Im eigenen Betriebslabor in Herzogenbuchsee werden Rohwaren sowie fertige Futter der verschiedenen UFA-Werke analysiert. Das Labor ist topmodern eingerichtet - alleine in den letzten sechs Jahren wurden drei neue Analysegeräte in Betrieb genommen, um mit den aktuellsten Methoden und Geräten, die es auf dem Markt gibt, mithalten zu können. An erster Stelle des Qualitätsmanagements steht die Wareneingangskontrolle, bei der vor allem mit Schnellanalysen gearbeitet wird.
Proteinmessung
Ein wesentliches Instrument zur Qualitätskontrolle in der Mischfutterindustrie ist die Proteinanalyse. Seit 2020 hat die UFA in ihrem Betriebslabor ein DUMAS-Proteingerät. Dieses basiert auf der Hochtemperaturverbrennungsmethode. Bei 850 °C wird die Probe in einer mit Sauerstoff angereicherten Umgebung verbrannt. Mit einem Wärmeleitfähigkeitsdetektor wird schlussendlich der Stickstoff quantifiziert, und mit einer Umrechnungsformel wird der Stickstoffwert in Protein umgerechnet. Diese Methode ermöglicht eine schnelle und automatische Stickstoff- und Proteinbestimmmung mit höchster Präzision. Bereits nach sieben Minuten liefert das Gerät einen Analysenwert im Vergleich zu 120 Minuten bei der vorgängigen Kjeldahl-Methode. Je nach Rohkomponente wird mit einer unterschiedlichen Messmethode gearbeitet. Bei der Rohwareneingangskontrolle von Soja wird zum Beispiel ein NIR-Gerät verwendet.
Wareneingangskontrolle
In allen Werken der UFA werden die angelieferten Rohwaren zuerst einer einheitlichen Eingangskontrolle unterzogen, bevor die Ware abgeladen wird. Nach dem Prüfen der Lieferpapiere wird ein Muster gezogen, welches auf sensorische Aspekte, Fremdbestandteile oder Schädlinge kontrolliert wird. Zudem folgen Messungen von Hektolitergewicht, Mykotoxingehalt und Feuchtigkeit. Diese Prüfmerkmale unterscheiden sich je nach Rohwarengruppe. Beim Soja wird beispielsweise auch der Proteingehalt anhand eines Schnellverfahrens analysiert. Wenn die Qualität den vordefinierten Rohwarenspezifikationen entspricht, kann der LKW nach etwa 15 Mi nuten die Ware abladen. Wenn die Rohkomponenten nicht den vorgegebenen Spezifikationen entsprechen, erfolgt eine Information an den Lieferanten, um eine Lösung zu suchen. Je nach Abweichung kann es bis zur Rückfuhr der Lieferung kommen.
Eigenes Betriebslabor
Das betriebseigene Labor der UFA, welches sich in Herzogenbuchsee befindet, kommt bei Beanstandungen, zum Verifizieren der Resultate von den Schnellanalysen sowie für ein genau definiertes Monitoring von Rohwaren und produzierten Futtermitteln zum Zug und übernimmt daher eine wichtige Funktion in der Qualitätssicherung.
Monitoring – Rohwaren
Die Produktespezifikation der UFA gibt vor, von welchen Lieferungen, nebst der Eingangskontrolle, noch weitere Analysen gemacht werden müssen. Die Lieferungen werden dabei zwar zufällig, aber risikobasiert ausgewählt. Dazu werden die Muster von allen Werken der UFA ins Labor nach Herzogenbuchsee geschickt. Diese Analysen dienen einerseits zur Verifikation, dass die im Kaufvertrag vereinbarten Parameter eingehalten werden. Andererseits ermöglichen sie die spezifische Einlagerung und Verwendung der Rohwaren in den Werken. Der technische Dienst der UFA definiert, von welchem Produkt welche Analysen gemacht werden müssen. Die Rohnährstoffanalytik (Protein, Fett, Faser, Asche, Wassergehalt) wird dabei auf den verschiedenen Analysegeräten im Labor gemacht. Weiter wird zum Beispiel auch der Mykotoxingehalt untersucht. Bis die Resultate der kompletten Rohnährstoffanalytik vorhanden sind, benötigt es rund einen Tag.
Monitoring – Futter
Nebst dem Monitoring der Rohwaren gibt es für jedes Werk der UFA bei den gesackten und den losen Futtern einen Analysenund Bemusterungsplan. Dieser definiert, in welcher Kalenderwoche welches Futter untersucht werden muss. Jedes Futter hat dabei einen Sollwert (mit Toleranzbereich), der eingehalten werden muss. Wenn etwas nicht den Sollwerten entspricht, wird immer zuerst eine Nachkontrolle gemacht, bevor Massnahmen umgesetzt werden.
Priorität haben im Labor jederzeit die Beanstandungen. Wenn Beanstandungen von Kunden geäussert werden, werden diese Muster immer als Erstes analysiert, um möglichst schnell die Gründe zu kennen.
Ein eigenes Labor ist ein grosser Vorteil betreffend Geschwindigkeit. Bei Beanstandungen beispielsweise erhält man die Analyseresultate innert weniger Stunden und kann so schnell reagieren. Auch die Überprüfung der Schnellmethoden bei der Eingangskontrolle ist dadurch vereinfacht. Wenn bei der Warenannahme mit der Schnellmethode (Resultate in einigen Minuten da) beispielsweise Überschreitungen beim Wassergehalt angezeigt werden, wird dies im Labor im Trockenschrank (Resultate nach zwei bis vier Stunden vorhanden, je nach Produkt) noch einmal analysiert, um das Resultat der Schnellmethode zu verifizieren.
Wareneingangskontrolle
Bei allen Rohwaren, die bei der UFA angeliefert werden, wird ein Muster gezogen (1), welches anschliessend einer visuellen Kontrolle (2) sowie einer Schnellanalyse unterzogen wird. Von jeder Lieferung wird ein Rückstellmuster (3) eingelagert. Im Labor (4) werden Rohwaren wie auch fertige Futter genauen Analysen unterzogen.