Die UFA Herd Support(UHS)-Auswertung 2022 ist abgeschlossen. Die Zahlen zeigen, dass UHS-Betriebe sehr effizient Milch produzieren. Das Ziel ist immer eine möglichst hohe Grundfutterleistung. Um dies zu erreichen, müssen die vorhandenen Grundfutter gezielt ergänzt werden. 2022 wurden 6770 kg Milch aus dem Grundfutter produziert (siehe Grafik), was weiterhin ein sehr hohes Niveau ist. Im Schnitt haben UHS-Betriebe eine Milchleistung von 9730 kg Milch pro Kuh und Jahr. Vergleicht man dies mit dem Schweizer Durchschnitt, produzieren UHS-Betriebe rund 2600 kg mehr Milch und setzen lediglich 23 g mehr Ergänzungsfutter pro kg Milch ein. Dies zeigt, dass mit einer ausgewogenen Ration und einer optimalen Fütterungsplanung wirtschaftlich Milch produziert werden kann. Obschon das Leistungsniveau sehr hoch ist, konnten die UHS-Betriebe die Eutergesundheit laufend verbessern. 2022 wiesen 62 Prozent der Tiere eine Zellzahl von unter 100 000 auf. Auch das Protein in den Rationen wird effizient genutzt und eingesetzt. Dies zeigen die Harnstoffwerte, welche im Durchschnitt bei 23 mg / dl liegen. Das Ressourcenprojekt des Bundes zur Stickstoffreduktion fordert Gehalte unter 25 mg / dl. Das erfüllen die UHS-Betriebe im Durchschnitt bereits seit über zehn Jahren.
Stephan Roth, UFA AG«Die Galtkuh ist die wichtigste Kuh im Stall.»
Galtphase im Zentrum
«Die Galtkuh ist die wichtigste Kuh im Stall», so eröffnete Stephan Roth, Leiter Forschung und Entwicklung, sein Referat zum Thema Mineralisierung in der Galtphase. Dabei betonte er, wie wichtig die Prävention von Milchfieber ist. Nebst den rund zehn Prozent der Kühe, die klinisch an Milchfieber erkranken und festliegen, ist der Anteil an Kühen, die unter subklinischem Milchfieber leiden, mit 30 Prozent viel höher. Milchfieber ist ein Türöffner für viele Stoffwechselkrankheiten. So erhöht eine Erkrankung das Risiko für Euterentzündungen um den Faktor acht und dasjenige für Gebärmutterentzündung um den Faktor sechs. Auch Ketose ist eine Stoffwechselstörung, deren Auftreten durch Milchfieber verstärkt wird. Besonders wichtig ist daher eine angepasste Versorgung der Galtkuh, je nach Situation auf dem Betrieb. Es kann einerseits kalziumarm gefüttert werden, um die Mobilisation aus den Knochen zu fördern. Andererseits helfen saure Salze, damit die Kuh in eine eher saure Stoffwechsellage kommt und so die Mobilisation aus den Knochen und die Absorption aus dem Darm gefördert werden. Je nach Strategie unterscheidet sich die Mineralstoffversorgung der Galtkuh. In jedem Fall sollte die Galtphasenfütterung mit einem Fütterungsspezialisten genau angeschaut werden, damit die passende Lösung gefunden wird.