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Betriebsführung

Landwirtschaft und Versicherung verknüpfen

Die Regionalstellen der Agrisano, welche den kantonalen Bauernverbänden angegliedert sind, bieten die Gesamtversicherungsberatung an. Doch weshalb macht das Sinn und was sind die Vorteile für die Bauernfamilien?

Marco Käppeli

Marco Käppeli ist Abteilungsleiter der Versicherungsberatung beim Bauernverband Aargau. 

(zvg)

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Aktualisiert am

Leiterin Kommunikation, mooh Genossenschaft

Was muss ein Landwirt tun, wenn es auf seinem Betrieb gebrannt hat? «Den Bauernverband anrufen», sagt Marco Käppeli, Abteilungsleiter der Versicherungsberatung beim Bauernverband Aargau (BVA). Sie begleiten bei einem Versicherungsfall die Bauernfamilien. Das heisst, sie beraten, welches Formular ausgefüllt werden muss, leiten die Landwirte, wo das Formular zu finden ist oder schicken es zu und helfen bei Bedarf beim Ausfüllen. Die Versicherungsberatung des Bauernverbandes Aargau arbeitet mit ihren Partnern, der Agrisano und der Emmental Versicherung zusammen. «Bei einem Schadenfall bieten wir einen Vollservice. Diese Unterstützung wird erwartet und auch von uns geboten», erklärt Käppeli.

Regionalstellen

Die Beratung der Agrisano läuft über die regionalen Versicherungsberatungsstellen, die den kantonalen Bauernverbänden angegliedert sind (siehe Tabelle). Dies bietet den grossen Vorteil, dass die regionalen Berater ihre Kunden kennen. «Man merkt, dass die Landwirte kaum Zeit für eine Versicherungsberatung haben. Auch ist es nicht ihr Lieblingsthema – gerade deshalb ist eine gute Kundenbeziehung wichtig», erklärt Marco Käppeli. Mit der Gesamtversicherungsberatung bietet der BVA ein Gesamtpaket. Dies macht es für die Landwirte einfacher – denn sie haben so nur einen Ansprechpartner und die Beratung ist kostenlos. Was für Käppeli auch von grosser Bedeutung ist: Mit der Gesamtversicherungsberatung ist das primäre Ziel nicht der Verkauf einer neuen Versicherung, sondern die Analyse der Ist- Situation. Es wird geprüft, ob Lücken in den Versicherungen bestehen oder gar Doppeldeckungen eines Risikos vorhanden sind.

Was für Käppeli auch von grosser Bedeutung ist: Mit der Gesamtversicherungsberatung ist das primäre Ziel nicht der Verkauf einer neuen Versicherung, sondern die Analyse der Ist-Situation. Es wird geprüft, ob Lücken in den Versicherungen bestehen oder gar Doppeldeckungen eines Risikos vorhanden sind.

Kundenkontakt

Die Versicherungsberater des Bauernverbands Aargau versuchen bei ihren Mitgliedern, also Landwirtinnen und Landwirten, die Versicherungen regelmässig zu überprüfen. Dazu werden ihre Mitglieder etwa alle fünf Jahre per Brief angeschrieben und informiert, dass ein Berater anrufen werde. «Mit diesem System erhalten wir durchwegs positive Rückmeldungen», erzählt Käppeli. Das Ziel ist die Analyse der Versicherungen, ob alles in Ordnung sei. «Die Erfahrung zeigt, dass eigentlich immer irgendetwas korrigiert werden muss», so Käppeli. Selbstverständlich können sich die Versicherten aber auch selbstständig melden, insbesondere bei Investitionen, einer Hofübernahme, einer Heirat, einer Scheidung oder der Geburt eines Kindes. Diese Ereignisse bringen drastische Änderungen in der Vorsor-ge-Situation mit sich.

Gleiche Sprache

Käppeli betreibt neben seinem Amt als Abteilungsleiter bei der Versicherungsberatung einen landwirtschaftlichen Betrieb in Merenschwand (AG). Er bewirtschaftet im ÖLN zwölf Hektaren landwirtschaftliche Nutzfläche mit Mais, Weizen, Gerste, Raps und Naturwiesen. Auch pflanzt er Kürbisse an, für welche er im Herbst einen Stand an der Strasse betreibt. Auf seinem Land stehen zahlreiche Hochstammbäume. So nimmt er in einem Vernetzungsprojekt von Agrofutura teil. Neben dem Pflanzenbau besitzt Käppeli einen Stall mit 5000 Mastpoulets und im Sommer hält er einige Rinder in der Vertragsaufzucht auf seinen Naturwiesen. Für Käppeli ist die Stelle bei der Versicherungsberatung optimal: «Wenn das Wetter stimmt, hat der Landwirt auf seinem Betrieb zu tun und somit keine Zeit für mich – dann kann auch ich mich um meinen Betrieb kümmern», sagt er. Optimal ist ebenfalls, dass er einen landwirtschaftlichen Hintergrund mitbringt. Der gelernte Landwirt spricht die gleiche Sprache wie seine Kunden und versteht deren Probleme und Anliegen. «Meist wird erst etwas übers ‹Buure› diskutiert, bevor es dann um die Versicherungen geht», erzählt Käppeli schmunzelnd. Der landwirtschaftliche Hintergrund werde sehr geschätzt.

Wissen verknüpfen

Bei der Anstellung neuer Berater sei zudem ein gewisses Know-how in der Landwirtschaft zwingend. «Das ist unsere gros se Stärke: Wir verstehen sowohl etwas von der Landwirtschaft wie auch vom Versicherungswesen und können dieses Wissen verknüpfen und so unsere Bäuerinnen und Bauern optimal beraten», so Käppeli.

Umfassendes Paket

Die Regionalstellen arbeiten mit der Agrisano und der Emmental Versicherung zusammen. Mit ihnen können sie die nötigen Versicherungsleistungen für eine Bauernfamilie umfassend abdecken. Die Agrisano beginnt bei der Krankenkasse, geht über Taggeldversicherungen, Versicherung für Angestellte bis hin zur Vorsorge. Die Emmental Versicherung hingegen deckt Sachversicherungen und Vermögensversicherungen ab.

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