Zuckerrübenmelasse ist ein Nebenprodukt aus der Schweizer Zuckerproduktion. Sie fällt beim Auskristallisieren des Zuckers aus dem eingedickten Rübensaft an. Die sirupartige Flüssigkeit enthält neben Zucker wichtige Mineralstoffe und Spurenelemente. Der Kalium- und Natriumgehalt liefert unter anderem einen wichtigen Beitrag im Wasserhaushalt des Körpers.
Melasse reduziert Hustenprobleme
Die Konsistenz und die Mischung aus Zucker und Mineralien bewirken, dass Melasse gerne gefressen wird. Bei reduziertem Futterverzehr, beispielsweise während Hitzeperioden oder in Phasen eines hohen Bedarfs (Säugezeit, Turniereinsatz), kann die Schmackhaftigkeit der Ration durch den Einsatz von Melasse unterstützt werden. Ein weiterer Vorteil der Melasse ist die Bindung von feinen Partikeln. Melassiertes Raufutter reduziert das Hustenproblem und bei staubempfindlichen Pferden wird der Einsatz von Futterpellets anstelle von unbehandelten oder flockierten Komponenten empfohlen.
Energielieferant Glukose
Melasse besteht zu rund 50 Prozent aus Zucker, hauptsächlich kurzkettigen Zuckermolekülen, die aus Glukose, Fruktose und Galaktose aufgebaut sind. Sie dienen dem Stoffwechsel als schnell verfügbare Energiequelle, was zu einem Anstieg des Blutzuckerspiegels führt, woraufhin eine Insulin-Ausschüttung folgt. Das Hormon Insulin ist für den Transport vom Blut in die Zellen zuständig, wo die Energie gebraucht wird. Überschüsse werden in der Leber und in Muskelzellen eingelagert und bei Bedarf wieder freigesetzt. Es kommt aber auch zu einer Verschiebung von Glukose in die Fettzellen. Übersteigt die Anflutung mit Glukose im Stoffwechsel den Abbau durch Muskelarbeit, bleibt der Blutzuckerspiegel erhöht und die Insulinproduktion vermag diesen nicht mehr auszugleichen. Daraus kann sich eine Insulinresistenz, vergleichbar mit Diabetes beim Menschen, entwickeln.
Andere hormonell bedingte Krankheiten wie Equines metabolisches Syndrom (EMS) oder Equines Cushing Syndrom (ECS) führen ebenfalls zu einer Störung der Zuckerregulation im Stoffwechsel. Entsprechend ist bei diesen Pferden auf den Einsatz von Melasse zu verzichten.
Fütterung mit Hafer
Hafer gilt als das in Europa traditionell eingesetzte Getreide in der Pferde fütterung und bietet manche Vorteile gegenüber
anderen Getreidekörnern. Durch den hohen Spelzenanteil und die Korngrösse wird er gut gekaut und weist auch unverarbeitet eine hohe Verdaulichkeit aus. Hafer enthält relativ hohe Mengen an ungesättigten Fettsäuren und Schleimstoffen, die im Stoffwechsel günstig wirken. Bei der Haferfütterung ist jedoch die Gabe eines kalziumbetonten Mineral-Vitamin-Futtermittels empfehlenswert, um die Ration entsprechend auszugleichen.
Wenn der Hafer sticht
Nichts desto trotz haftet auch Hafer nicht nur ein positives Image an. Es gibt Pferde, welche «der Hafer sticht». Zwar konnten besondere Inhaltsstoffe, die auf Temperament und Leistungsfähigkeit wirken, bisher nicht nachgewiesen werden. Ein möglicher Grund, dass einige Pferde übermässig auf die Haferfütterung reagieren, dürfte an der guten Verdaulichkeit der Energie liegen. Der Hauptteil der Energie im Haferkorn liegt in Form von Stärke vor. Die Haferstärke besteht aus mittelgrossen Stärkekörnern. Dadurch werden bereits im Dünndarm rund 80 Prozent der aufgenommenen Haferstärke als Glukose aufgenommen. Diese steht somit dem Pferd bereits kurz nach der Fütterung als schnelle Energiequelle zur Verfügung. Beim Mais sind im Vergleich die Stärkekörner eher gross und fest miteinander verkittet. Als Folge werden nur rund 30 Prozent der Stärke im Dünndarm als Glukose absorbiert. Der Rest der Stärke gelangt bis in den Dickdarm und dient dort der Darmflora als Energiequelle. Es entstehen kurzkettige Fettsäuren, welche durch die Darmwand aufgenommen werden. Durch den Einsatz von Mais fällt der Anstieg des Blutzuckerspiegels niedriger aus. Stattdessen wird die Energie über eine längere Zeit dem Stoffwechsel zur Verfügung gestellt. Aus Sicht der gesamten Verdaulichkeit unterscheidet sich somit die Stärke nicht, ob sie aus Hafer oder Mais stammt, jedoch steht sie dem Pferd unterschiedlich schnell zur Verfügung. Deshalb kann Hafer gut durch eine andere Getreideart ersetzt werden, wenn das Pferd sensibel darauf reagiert.
Fazit
Pferde haben grundsätzlich keine Probleme mit Melasse und Hafer. Wie überall, gilt auch hier ein bedarfsgerechter Einsatz. Bei empfindlichen Tieren, respektive bei Pferden mit nachgewiesenen Problemen bei der Regulation des Zuckerstoffwechsels, sind diese Komponenten auf einem absoluten Minimum einzusetzen oder wegzulassen.
Hypona Optimal-Zero
Hypona Optimal-Zero ist ein Produkt mit den im Text erwähnten Eigenschaften. Anstelle der Melasse enthält das neue Hypona Optimal-Zero Pflanzenöl, das dem Kombifutter wertvolle Stoffe liefert, ohne den Zuckerstoffwechsel zu belasten. Dank der haferfreien Mischung wird die Energie langsamer und kontinuierlicher freigesetzt und steht dem Pferd gleichmässig für die optimale Leistung zur Verfügung. Das ansprechende Ergänzungsfutter mit Apfelgeschmack wird von allen Pferden sehr geschätzt. Hypona Optimal-Zero eignet sich aus diesem Grund für Sportpferde, kann aber auch sehr gut bei Freizeitpferden eingesetzt werden.