Seit zehn Jahren arbeiteten Branchenakteure im Soja Netzwerk gemeinsam an der ökologischen und sozialen Verbesserung des Soja-Anbaus. Dabei setzt das Soja Netzwerk auf Nachhaltigkeitsstandards. Also auf Kriterien, die den Soja-Produzenten ökologische und soziale Vorgaben machen und deren Einhaltung von externen Stellen kontrolliert werden.
Bisher fehlten Untersuchungen, die den Einfluss von Nachhaltigkeitsstandards auf Brasilianischen Soja-Betrieben analysierten. Die vorliegende Studie der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) schliesst diese Lücke. Die Studie kommt zum Schluss, dass die Nachhaltigkeitsstandards ProTerra und Round Table of Responsible Soy (RTRS) in Brasilien positive Wirkung erzielen. Sie garantieren, dass die Schweizer Soja-Importe aus abholzungsfreien Gebieten stammen und dass problematische Arbeitsbedingungen oder Konflikte mit lokalen Gemeinschaften ausgeschlossen werden können. Verbesserungspotenzial gibt es für zertifizierte Betriebe aber in den Bereichen Biodiversität und Reduktion des Pflanzenschutzmitteleinsatzes.
Dem Soja Netzwerk rät die Studie, die angewandten Nachhaltigkeitsstandards weiterzuentwickeln und die Erfahrungen im Organisieren der Branche mit Akteuren in anderen europäischen Ländern zu teilen, damit sich nachhaltig zertifizierte Futter-Soja stärker durchsetzt. Die Wirkungsstudie wurde vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) finanziert. Basil Oberholzer, wissenschaftlicher Mitarbeiter beim BAFU fühlt sich von den Studienresultaten bestätigt: «Nachhaltigkeitsstandards sind ein wichtiges Instrument, die es zur Verringerung der Umweltbelastung in der landwirtschaftlichen Produktion braucht. Die Studie zeigt, welche beachtlichen Erfolge das Soja Netzwerk damit bereits erzielt hat.»
Radio-Beitrag – Soja-Zertifizierungen unter der Lupe Seit zehn Jahren setzt sich das Soja-Netzwerk Schweiz dafür ein, dass nur zertifiziertes, gentech-freies Soja aus nicht gerodeten Waldflächen importiert wird. Nun hat der Verein untersuchen lassen, ob die Zertifikate auch halten, was sie versprechen. Quelle: Echo der Zeit, 10.07.2020 |
Ein Erfolg sind die positiven Veränderungen innerhalb der Wertschöpfungsketten: Brasilianische Produzenten und internationale Agrarkonzerne wie ADM, Amaggi oder Bunge haben sich auf die Nachfrage aus der Schweiz eingestellt und bieten zertifizierte und gentechfreie Soja an. Es zeigt, dass die Schweiz trotz kleinem Marktanteil Einfluss auf die internationalen Lieferkette nehmen kann. Dies ist umso bemerkenswerter, weil es sich beim Futter-Soja um einen austauschbaren, weltweit an den Börsen gehandelter Rohstoff handelt.
«Die Sicherung der Nachhaltigkeit erfordert grosses Engagement. Das Soja Netzwerk zeigt, dass mit Beharrlichkeit und gemeinsamen Anstrengungen auf allen Ebenen Resultate erzielt werden können. An dieser Erfolgsgeschichte gilt es weiterzuarbeiten», bilanziert Soja Netzwerk Präsident Martin Rufer. Mit dem zehnjährigen Jubiläum übergibt Martin Rufer das Präsidium turnusgemäss an Christian Oesch, Geschäftsführer Vereinigung der Schweizer Futtermittelfabrikanten (VSF). Dieser freut sich auf die kommenden Herausforderungen: «Die Branche hat auf freiwilliger Basis viel erreicht. Wir fühlen uns nach zehn Jahren bestens aufgestellt, um den erfolgreichen Weg weiter zu beschreiten und auch andere Futtermittelkomponenten nachhaltig zu beschaffen.»
Quelle: Soja Netzwerk (info@sojanetzwerk.ch)