Trockene Einstreu ist in der Legehennenhaltung für ein gutes Stallklima, für die Tiergesundheit sowie das Verhalten der Tiere wichtig. Gerade im Winter ist dies aber für die meisten Betriebe eine Herausforderung.
Verschärfte Kontrollen
Bei den Tierschutzkontrollen beim Geflügel wird ab diesem Jahr unter anderem der Fokus auf die Qualität der Einstreu und die Besatzdichte gelegt. Dies im Rahmen des Schwerpunktprogrammes 2021 bis 2023.
Die Grundvoraussetzung der Einstreu bei den Kontrollen heisst: «Die Einstreu muss trocken und locker sein.» Das hat gesundheitliche und verhaltensrelevante Gründe. Das Picken, Scharren und Staubbaden dient dem natürlichen Verhalten des Huhnes, welches nur in trockener und lockerer Einstreu ausgelebt werden kann. Zudem ist dies wichtig für die Fussballengesundheit, denn nur wenn die Einstreu die Voraussetzung erfüllt, kann der Kot durch das Scharren in die Einstreu eingearbeitet werden.
Nasse, verpappte oder verkrustete Einstreu ist ungeeignet. Denn es bildet sich ein Deckel, auf welchem der Kot liegen bleibt und weniger schnell abtrocknet. Einzelne verkrustete Stellen bedeuten nicht grundsätzlich, dass man durch die Kontrollen fällt. Denn dies ist auch von klimatischen Gründen abhängig. Es wird bei den Kontrollen geprüft, ob es dafür Gründe wie zum Beispiel unvorhersehbare Ereignisse oder schlechtes Wetter gibt. Finden sich einzelne verkrustete Stellen, wird geschaut, ob Massnahmen umgesetzt werden, um dies zu verhindern. Beispielsweise kommt es dann darauf an, ob die Einstreu gelockert wird oder ob frische Einstreu eingestreut wird.
Weshalb entsteht Feuchtigkeit?
Die Feuchtigkeit wird von der Einstreu aus dem Kot absorbiert und wieder an die Stallluft abgegeben. Das Ziel der Einstreu ist nicht, dass diese die ganze Feuchtigkeit aufnimmt, sondern es sollte möglichst viel Feuchtigkeit über die Lüftung aus dem Stall transportiert werden.
Mit der Lüftung muss Kohlendioxid, Ammoniak und Wasserdampf aus dem Stall ventiliert werden. Nimmt die Luft den vom Kot freigesetzten Wasserdampf auf, wird die relative Luftfeuchtigkeit im Stall stark erhöht. Nasse Einstreu entsteht, wenn warme und zu feuchte Stalluft auf kältere Oberflächen trifft und kondensiert – was gerade bei Auslauföffnungen die Gefahr sein kann. Weiter sind Stellen, wo viel Kot anfällt, wie zum Beispiel unter dem Anfluggitter, gefährdet, da das Abtrocknen erschwert ist.