Besonders folgende Spurenelemente sind bekannt für ihre Bedeutung im Ackerbau: Eisen (Fe), Mangan (Mn), Zink (Zn), Kupfer (Cu), Bor (B), Molybdän (Mo). Auch andere Elemente wie Silicium (Si) oder Natrium (Na) können eine nützliche Rolle für gewisse Pflanzen spielen.
Die Kulturen benötigen im Allgemeinen nur geringe Mengen zwischen einigen Gramm bis zu ein paar hundert Gramm pro Hektare. Das Vorhandensein von Spurenelementen im Boden ist gewiss wichtig, aber es geht vor allem darum, ob diese bioverfügbar sind beziehungsweise direkt von den Pflanzen aufgenommen werden können. Die Verfügbarkeit hängt mit dem Muttergestein zusammen, da diese Elemente sich grösstenteils in den unveränderten Primärmineralien befinden. Denn die Bestimmung des Gesamtgehalts von Spurenelementen in einem Boden gibt also keine gültige Auskunft über die wirklich für die Kulturen verfügbaren Mengen. Um die Bio-Verfügbarkeit beurteilen zu können, müssen die nachfolgend erwähnten Faktoren berücksichtigt werden. Insbesondere Mängel bei Spurenelementen, welche mit Aufnahmeproblemen zu tun haben.
Die wichtigsten Faktoren, damit Spurenelemente aufgenommen werden können, sind: der pH-Wert, die organische Substanz, die Textur, die mikrobielle Aktivität und der Wasserhaushalt sowie der Abfluss. Ein weiterer Faktor, der die Aufnahme dieser Elemente positiv beeinflusst, sind die Wechselwirkungen mit anderen wichtigen Nährstoffen wie Stickstoff, Schwefel, Kalzium oder Phosphor sowie anderen vorhandenen Spurenelementen.
Pflanzen haben sehr differenzierte Bedürfnisse, und man muss beachten, dass die Grenzwerte für Mängel oder Toxizität oft nahe beieinanderliegen. Darum sollte eine Zufuhr regelmässig und in geringen Mengen erfolgen.
Diagnose eines Mangels
Die optische Bewertung ist sicherlich die schnellste Art, um einen Mangel festzustellen. Dies kann mit blossem Auge durch visuelle Hilfsmittel wie Skalen etc. oder mithilfe von geeigneten Applikationen durchgeführt werden. Doch diese Methode hat zwei Schwachstellen: Sie führt leicht zu Verwechslungen und ein Mangel wird erst entdeckt, wenn er akut ist (und nicht mehr nur latent). Eine weitere Möglichkeit, die Nährstoffversorgung zu bestimmen, ist die Bodenanalyse, welche die verfügbaren Reserven im Boden in einem bestimmten Moment aufzeigt. Aber auch sie hat ihre Grenzen, denn sie misst nicht die effektive Verfügbarkeit der Elemente. Diese kann durch folgende Faktoren eingeschränkt werden: Wechselwirkungen in der organischen Substanz, pH-Wert, Wasserhaushalt und Wurzelaktivität. Dann gibt es noch die Pflanzenanalyse, die im Gegensatz zu den anderen beiden Methoden sehr präzise ist. Sie verlangt jedoch ein striktes Probenentnahmeprotokoll mit einer detaillierten Beschreibung des Entwicklungsstands der Pflanze und des entnommenen Pflanzenteils. Ausserdem ist zu beachten, dass die Pflanzenanalyse nur eine Momentaufnahme der Situation zeigt.
Boden- oder Blattdüngung
Aufgrund der Diagnose kann entschieden werden, ein oder mehrere Spurenelemente zuzuführen. Vorbeugend können sie in den Boden oder bei der Aussaat in der Reihe eingearbeitet werden. Doch wenn die Bodenbedingungen die Bioverfügbarkeit des Elements rasch reduzieren, ist die Blattdüngung vorzuziehen, um eine bessere Reaktion zu gewährleisten. Kurativ eingesetzt hängt die Wirksamkeit der Blattdüngung stark vom frühzeitigen Erkennen des Mangels und vom Zeitpunkt der Düngung ab.
Wenn die Diagnose eine Zufuhr nahelegt, muss die erforderliche Menge bestimmt werden, welche bei der Bodendüngung generell grösser ist als bei der Blattdüngung. Auch hier spielen der Zeitpunkt und das Stadium eine Rolle. Es gilt zu verhindern, dass eine Mangelperiode andauert und sich auf das Wachstum und den Ertrag auswirkt.
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Spurenelemente im Boden oder über die Blätter zuzuführen, als feste oder flüssige Dünger, die an verschiedene Ausbringmethoden angepasst sind.