Der Bio-Ackerbautag 2022 steht vor der Tür. Nach einer dreijährigen Pause werden dieses Jahr wieder ein spannendes Programm und eine grosse Vielfalt an Kulturen präsentiert. Wichtige Themenpunkte sind dieses Jahr der Feldgemüsebau und die Nährstoffversorgung auf Bio-Betrieben. Daneben wird das Augenmerk an den verschiedenen Feldposten auf die kommenden Herausforderungen gerichtet, welchen sich die Landwirtschaft aufgrund des Klimawandels stellen muss.
Biohof Lüscher
Der Bio-Ackerbautag 2022 findet auf dem Betrieb von Céline und Simon Lüscher in Holziken (AG) statt. Zudem konnten einige Flächen des Nachbarbetriebes, der durch Stefan Lehmann geführt wird, in den Ackerbautag integriert werden. Beide Betriebe werden seit über 20 Jahren biologisch bewirtschaftet. In der Region ist der Feldgemüsebau mit Karotten, Zwiebeln und Randen traditionell vertreten und ein wichtiges Fruchtfolgeglied vieler Betriebe. Dies führt dazu, dass die restlichen Fruchtfolgeglieder so um den Feldgemüsebau angegliedert werden, dass eine möglichst effiziente Nährstoffausnutzung gewährleistet ist und der Beikrautdruck niedrig gehalten wird. Dadurch kann der Deckungsbeitrag der entsprechenden Kultur verbessert und die benötigte Handarbeitszeit reduziert werden.
Neben dem vielseitigen Acker- und Feldgemüsebau sind die Weidebeef-Produktion und die Mastpoulethaltung wichtige Betriebszweige auf dem Biohof Lüscher.
Herausforderungen für den Ackerbau
An den verschiedenen Feldposten werden die Querschnittsthemen Klimawandel, Bodenfruchtbarkeit und Humusaufbau massgeblich beleuchtet. Auch im Bio-Landbau zeigt sich immer wieder, dass es besonders bei Fruchtfolgen mit anspruchsvollen Kulturen nicht immer vollends möglich ist, Pflege- und Ernte arbeiten mit dem Schutz der wertvollen Ressource Boden zu vereinen. Auf dem gemischt wirtschaftenden Ackerbaubetrieb mit Feldgemüsebau ist es jedoch möglich, durch eine angepasste Wahl der Kulturen dem Boden genügend lange Anbaupausen zu gewähren. So kann die Bodenfruchtbarkeit erhalten werden.
Die Herausforderungen des Klimawandels werden ein wichtiges Thema des Bio-Ackerbautages sein.
Der Klimawandel wird auch auf den Ackerbau deutliche Auswirkungen haben. Auf den leichten Böden der Region um Holziken ist es bereits heute nötig, gewisse Kulturen zu bewässern. Da besonders in niederschlagsarmen Jahren die Ressource Wasser zunehmend knapp wird, braucht es in Zukunft weitere Anpassungen. Dazu gehören zum Beispiel die Wahl anspruchsloserer Kulturen und Sorten, eine wasserschonende, konservierende Bodenbearbeitung, der Aufbau von Humus im Boden oder der Einsatz wasserschonender Bewässerungstechnik.
Am Bio-Ackerbautag 2022 werden Lösungsansätze gezeigt, welche den Acker- und Feldgemüsebau dabei unterstützen können, um fit für die Zukunft zu werden.
Plattform für den Austausch
Der Bio-Ackerbautag ist eine wichtige Plattform für den Austausch zwischen Praktikerinnen und Praktikern, der Praxisforschung und den verschiedenen Marktpartnern. Er findet dieses Jahr das erste Mal an zwei aufeinanderfolgenden Tagen statt. Das Abendprogramm am ersten Abend ist eine ideale Umrandung des gesamten Anlasses und bietet viele Möglichkeiten für den geselligen und fachlichen Austausch.
Bio-Ackerbautagung 2022
Auf dem Programm steht eine grosse Vielfalt an Kulturen wie Hafer, Sonnenblumen und Zuckerrüben. Zudem wird der Fokus zusätzlich auf die Themen Bodenfruchtbarkeit und Klimawandel gelegt sein.