Bio-Suisse-Geschäftsführer Balz Strasser zeigte sich an der heutigen – virtuellen – Medienkonferenz erfreut über die Ergebnisse des letzten Jahres. In der Westschweiz betrug das Wachstum 4,7 Prozent, in der Deutschschweiz 3,1 Prozent. Auch bei den Marktanteilen hat die Westschweiz die Bio-Nase etwas weiter vorn und bringt es auf 10,5 Prozent – eine Premiere. In der Deutschschweiz liegt der Bio-Anteil bei 10,4 Prozent, im Tessin bei 8,9.
Die höchsten Marktanteile entfallen auf Eier (28,7%), Brot (26,1%) und Gemüse (23,1%). Ein fast dreimal so grosses Wachstum wie bei den Frischprodukten gibt es im Convenience-Bereich, wo der Marktanteil derzeit auf 7,4 Prozent liegt. In den meisten Bereichen legte der Umsatz-Anteil zu. Nicht so bei Milch und Fleisch, wo jeweils ein kleiner Rückgang von 0,3 Prozent auf 11 resp. 6,2 Prozent zu verzeichnen war.
Der Umsatz mit Bio-Lebensmitteln liegt mittlerweile bei 3,2 Milliarden Franken, eine Milliarde mehr als noch vor 5 Jahren. Pro Kopf kauften Schweizerinnen und Schweizer letztes Jahr für 377 Franken Bio-Lebensmittel ein.
Nicht nur im Markt steigt der Bio-Anteil, auch unter den Landwirten. 300 stellten letztes Jahr um, so dass neu 7'300 Betriebe nach Bio-Suisse-Richtlinien produzieren. Die Fläche stieg um 8'750 Hektaren auf 169'360.
Corona-Effekt nutzen
Während der Corona-Krise stieg der Absatz von Bio-Produkten im Sog der allgemeinen Lebensmittel-Zuwächse gemäss Bio-Suisse-Präsident Urs Brändli um bis 30 Prozent. «Wir werden alles daran setzen, dass wir das Vertrauen der Konsumentinnen und Konsumenten auch künftig rechtfertigen können», so Brändli. Er plädierte zudem dafür, nach Ende der Krise nicht einfach zum Courant normal zurückzugehen. «Für mich geht der Schutz der Bevölkerung zeitlich und inhaltlich über Corona heraus», erklärte der Bio-Suisse-Präsident. Es gehe um den Schutz des langfristigen Wohls und da komme auch die Landwirtschaft wieder ins Spiel, sagte Brändli in Bezug auf die nächstes Jahr anstehenden Pflanzenschutz-Initiativen. Die Landwirtschaft dürfe keinesfalls alleine an den Pranger gestellt werden, es sei nun aber wichtig, dass ein verbindlicher Absenkpfad vorgeschrieben werde.
Auch zeige die Krise die Bedeutung eines hohen Selbstversorgungsgrades auf. "Aber echte Sicherheit bieten nur Produkte, die ohne ausländisches Kraftfutter oder importierten Kunstdünger hergestellt werden", so Brändli.
Quelle: LID