Gut entwickelte Rapsbestände aus dem Herbst haben einen starken Wurzelhals und eine kräftige Pfahlwurzel. Dies ist essenziell für den Start im Frühjahr. Eine frühe mineralische N-Gabe ist nun wichtig, zudem sollte genügend Schwefel mitgeliefert werden. Schwefel unterstützt die N-Aufnahme, was die Düngereffizienz steigert, zudem werden die Knospenanlage und eine gleichmässigere Abreife gefördert. Bor kann nun ohne Weiteres über die Blätter angewendet werden. Raps ist die früheste Kultur und benötigt aufgrund der noch tiefen Temperaturen einen schnell wirksamen Nitrat / Ammonium-Dünger. Die zeitige Andüngung fördert die Seitentriebanlage und eine frühe Entwicklung frischer Blätter. Zudem können Pflanzen, die durch Erdflohlarven geschädigt sind, so teils noch gerettet werden. Folgebehandlungen gegen den Stängelrüssler und den Rapsglanzkäfer sind aber zu planen. Solche Schäden machen sich stark beim Ertrag und im Portemonnaie bemerkbar. Ein sicherer und gezielter Einsatz ist enorm wichtig, damit die wenigen verbliebenen Insektizide optimal wirken können.
Expertentipp
Warum sollte ich früh andüngen?
Raps ist eine der frühesten Kulturen. Sie benötigt zum Start viel schnell verfügbaren Stickstoff, um neue Blätter zu entfalten. Diese braucht es für die frühe Photosynthese und die Ertragsanlage für die späteren Seitentriebe und Knospenanlagen.
Gibt man Bor nicht über den Boden?
Bor ist ein Mikronährstoff und kann problemlos über das Blatt gegeben werden. Viele Betriebe haben bereits einzelne Düngersorten und wollen nicht noch eine weitere. Mit Goemar Multi wird Bor gezielt und schonend auf das Blatt gebracht.
Weshalb sollte ich meinen Raps im Frühjahr verkürzen?
Intensiv geführter und gut genährter Raps kippt vielmals nach der Schotenfüllung und während der Abreife um. Dies kommt von zu hohen Beständen mit dünnen Stängeln. Durch das Verkürzen im Frühjahr kann dem entgegengewirkt werden. Das Dreschen wird einfacher, der Fremdbesatz und die Feuchte im Kipper werden weniger.
Darf man Gräser im Frühjahr behandeln?
Ja, aber einige Mittel, welche im Herbst bewilligt sind, dürfen nicht im Frühjahr eingesetzt werden, da sie Rückstände im Öl verursachen. Wenn Getreide als Nachkultur ansteht, ist eine Bekämpfung angeraten.
Cyrill Rennhard, Product Manager bei Stähler Suisse SA