Heu in der Milchviehfütterung erlangt zum Beispiel durch dieVermarktung von regionaler Wiesenmilch (Heumilch) wieder mehr anBedeutung. Hochwertiges Heu erfordert eine gewissenhafteArbeitsweise von der Wiese bis auf den Futtertisch. Effizienteingesetzte Heubelüftungstechnik oder die Heisslufttrocknunghelfen, Futterqualität und Grundfutterleistung zu verbessern.
Naturnaher Futterbau gewinnt an Bedeutung
Die Bedingungen sind in der Schweiz an vielen Orten optimal fürden natürlichen Futterbau. In gewissen Regionen, wie zum Beispielin den Voralpen oder im Jura, wie auch im Berggebiet gibt es kaumAlternativen zur futterbaulichen Nutzung. Die landwirtschaftlicheNutzfläche in der Schweiz liegt bei über einer Million Hektaren undbesteht zu rund 70 Prozent aus Wiesen und Weiden. DieBewirtschaftung der Wiesen, wie auch der Standort haben einenerheblichen Einfluss auf den vorzufindenden Pflanzenbestand.
Berechnet nach Grossvieheinheit (GVE) machen dieraufutterverzehrenden Nutztiere (Rindvieh, Schafe, Ziegen, Pferde)in der Schweiz rund 80 Prozent aus. Dies erklärt, weshalb demFutterbau eine bedeutsame Rolle zugeteilt wird.
Trockengrasproduktion
Innovative Landwirte lassen zum Beispiel in der Trocknungsanlage der LANDI Landshut in Bätterkinden oder schweizweit in regionalen dazu eingerichteten Trocknungsbetrieben, inländisches Trockengras als Alternative zu importierter Luzerne produzieren. Möglichst junges, gehaltvolles und sauberes Klee- oder Luzerne-Klee-Gras bei künstlicher Trocknung ergibt ein optimales Futter mit hohem Proteingehalt. Das Produkt kann in Form von Häckselballen oder Würfeln gelagert und verfüttert werden.
Infos unter: www.landilandshut.ch / trocknungsanlage oder www.trockenfutter.ch
Qualitätsfaktoren
Im Futterbau benötigt es einerseits hohe Erträge, um den Bedarfan Futter decken zu können. Andererseits ist es wichtig, dass einegute Qualität angestrebt wird. Um diese beiden Ziele zu erreichen,gilt es, eine möglichst dichte Grasnarbe mit blattreichen Pflanzenals Voraussetzung zu beachten. Als wichtiger Erfolgsfaktor solloffener Boden verhindert werden. Tierische Schädlinge, Trockenheit,aber auch Fehler bei der Bearbeitung, wie zum Beispiel zu tiefeGeräteeinstellung oder falsche Bereifung am Hang können dieGrasnarbe schädigen. Werden die Lücken nicht schnell geschlossendurch eine Nachoder Übersaat, machen sich Unkräuter undGiftpflanzen breit.
Der Schnittzeitpunkt hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dabeisollte ein Optimum gefunden werden zwischen der Qualität(Futterenergie), dem Ertrag sowie der Nachhaltigkeit. Zusätzlichhaben auch die Wetterbedingungen einen wesentlichen Einfluss.
Typisch Schweiz
Im Schweizer Berggebiet gibt es Wiesen, welche aufgrund von topografischen Gegebenheiten nicht beweidet werden können. Auch die Düngung oder erweiterte Pflege dieser Wiesen ist nicht möglich. Traditionell wurden diese Flächen im Sommer von den Landwirten von Hand geschnitten und geerntet, was sich als «Wildheuen» bezeichnet. Auch heute wird dieses alpwirtschaftliche und ökologische Handwerk noch gelebt, nur mit etwas moderneren Hilfsmitteln. Fast ein Drittel aller Flächen in der Schweiz, welche durch Wildheuen genutzt werden, befinden sich im Kanton Uri, wo man sich seit Jahren für dessen Förderung einsetzt.
Extensivierung
Im Inland, aber auch im benachbarten Ausland, fallen aufgrundder aktuellen Agrarpolitik immer mehr Flächen an Heuwiesen mithochwertigen Gräsern und Kräutern aus. Verschiedene Faktoren, zumBeispiel verminderte Pflegemassnahmen, Düngerverbote sowieveränderter Tierbesatz haben einen negativen Einfluss auf dieNährstoffbilanzen der Böden sowie auf die Qualität des Futters. DieExtensivierung wird heute aus ökologischen Gründen staatlichgefördert.
Leider kann dies über die Jahre zu einem verminderten Nutzwertder Böden führen, wenn unter Extensivierung verminderte Pflegeverstanden wird und damit Kosten gespart werden.
Entwicklung im Futterbau
Der Anbau von Leguminosen in Europa erfreut sich einerwachsenden Bedeutung. Dies ist nicht zuletzt auf die aktuellenVerordnungen und Anreizprogramme, speziell im Biobereich,zurückzuführen. Auch unbefriedigende Grundfutterqualitätenmotivieren, vermehrt Rotklee, Weissklee oder Luzerne anzubauen.Dabei ist zum Beispiel die Luzerne ertragsreich,trockenheitstolerant und liefert wertvolle Struktur, vielverdauliches Eiweiss, reichhaltige Vitamine und Mineralstoffe sowieinteressante Beta-Carotingehalte. Dass sie sich in der Schweizbisher nicht flächendeckend durchsetzen konnte, liegt an ihrenAnbaueigenschaften. Doch mit dem Klimawandel rückt sie sich wiedervermehrt in den Fokus. Zurzeit werden aufgrund derSommertrockenheit 2018 beachtliche Mengen (Ballen und Pellets) ausdem nahen Ausland in die Schweiz eingeführt.
Jetzt melden
Produzenten, welche noch Inlandware (Heu, Emd und Grassilage) zum Verkauf haben, sollen sich jetzt in ihrer LANDI melden.
Gratis-Infoline: 0800 808 850
www.raufutter.ch oder www.landi.ch
Bestellungen und weitere Infos: Beim Agro-Team in der LANDI.