tiertransport ist ein sensibles Thema, bei welchem ein schonender Umgang mit den Tieren sowie ein reibungsloser Ablauf sehr wichtig sind. Die Anicom setzt dabei auf gut ausgebildete Chauffeure, die Erfahrung im Umgang mit Tieren haben. Die Anicom transportiert jährlich über 800 000 Tiere. Für die Logistik der Zucht- und Schlachttiere sind insgesamt 33 Chauffeure, darunter eine Frau, verantwortlich.
Gute Ausbildung und Erfahrung im Umgang mit Tieren
Die Anicom stellt hohe Anforderungen an ihre Fahrer, da die Qualität der Transporte abhängig vom Chauffeur und seiner Arbeit ist. Bezug zur Landwirtschaft und Erfahrung im Umgang mit Tieren sind Kriterien, die für eine Anstellung zwingend sind. Neue Mitarbeiter werden sorgfältig eingearbeitet, dabei ist vor allem die Begleitung langjähriger Chauffeure ein wichtiges Element. Alle Chauffeure besuchen regelmässig Weiterbildungen und werden zusätzlich im Bereich Informatik geschult.
Chauffeure nutzen Tablets als Arbeitsgerät
Das Tablet kommt vielfältig zum Einsatz und dient zur Arbeitszeiterfassung sowie als Navigations- und Kommunikationsgerät. Mastjager-Lieferscheine werden beispielsweise anhand der Eingaben am Tablet erstellt. Der Chauffeur erfasst die Anzahl Tiere, das Gewicht sowie Impfungen und allfällige Bemerkungen. Diese werden anschliessend von Züchter und Mäster visiert. Daraus generiert das System einen digitalen Lieferschein, der direkt versendet wird. Mit der neuen Tierhandelsplattform, welche anfangs September in Betrieb genommen wird, gewinnt das Tablet nochmals an Bedeutung. Zudem setzt Anicom sich ein, damit in Zukunft vermehrt papierlose Prozesse möglich sind.
Transport von Schlachttieren
Der Arbeitstag eines Chauffeurs beginnt vor Tagesanbruch. Auf dem Betrieb angekommen, wechselt der Fahrer seine Kleidung und beginnt mit den Vorbereitungen für den Verlad der Tiere. Nachdem alles bereit ist, werden die Tiere mit Hilfe des Landwirts von ihren Buchten über die Verladerampe in das vorgesehene Transportabteil geladen. Der Chauffeur zählt die Tiere und achtet auf Auffälligkeiten, welche ein Tier vom Transport ausschliessen könnten. Im Innern sorgen Barrieren für mehr Ruhe und Sicherheit während des Transports sowie zur Trennung verschiedener Posten. Nach dem Verlad händigt der Landwirt dem Chauffeur das Begleitdokument aus, dieser überprüft die Tieranzahl und visiert das Dokument. Er verlässt den Betrieb und fährt den nächsten und schlussendlich den Schlachthof an. Den Chauffeuren ist es wichtig, die avisierte Anfahrtszeit einzuhalten und pünktlich auf den Betrieben zu erscheinen. Durch Verzögerungen im Verkehr sowie beim Verlad, können diese Zeiten nicht immer eingehalten werden.
Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, ist es den Fahrern eine Hilfe, wenn die Produzenten die Tiere vorgängig aussortieren und die Dokumente bereitliegen.
Im Schlachthof gibt der Chauffeur die Begleitdokumente ab und lädt dann die Tiere postenweise ab. Beim Verlassen der Laderampe tätowiert ein Schlachthofmitarbeiter, mithilfe eines Tätowierstempels, die Tiere. Das Tätowieren dient zur Kennzeichnung der Produzentenzugehörigkeit. Nachdem alle Tiere abgeladen wurden, wird das Fahrzeug innen wie aussen gereinigt, denn Hygiene wird grossgeschrieben. Um die Verschleppung von Keimen zu verhindern, darf kein Tiertransporter das Schlachthofareal ungereinigt verlassen. Zu diesem Zweck befinden sich grosse Waschplätze innerhalb des Geländes. Nach Abschluss der Reinigung verlässt der Chauffeur den Schlachthof und startet eine zweite Tour oder beendet seinen Arbeitstag.