Die afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine hochinfektiöse Viruskrankheit, die bei Haus- und Wildschweinen vorkommt. Sie ist jedoch nicht auf die Menschen übertragbar. Wildschweine gelten als Überträger des Virus, weshalb Massnahmen zu treffen sind, um eine Ansteckung der Hausschweine zu verhindern. Neben der Stallhygiene ist das Erstellen eines Schutzzauns eine wichtige Präventionsmassnahme, um einen Ausbruch im eigenen Stall zu verhindern. Mithilfe der ASP-Risikoampel der Suisag kann ein Landwirt den Stand der Biosicherheit seines Betriebs bewerten lassen. Bei allfälligen Sicherheitslücken hinsichtlich des Eintrags der ASP kann er nötige Massnahmen treffen.
Zum Thema Zaunbau hat die Suisag ein Merkblatt mit wichtigen Hinweisen erstellt, die es beim Errichten eines Zaunes zu beachten gilt.
Aktuelle ASP-Situation
Hausschweine
Schweiz: keine gemeldeten Fälle
Nachbarländer: einzelne gemeldete Fälle in Deutschland
Wildschweine
Schweiz: keine gemeldeten Fälle
Nachbarländer: mehrere 1000 Fälle in Deutschland, 35 Fälle in Norditalien seit Januar 2022
Die Fälle in Italien sind unabhängig vom bisherigen Seuchengeschehen mit unbekannter Eintragsquelle. Für die Schweiz ist das Risiko einer Einschleppung hoch.
Weitere Informationen: www.blv.admin.ch
Zaunbau gegen Wildschweine
Wenn Wildschweine nahe einem Betrieb gesichtet werden, ist es eine Frage der Zeit, bis sie sich auch auf das Betriebsareal oder gar in die Ställe wagen. Die Wildschweine werden vom Geruch der Hausschweine, deren Kot, möglichen Nistplätzen sowie von Futter angezogen. Um dies zu verhindern, ist es wichtig, einen Zaun zu bauen, der für die Wildschweine unüberwindbar ist.
Sensible Bereiche im Schweinestall
Die Ansteckung von Hausschweinen mit der ASP kann auf zwei verschiedene Arten passieren. Einerseits kann es durch den Kontakt zwischen Wild- und Hausschweinen zu einer direkten Ansteckung kommen. Andererseits können Vektoren wie der Mensch zu einer indirekten Ansteckung beitragen. Dies passiert, indem zum Beispiel Wildschweinekot von Tieren, die sich auf dem Betriebsareal aufgehalten haben, durch einen Menschen in den Stall getragen wird und so in Kontakt mit den Hausschweinen kommt. Wie bereits erwähnt, werden die Wildschweine durch verschiedene Gerüche im und um den Schweinestall angezogen. Auf den meisten landwirtschaftlichen Betrieben ist es nicht möglich, das ganze Areal einzuzäunen. Deswegen ist es wichtig, sensible Stellen gezielt durch einen Zaun zu sichern.
Wo braucht es einen Zaun?
Damit der direkte Kontakt zwischen den Haus- und den Wildschweinen verhindert wird, sollte der Auslauf doppelt umzäunt werden. Wichtig ist hier, dass der zweite Zaun mindestens einen Meter vom Auslauf der Schweine entfernt angebracht wird. Wildschweine werden auch durch den Kotgeruch oder Küchenabfälle, die über den Mist entsorgt wurden, angezogen. Die Umzäunung des Mistplatzes ist deshalb zu empfehlen. Neben dem Mistplatz und dem Auslauf ist es auch wichtig, die Futter-, Heu- und Strohlager mit einem Zaun oder durch ein Tor vor dem Eindringen von Wildschweinen zu schützen.
Als letzter, aber trotzdem wichtiger Bereich für das Umzäunen gilt die Verladerampe. Die Verladerampe kann entweder in sich selbst verschlossen oder mit in die Umzäunung des Betriebs integriert werden.
Unser Tipp
Zu beachten beim Zaunbau
- Zaunhöhe mind. 120 cm
- Abstand zum Auslauf oder Mistplatz: mind. 100 cm
- Zaunpfosten: Eisenrohre mit Betonfundament oder Holzpfähle. Wichtig: Pfosten müssen fest im Boden verankert sein
Maschendraht: Maschengrösse so, dass keine Frischlinge durchkommen; Maschendraht sollte bis an den Boden reichen oder unten eine Stromlitze haben
Holzzaun: möglichst kleine Abstände zwischen den Latten oder die Zwischenräume mit Stromlitzen versehen
Bauzaun-Elemente: können auch verwendet werden; Achtung, Abstand zum Boden ➞ Stromlitze
Elektrozaun: ein reiner Elektrozaun eignet sich nicht, da Wildschweine sich meist vorwärtsbewegen und nicht zurückspringen