In den 1920er Jahren hat die künstliche Futtertrocknung ihre Anfänge genommen, welche damals mit koks- oder ölbeheizten Trommeln erfolgte. Als der zweite Weltkrieg ausbrach und die Eiweissimporte für die Schweiz versiegten, kam die Produktion von betriebseigenem Kraft- und Trockenfutter in Schwung. Gebaut wurden Anlagen, welche elektrisch beheizt werden konnten. Die Selbstversorgung der Schweiz sollte zu dieser Zeit nach dem «Plan Wahlen» verbessert werden. Nebst der grossen Ausdehnung der Ackerfläche wurde auch die Stärkung der viehwirtschaftlichen Futtergrundlage gefördert.
Künstliche Trocknung
Bei der künstlichen Heisslufttrocknung (vorwiegend Trommeltrockner) kommt es auf die richtige Temperatur an. Bei zirka 70 °C ist die Wasserverdunstung am Trockengut optimal. TS-Gehalte von 88 bis 92 Prozent lassen sich erreichen. Wird das Futtergut übertrocknet, wirkt sich dies negativ auf die Verdaulichkeit und den Futterwert aus. Bei nicht ausreichender Trocknung leidet entsprechend die Lagerfähigkeit.
Oft haben Landwirte mit einer stark schwankenden Qualität je nach Wit-terungs-, Ernte- und Lagerbedingungen zu kämpfen. Eine Alternative zu herkömmlichen Grundfuttermitteln (Gras- und Maissilage oder Heu) bei Mengenengpässen, mangelnden Qualitäten oder für zusätzliche Fütterung in den Wintermonaten bieten primär heimische und sekundär importierte, künstlich getrocknete Futtermittel (Häcksel und Pellets).
Bedürfnisse abstimmen
Bei der Auswahl und Optimierung der Fütterung gilt es unbedingt, das Wohl sowie die Gesundheit der Tiere zu beachten. Eine Futterergänzung sollte art- und leistungsgerecht sein. Der Tierhalter sollte bei der Beschaffung ein Augenmerk auf die Verwendungsfähigkeit (GMF konform) der jeweiligen Produkte setzen.
Ergänzung und Beratung
Die vollständige Eigenversorgung des Tierbestandes wird insbesondere bei der Rindvieh-, Geflügel- und Schweinehaltung auf den meisten Betrieben nicht erreicht. In der Regel können nicht alle notwendigen Futtermittel betriebseigen produziert werden. Das macht den Zukauf hochwertiger Raufutter und Mischfutter und die Zusammenarbeit mit zertifizierten Mischfutterherstellern (UFAund LANDI Beratungsdienst oder Rationenberechnung nach UFA W-FOS) notwendig.