Seit zehn Jahren arbeitet Peter Hofmann bei der Anicom und kontrolliert Coop Naturafarm Betriebe von der Westschweiz bis in den Oberaargau. «An meinem Job gefällt mir der Kontakt mit den Landwirten und die Flexibilität, die ich habe. Ich berate die Landwirte sehr gerne», führt er aus. Neben seiner Tätigkeit als Vermittlerkontrolleur führt Peter Hofmann einen Landwirtschaftsbetrieb in Büren an der Aare.
Kein Pardon
Peter Hofmann kontrolliert seine Betriebe mindestens zweimal jährlich, die Kontrollen finden unangemeldet statt. So ist er sicher, dass er die Tierhaltung authentisch antrifft. An diesem Tag stehen zwei Besuche an, der erste auf dem Schweinezucht- und Mastbetrieb von Hansjörg Krummen in Rosshäusern und der zweite auf dem Kälbermastbetrieb von Jürg Hodel in Bösingen. Gemeinsam mit den Betriebsleitern macht Peter Hofmann den Stallrundgang und achtet dabei auf Einstreue, Platzverhältnisse, Tränke- und Futterplätze, Tierbesatzdichten, Auslauf und vollständige Dokumentation. Peter Hofmann teilt die Labelanforderungen anhand der Relevanz in verschiedene Stufen ein. Für zu wenig Einstreu, nicht vorhandenen Auslauf oder zu hohe Besatzdichten gibt es kein Pardon, diese Kriterien müssen zwingend erfüllt sein. Trifft er Mängel in diesen Bereichen an, müssen sie vom Betriebsleiter umgehend behoben werden. Zu den weniger gravierenden Verstössen zählt beispielsweise ein Behandlungsjournal, das nicht vom Tierarzt visiert wurde. In einem solchen Fall wird dies notiert und das Behandlungsjournal muss beim nächsten Besuch des Tierarztes unterschrieben werden. Die Kontrolle wird anhand einer Checkliste durchgeführt. Am Ende der Kontrolle erteilt Hofmann einen Befund, der von ihm und vom Landwirt unterschrieben werden muss. Bei Hansjörg Krummen und auch bei Jürg Hodel fand Peter Hofmann keine Mängel.
Kastrationsgeräte unter der Lupe
Aufgrund der aktuellen Diskussionen zum Thema Ferkelkastration, legt Peter Hofmann ein spezielles Augenmerk auf die Kastrationsgeräte. Er überprüft Zählerstand, Isofluranverbrauch und weist die Betriebsleiter auf die Notwendigkeit regelmässiger Wartung hin. Dies sind Kriterien, die auch vom Schweizer Tierschutz (STS) kontrolliert werden. Die Vermittlerkontrolle soll den Betriebsleitern zudem helfen, allfällige Schwachpunkte zu erkennen, damit diese verbessert werden können und nicht bei einer STS-Kontrolle zu Sanktionen führen. So sagt Peter Hofmann auch: «Mein Ziel ist es, dass es für die Betriebe bei einer STS-Kontrolle möglichst keine Beanstandungen gibt.»