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Nutztiere

Druse bei Pferden

Die Druse führt weltweit zu seuchenhaften Ausbrüchen bei Pferden und Eseln. Warum und wie sollte man dem vorbeugen?

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(Bild: pixabay)

Publiziert am

Klinik für Pferdemedizin, Vetsuisse-Fakultät Universität Zürich

Die Druse ist eine hochansteckende Erkrankung, verursacht durch das Bakterium Streptococcus equi ssp. equi. In der Schweiz werden nicht meldepflichtige Infektionserkrankungen über die Früh erkennungs- und Meldeplattform Equinella dokumentiert. 2021 wurden 47 Fälle von Druse gemeldet, davon 12 Ausbrüche.

Symptome

Die Druse wird fälschlicherweise als Atemwegserkrankung von Jungtieren beschrieben. Da die Immunität nach Infektion kurzlebig ist, können auch ältere und genesene Tiere erneut erkranken. Das erste Symptom ist Fieber (> 39 °C). Danach kommt es zum Anschwellen und zur Abszessbildung in Lymphknoten, zumeist im Kopfbereich, die dann drainieren. In seltenen Fällen kann es zu schweren Komplikationen kommen, die eine Euthanasie notwendig machen. Die Druse sollte daher nicht als harmlose Jungtiererkrankung abgetan werden.

Diagnose

Der Tierarzt diagnostiziert eine Druse aufgrund der typischen Symptome; eventuell ist eine Endoskopie (Spiegelung) der Luftsäcke nötig. Eine bakteriologische Untersuchung von eitrigem Sekret oder einer Nasen-Rachen- oder Luftsackspülprobe bestätigt die Diagnose. Ein Antikörpernachweis ist nicht sinnvoll, da viele Pferde genesen sind und Antikörper haben.

Übertragung / Infektionsweg

Die grösste Ansteckungsquelle ist der Kontakt mit eitrigen Sekreten infizierter Pferde. Eine indirekte Ansteckung über Gegenstände wie Wassereimer, Mistgabeln, Schubkarren, Putzzeug oder Futterkübel ist möglich. Auch über Schuhe, Stiefel oder die Kleidung von Personen kann die Krankheit übertragen werden.

Behandlung

Obwohl es sich um eine bakterielle Infektion handelt, ist die Behandlung mit Antibiotika in den meisten Fällen nicht empfohlen, da es dann zu Komplikationen kommen kann. Betroffene Pferde können symptomatisch mit fiebersenkenden Mitteln behandelt werden. Teilweise müssen Abszesse gespalten werden.

Vorbeugende Massnahmen

Eine Impfung ist möglich, jedoch sind in der Schweiz momentan keine Impfstoffe erhältlich. Die Impfung schützt auch nicht vollständig. Der wichtigste Faktor in der Vorbeugung ist ein gutes Hygienemanagement. Bei allen Pferden auf einem Betrieb sollte die Körpertemperatur einmal täglich gemessen werden (normal: 37,5 – 38,0 °C). Wenn ein Pferd Fieber zeigt, sollte es in eine Quarantäneboxe gebracht und ein Tierarzt gerufen werden, der weitere Untersuchungen einleitet.

Falls die Druse bestätigt wird, muss jeglicher Pferdeverkehr zum und vom betroffenen Betrieb unterbunden werden. Kein Pferd (erkrankt oder gesund) darf Kontakt mit betriebsfremden Pferden haben. Erkrankte Tiere müssen separat von anderen Tieren aufgestallt sein und spezielle Hygieneregeln müssen eingehalten werden.

Weitere Informationen unter www.equinella.ch/bakterien/druse.

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