Die Luzerne-Saison 2018 war europaweit aufgrund extremer Vegetationseinflüsse eine grosse Herausforderung für alle Beteiligten. Nach der sehr guten Ernte 2017 mit grossem Überhang sind die Lager vor der neuen Ernte 2019 mehrheitlich leer. Dank alternativer Herkünfte konnte die überdurchschnittliche Nachfrage mehrheitlich gedeckt werden. Die fenaco-LANDI Gruppe bedankt sich für das entgegengebrachte Vertrauen und die gute Zusammenarbeit.
Produktion und Klima
Luzerne ist weltweit die Königin der Futterpflanzen und trägt diesen Namen aus gutem Grund. Als Futterpflanze liefert die Luzerne hohe Rohproteinerträge und als Gesundungspflanze (Leguminose) ermöglicht sie eine stickstoffsparende Feldbewirtschaftung. Mit zunehmender Klimaveränderung könnte die Luzerne übrigens als trockenheitstolerante sowie proteinreiche Futterpflanze an Bedeutung gewinnen. Ein gutes Beispiel dafür ist Saudi-Arabien, welches kaum Oberflächengewässer hat. Für die Sicherstellung der Versorgungsunabhängigkeit wurden bis vor kurzem die unbegrenzten finanziellen Mittel in den Anbau von Pflanzen mit langen Vegetationsperioden wie Weizen, Mais, Reis und Luzerne mit grossen Kreisberegnungsanlagen gefördert.
Aufgrund der begrenzten Wassermenge und dem stetigen Bevölkerungszuwachs setzt die Regierung in der Landwirtschaft neu auf die Strategie von Import und Erwerb von Ackerland im Ausland. Eine vergleichbare Strategie zur Versorgungssicherheit verfolgt auch China, eines der bevölkerungsreichsten Länder der Welt. Auch die aktuellen Diskussionen in Europa für eine teils sojafreie Wiederkäuerfütterung heizen die Nachfrage der proteinreichen Luzerne zusätzlich an. Für die Schweiz kommt der grösste Teil der Importmengen zurzeit aus der Region Champagne-Ardenne (nordöstlich von Paris) in Frankreich. Der kreidehaltige Boden ist gut für den Luzerneanbau geeignet. In der Schweiz versuchen verschiedene Produzenten ebenfalls Luzerne anzubauen. Aufgrund der Bodenbeschaffenheit ist eine Kultivierung schwierig, jedoch nicht unmöglich. Luzerne kann auf leichten und damit gut erwärmbaren Böden von April bis Mitte August angebaut werden.
Fütterungsplanung
Die Luzerne-Ernte 2019 steht bald bevor. Jetzt besteht die optimale Gelegenheit, den Bedarf zu prüfen und die Qualitätsprodukte zu interessanten Vorverkaufskonditionen frühzeitig zu bestellen. In den letzten Jahren hat es sich gelohnt, die Luzerne im Frühjahr zu kaufen und im Verlauf des Sommers, je nach Verwendung (Mischration / Direktverfütterung), liefern zu lassen. Die Hersteller sind interessiert, möglichst viel Ware ab Produktion abzusetzen, um Lagerkosten zu sparen. Auch Ware in Bio-Qualität ist erhältlich. Die Auslieferungen erfolgen nach Bestelleingang direkt ab Produktion (Mai bis Oktober).
Alternative Herkünfte
Zusätzlich bietet die fenaco-LANDI Gruppe Luzerne von weiteren Produzenten aus Frankreich, Italien, Spanien oder der Slowakei an. Diese unterscheiden sich nach Schnittlänge, Ballenformaten und Bindungs-/Verpackungsarten in konventioneller oder Bio-Qualität (EU-Bio oder Bio-Knospe). Weiterhin im Sortiment befindet sich ebenfalls die beliebte Raygras-Luzerne «Misto» aus der Slowakei. Eine frühzeitige Bestellung lohnt sich auch hier, da die Mengen begrenzt sind.
Preisentwicklung und Grenzschutz
Der Preis der Luzerne richtet sich nach dem Weltmarkt beziehungsweise dem aktuellen Angebot der Nachbarländer. Er kann sich bei besonderen Witterungsbedingungen oder Zollanpassungen, wie zum Beispiel bei der Ernte 2018, sprunghaft verändern.
Das Bundesamt für Landwirtschaft legt die Grenzbelastung (Zoll und Garantiefondsbeitrag) für Importfutter monatlich aufgrund der aktuellen Marktpreise und des Zielpreises (Schwellenpreis – verzollt franko Grenze) fest. Wird Luzerne beispielsweise im Mai bestellt, kann der Zollansatz zum Zeitpunkt des Imports, beispielsweise im August, den Preis noch erhöhen oder reduzieren.
Logistik und Lieferkapazitäten
Die internationale Logistik ist in Bewegung und im Umbruch. Viele westeuropäische Transportunternehmen haben seit längerer Zeit Mühe, gut ausgebildete Fahrer zu rekrutieren. Zum Beispiel in Frankreich können zurzeit zirka 17 000 Stellen nicht besetzt werden. Dies führt vermehrt zum Einsatz von osteuropäischen Transportunternehmen. Für den Transport in die Schweiz werden internationale Logistiker beauftragt, die mit Rücktransporten arbeiten. Sie bieten kostenoptimierte und ökologisch vertretbare Transporte an, fahren aber fast ausschliesslich mit Sattelschleppern.
Seit 2015 unterscheiden wir zwischen der Premium- und der Stan-dard-Lösung. Bei der Premium-Logistik wird auf langjährige und zuverlässige Partner gesetzt, welche sich durch eine flache Firmenstruktur auszeichnen. Die Fahrzeuge verfügen über GPS, wodurch der Disponent die Ware termingenau und eng bis zum Hof begleiten kann. Des Weiteren ist ein Ablad mit einem geeigneten Schubboden-Fahrzeug möglich. Dies reduziert die Abladezeit erheblich. Der Fahrzeugführer spricht bei dieser Variante deutsch oder französisch. Dieses zielführende Dienstleistungspaket ist für einen moderaten Aufpreis erhältlich. Die Standard-Logistik (Tautliner) ist eine nach Kapazitäten orientierte, kostengünstige Transportlösung mit internationalen und gut vernetzten Speditionsunternehmen. Dabei ist der Fahrzeugführer fremdsprachig und dies sollte bereits bei der Bestellung berücksichtigt werden. Flexibilität und Verständnis bei der Auslieferung werden vorausgesetzt.
Zufahrtsmöglichkeiten für ein Gesamtgewicht von zirka 40 Tonnen und einer Länge von zirka 18 Meter sowie die entsprechenden Platzverhältnisse und Einrichtungen zum wirtschaftlichen Ablad (von der Seite oder von oben) müssen vor Ort gewährleistet sein. Für die Belieferung von Betrieben mit erschwerter Zufahrt eignen sich folgende praktischen Möglichkeiten: Abholung oder Umlad sowie Franko-Lieferung via LANDI Standort oder definiertem Umschlagsplatz/-partner.
Gras und Luzerne (CH)
Die Schweiz ist ein typisches Grünland. Mit Hilfe der Heisslufttrocknung wird aus dem inländischen Raufutter ein hochwertiges Futtermittel hergestellt. Schweizweit kann in regionalen dazu eingerichteten Trocknungsbetrieben Inlandware als Alternative zu Import produziert werden. Möglichst junges, gehaltvolles und sauberes Klee oder Luzerne- Klee- Gras bei künstlicher Trocknung ergibt ein optimales Futter mit hohem Proteingehalt. Das Produkt kann in Form von Häckselballen oder Würfeln gelagert und verfüttert werden.
Infos unter: www.landilandshut.ch/trocknungsanlage oder www.trockenfutter.ch