Betriebsmanagement
Den Betrieb, welcher in Bergzone 1 liegt, führte Daniel Felder während 16 Jahren gemeinsam mit seinem Bruder Konrad in einer Gebrüder-Gemeinschaft. Dank dem, dass sie ihren Betrieb vergrössern konnten, haben sie sich vor einem Jahr getrennt und jeder bewirtschaftet nun einen eigenen Hof mit der Familie.
Die Kühe gehören mehrheitlich der Rasse Braunvieh an, einige wenige sind Holstein-Kühe, welche jedoch nicht in die Betriebsmanagementliste einberechnet werden. Um auf die Betriebsmanagementliste zu kommen, müssen die Betriebe alle Min-dest- oder Maximalwerte in den Bereichen Milchleistung, Milchgehalt, Nutzungsdauer, Fruchtbarkeit und Eutergesundheit erreichen (Kasten). Auf dieser Liste zu stehen, bedeutet Felders sehr viel. Es sei eine Bestätigung, dass die tagtägliche Arbeit auf dem Betrieb korrekt gemacht werde und die Wirtschaftlichkeit stimme. Trotzdem brauche es auch viel Glück, um auf die Liste zu kommen. Denn es bedürfe nur zwei bis drei Kühe, die nicht tragend gebracht werden und es reicht nicht mehr, um den Kriterien gerecht zu werden, erklärt der Betriebsleiter.
Mindestanforderungen für Betriebsmanagementliste:
• Min. 10 Laktationsabschlüsse mit min. 250 Laktationstagen • Milchleistung min. 7000 kg im Talbzw. 6500 kg im Berggebiet • Eiweissgehalt min. 3.4% im Tal- bzw. 3.3% im Berggebiet • Lebensleistung min. 25 000 kg Milch • Serviceperiode max. 110 Tage • Zellzahl max. 110 000/ml
Zellzahl tief halten
Für Daniel Felder ist das Melken eine der schönsten Arbeiten auf dem Betrieb und er macht es aus Leidenschaft. «Ein Melkroboter käme für mich nicht in Frage, dafür melke ich zu gerne», erklärt er. Der Melkvorgang läuft bei ihm wie nach dem Schulbuch erlernt ab. Zudem sorgt er dafür, dass das Melken stetig ruhig und korrekt abläuft. Dies ist für Daniel ein wichtiger Punkt, um die Zellen tief zu halten. Sind die Kühe beim Melken gestresst, wird die Milch oft nicht vollständig abgegeben und Milchreste bleiben im Euter zurück, welche erhöhte Zellen verursachen können.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass er zwischen dem Melken seine Hände oft wäscht, um keine Erreger zu verschleppen. Aber auch bei der Stierenwahl schaut Felder immer auf die Zellzahlen. «Weiter wird fast kein Vieh zugekauft, mit dem Erreger in den Stall geschleppt werden könnten,» so der Betriebsleiter. Im Sommer füttert er bewusst keine Maissilage, weil durch erwärmte Silage, die Zellzahlen erhöht werden können. Dank dem, dass die Kühe so tiefe Zellzahlen haben, kann er seine Tiere zum Teil ohne antibiotischen Euterschutz trockenstellen. Die Galtphase dauert bei Felders fünf bis sechs Wochen. In dieser Zeit steht den Kühen der UFA Cake-Bloc Ferien zur freien Verfügung. Vor und vor allem nach dem Abkalben wird ihnen Minex 972 verabreicht: «Mit dieser Mineralsalzversorgung habe ich weniger Kühe, die mir liegen bleiben», erklärt der Betriebsleiter.
Stimmige Fütterung
Um eine so langlebige Kuhherde mit einer Lebensleistung von 33 778 kg zu erreichen, muss die Fütterung stimmen. «Die Kuh muss optimal gefüttert werden, ansonsten setzt man das eingesparte Geld in den Tierarzt», betont Felder. Er nehme lieber etwas mehr Geld in die Hand und es kommt dafür auch etwas rein.
Seine Winterration besteht aus Heu, Emd, Gras- und Maissilage sowie Luzerne. Im Sommer weidet er die Kühe halbtags und füttert ihnen zusätzlich Gras, Heu und Emd im Stall. Für Daniel Felder ist eine optimale Futterkonservierung das A und O, damit er eine top Grundfutterqualität erzielt. Das wichtigste ist ihm dabei, die Futterbaumaschinen nicht zu tief einzustellen. Auf diese Weise kann die Verschmutzung des Futters möglichst tief gehalten werden. Um die Grundfutterration optimal auszugleichen, wird sie mit dem Leistungsfutter UFA 143 ergänzt sowie dem Eiweisskonzentrat UFA 248.
Damit seine Kühe bestmöglich mit Mineralstoffen versorgt werden, setzt Felder Minex 972/973 ein und im Frühling/Herbst Minex 974 Mg. Viehsalz steht den Kühen zur freien Verfügung. Somit kann jede Kuh ihren eigenen individuellen Bedarf decken. Dies funktioniert laut dem Betriebsleiter sehr gut. Es dürfe einfach nicht vergessen werden, die Behälter regelmässig nachzufüllen: «Ansonsten nehmen die Kühe nach dem Wiederauffüllen zu hohe Mengen zu sich, welches Durchfall zur Folge hat», sagt der Betriebsleiter bestimmt. Die UFA-Futtermittel bezieht er alle via LANDI Schüpf-heim-Flühli mit der er eine sehr gute Beziehung pflegt.
Das Kalb ist die Kuh von Morgen
Ohne ein optimal herangewachsenes Kalb gibt es auch keine wirtschaftliche und langlebige Kuh. Deshalb schaut Daniel Felder vom ersten Lebenstag bis zum Abkalben intensiv zu seiner Aufzucht. Die ersten drei Tage bekommen die Kälber Biestmilch und eine Eisen-Gabe. Mit dieser seien die Kälber viel vitaler und kräftiger. Zusätzlich zur Milchtränke ist ein frühes Anfüttern mit Luzerne und UFA 116 F ein weiterer Erfolgsfaktor.
Was die Zukunft bringt...
Auf die Frage, ob sich Daniel Felder im nächsten Jahr wieder auf der Betriebsmanagementliste befinden wird, antwortete er mit einem Lächeln: «Schön wäre es, aber man nimmt einen Tag um den anderen, es ist nicht alles verloren, wenn es nicht mehr reicht. Hauptsache die Familie bleibt gesund».
AutorenMartina Bögli, Praktikantin UFA-Marketing, 3360 Herzogenbuchsee Stephan Studinger, Rindviehspezialist im UFA-Beratungsdienst, 6210 Sursee
BilderMartina Bögli
Betriebsspiegel
LN: 18.6 ha
Tierbestand: 25 Milchkühe, 12 Aufzuchtrinder, 30 Mastkälber/ Jahr
Aufstallungssystem: Laufstall mit Tief boxen, Fischgerätmelkstand
Lieferrecht: 178 000 kg an ZMP
Milchleistung: Ø 7900 kg
Eiweiss: Ø 3.4%
Fett: Ø 4.1%
Zellzahlen: Ø 26 000/ml
Erstkalbealter: Ø 26 – 28 Monate
Serviceperiode: Ø 94 Tage
Arbeitskräfte: Daniel und Petra Felder-Spichtig, sein Vater Sepp Felder sowie Kollegen und Verwandte beim Heuen und Emden