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Nutztiere

Fütterung und Betreuung während der Aufzucht

Das Ziel der Aufzucht ist, die Küken so aufzuziehen, dass die zukünftigen Legehennen ihr genetisches Potenzial voll ausschöpfen können. Wichtig ist, dass die Aufzucht mit einer effizienten Fütterung erfolgt, denn die Futterkosten machen einen grossen Anteil der Gesamtkosten aus.

Junghennen

Publiziert am

Aktualisiert am

Ressortleiter Technischer Dienst, UFA AG

Schon vor Ankunft der Eintagsküken auf dem Aufzuchtbetrieb sind einige Aspekte zu beachten, um den Tieren einen optimalen Start zu ermöglichen. Wichtig ist, dass der Stall schon einen Tag vor Ankunft der Küken eine Temperatur von rund 34 °C aufweist. Diese muss unbedingt auf Höhe der Küken gemessen werden.
Da die Küken in den ersten Tagen sehr wenig trinken, ist ein regelmässiges Spülen der Wasserleitungen nötig, damit das Wasser hygienisch einwandfrei bleibt.
Die Küken werden in den ersten Wochen in einem Kükenring, entweder am Boden oder auf der untersten Volieren-Etage gehalten. Sobald der Kükenbereich nach zwei bis drei Wochen geöffnet wird, muss am Abend kontrolliert werden, dass alle Küken nahe beim Wasser und Futter sind.
Das Lichtregime erfolgt je nach Alter, Gewicht und den Empfehlungen der Tierzuchtorganisation. Es wird empfohlen, das Licht jeweils abzudimmen und nicht auf einmal auszuschalten, damit die Jungtiere genügend Zeit haben, auf die Voliere zu gehen.

Beschäftigung anbieten

In der Phase des Gefiederwechsels zwischen der dritten und fünften Lebenswoche sind die Küken anfällig für Federpicken. Bei Anzeichen von Gefiederschäden sollte die Lichtintensität sofort reduziert werden. Hat es nur wenige Federn am Boden, ist dies ein Zeichen, dass diese gefressen werden und etwas nicht stimmt. Damit es nicht so weit kommt, benötigen die Tiere genügend Beschäftigung. Beispielsweise ist eine geeignete Einstreu wie Hobelspäne oder gehäckseltes Stroh einzustreuen. Bei der Mehlfütterung sind die Junghennen im Gegensatz zu der Krümeloder Würfelfütterung länger mit der Futteraufnahme beschäftigt . Dadurch reduziert sich die Gefahr von Verhaltensstörungen wie zum Beispiel Kannibalismus. Picksteine sind ebenfalls eine gute Beschäftigungsmöglichkeit und werden gerne angenommen. Um Anzeichen von Stress frühzeitig zu erkennen, ist die Beobachtung besonders wichtig. Regelmässiges Beurteilen des Gesundheitszustandes (Kasten) kann helfen, Probleme frühzeitig zu erkennen.

Struktur entscheidet

Die zweiphasige und die dreiphasige Fütterung in der Aufzucht haben beide ihre Vor-und Nachteile. So entspricht die dreiphasige Fütterung besser dem Nährstoffbedarf des Tiers, während die zweiphasige von der Logistik her einfacher ist. In diversen Versuchen auf UFA-Bühl konnten zwischen den beiden Varianten keine Unterschiede bezüglich Leistung festgestellt werden.
Wie erwähnt, sollte das Junghennenfutter am besten in Mehlstruktur verabreicht werden, sodass die Tiere länger mit Fressen beschäftigt sind. Ein weiterer Vorteil vom Mehl ist, dass Quarzgrit dem Futter beigemischt werden kann.
Durch die Würfelpresse wird die Länge der Fasern reduziert und das Sättigungsgefühl der Tiere nimmt somit ab. Junghennen, welche mit Mehl gefüttert wurden, weisen einen besser ausgebildeten Darmtrakt auf, was beim Legestart eine grosse Bedeutung hat. Dass sich die Mehlfütterung positiv auf den Verdauungstrakt auswirkt, wurde in einer Studie bestätigt. Aufzuchthennen wurden entweder mit Würfeln oder mit Mehl gefüttert. Der Verdauungstrakt und der Muskelmagen waren bei den Junghennen, welche Mehl erhielten, schwerer als bei denen, die mit Würfeln gefüttert wurden (Tabelle 1). Am 120. Tag war der pH im Muskelmagen bei den Tieren, die mit Mehl gefüttert wurden, tiefer. Der tiefere pH deutet auf eine höhere mechanische Stimulierung hin. Dank dem tieferen pH-Wert werden unerwünschte Keime, wie Coli-Bakterien, abgetötet.

Futter für die Aufzucht

UFA Küken- und Junghennenfutter tragen diesen wissenschaftlichen Erkenntnissen Rechnung und eignen sich für eine effiziente und wirtschaftliche Aufzucht, aus der gesunde und leistungsfähige Legehennen hervor gehen.

Entwicklung Körpergewebe

Die Grafik 1 stellt die Entwicklung vom Körpergewebe eines Huhnes in der Aufzucht dar. Bis zur siebten Lebenswoche werden hauptsächlich Muskulatur und Skelett aufgebaut. Anschliessend nimmt die Fettbildung zu. Mit zwölf bis dreizehn Wochen ist fast 95 Prozent der Körperentwicklung abgeschlossen. Ein unterentwickelter Körper, korreliert mit Untergewicht zu diesem Zeitpunkt, wird längerfristig negative Effekte auf das Eigewicht haben. Denn wenn eine Junghenne zu leicht ist, wird sie das Körpergewicht in der letzten Aufzuchtphase nicht qualitativ, sondern nur quantitativ aufholen. Dies wurde in einer älteren Studie bestätigt, welche untersuchte, wie sich die Entwicklung des Gewichts während der Aufzucht auf das Körpergewicht und auf die spätere Futterverwertung und Legeleistung auswirkt. Dabei gab es drei Gruppen, welche in der Aufzucht mit unterschiedlichen Proteingehalten gefüttert wurden. Bei der Fütterung mit einem tieferen Rohproteingehalt im Kükenfutter (Grafik 3A) war das Körpergewicht in der sechsten Alterswoche signifikant tiefer als bei der Gruppe mit dem höchsten Rohproteingehalt.
Bis Ende der Aufzucht konnte die Gruppe 1 das tiefere Körpergewicht zwar fast ausgleichen. Die Hennen aus Gruppe 1 zeigten aber später eine fast sechs Prozent tiefere Legeleistung sowie einen knapp sechs Prozent höheren Futterverzehr im Vergleich zur Gruppe 3 (Grafik 3B). Die Gruppe 1 konnte also ihr Leistungspotenzial nicht ausschöpfen. Dies zeigt, dass es keinen Sinn macht, das Gewicht in der letzten Phase der Aufzucht aufholen zu wollen, denn die Junghennen nehmen zwar an Gewicht zu, legen aber zum Teil mehr Fett an. Zudem herrscht die Gefahr einer Leberverfettung.

Futterverwertung

Für eine wirtschaftlich interessante Aufzucht ist in erster Linie die Futterverwertung relevant. In einem Versuch auf UFA-Bühl wurden Aufzuchthennen gemäss dem Standard UFA-Futter und mit extensiveren Vorgaben aufgezogen. Der Energiegehalt lag im extensiven Futter im Schnitt fünf Prozent tiefer. Bei beiden Varianten hatten die Junghennen vor dem Umstallen dasselbe Gewicht. Der Futterverbrauch war aber bei denjenigen mit extensivem Futter zehn Prozent höher (Grafik 2). Der Futterpreis war zu wenig tief, um den erhöhten Futterverbrauch preislich zu kompensieren und die Aufzuchtkosten waren entsprechend höher.

Fazit

Das richtige Management in der Kükenaufzucht ist besonders wichtig für einen guten Start und dass die Tiere zu gesunden Junghennen heranwachsen. Damit das Huhn genügend Futter aufnehmen kann, ist dessen Darmentwicklung in der Aufzucht essenziell, wobei die Wahl der richtigen Futterstruktur massgebend ist. Auch das Auswerten der Aufzuchtdaten ist sehr wichtig, um einen Überblick zu erhalten und die Kosten zu optimieren. 

MTool

Die Managementhilfe MTool hilft, Problembereiche in der Haltung und im Management frühzeitig zu erkennen und die richtigen Massnahmen einzuleiten. Dadurch können Krankheiten vorgebeugt und somit die Wirtschaftlichkeit des Betriebes erhöht werden. MTool ist auch für Aufzuchtbetriebe besonders geeignet, da sich unerkannte Probleme später in der Legephase verheerend auswirken können.

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