Das fenaco Tochterunternehmen UFA führte im Mai 2021 das Mineralfuttermittel UFA 295 Biotin USCF (UFA Swiss Climate Feed) für Milchkühe ein. Es enthält das natürliche Präparat Agolin® Ruminant. Gemäss wissenschaftlichen Versuchen und Feldtests verbessert die Mischung aus hochwertigen Pflanzenextrakten die Verdauung der Milchkühe und reduziert damit die Methanemissionen um etwa 10 Prozent.
Paul Steiner, Vorsitzender der Geschäftsleitung bei UFA«Das Produkt wird bereits auf landwirtschaftlichen Betrieben in der ganzen Schweiz eingesetzt.»
Das gesamte Reduktionspotenzial für die Milchkühe in der Schweiz beträgt mehrere 100 000 Tonnen CO2-Äquivalente. «Unser neues Mineralfuttermittel wird breit akzeptiert», sagt Paul Steiner, Vorsitzender der Geschäftsleitung bei UFA. «Das Produkt wird bereits auf landwirtschaftlichen Betrieben in der ganzen Schweiz eingesetzt.» Die führende Schweizer Fachmesse für Nutztierhaltung Suisse Tier zeichnete das Produkt im Rahmen eines Innovationswettbewerbs mit dem Spezialpreis für gewerbliche Neuheiten 2021 aus.
CO2-Zertifikate ab Herbst 2022 verfügbar
Die positive Klimawirkung des Mineralfuttermittels besteht seit der Markteinführung. Die ersten CO2-Zertifikate der fenaco werden voraussichtlich ab Herbst 2022 angeboten. Sie werden erst verfügbar, wenn die Emissionsreduktionen anlässlich eines Monitorings durch eine unabhängige Prüfstelle bestätigt worden sind. Für 2022 erwartet die fenaco Zertifikate für mehrere Tausend Tonnen CO2-Äquivalente.
Die Landwirtinnen und Landwirte können das klimaschonende Mineralfuttermittel von UFA ohne Zusatzkosten beziehen. Möglich ist dies durch finanzielle Vorleistungen der fenaco. Die Agrargenossenschaft lässt die Emissionsreduktion, die durch das Verfüttern des klimaschonenden Futtermittels entsteht, in Zertifikate umwandeln und verkauft sie schliesslich am freiwilligen Markt für CO2-Zertifikate.
Anita Schwegler, Leiterin Nachhaltigkeit und Umwelt, fenaco«Als Genossenschaft sind wir in eine finanzielle Vorleistung für die Landwirtinnen und Landwirte gegangen, um einen sofortigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.»
Mit den Einnahmen sollen die Mehrkosten für das natürliche Präparat von Agolin und die Zertifizierung gedeckt werden. «Die Landwirtschaftsbetriebe können die Emissionsreduktionen natürlich selber zertifizieren lassen. Doch dieser Aufwand ist beträchtlich», sagt Anita Schwegler, Leiterin Nachhaltigkeit und Umwelt bei der fenaco. «Deshalb sind wir als Genossenschaft in eine finanzielle Vorleistung für die Landwirtinnen und Landwirte gegangen, um einen sofortigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.»
Der Zertifizierungsprozess für die Klimazertifikate von fenaco wurde im ersten Quartal 2022 durch den Technischen Überwachungsverein TÜV validiert und durch ein Beratungsunternehmen unterstützt. Die Validierung beinhaltete neben der eingehenden Prüfung aller Projektdokumente auch Gespräche mit mehreren Landwirten zum korrekten Umgang mit dem Futtermittel.
Bei guter Marktakzeptanz der Zertifikate plant UFA ab Ende 2022 die Anreicherung von weiteren Futtermitteln mit dem natürlichen Präparat von Agolin unter dem USCF-Klimaschutzprogramm.
Die Landwirtinnen und Landwirte haben die Wahl
Neben den CO2-Zertifikaten der fenaco stehen den Landwirtinnen und Landwirten weitere Möglichkeiten im Umgang mit dem klimaschonenden Futtermittel offen. So können sie die durch die fenaco generierten Zertifikate selber erwerben, um zum Beispiel den eigenen Betrieb CO2-neutral zu stellen. Zudem können sie alternativ das Futtermittel UFA 296 Agolin zum Vollkostenpreis inklusive den Mehrkosten für das natürliche Präparat Agolin erwerben und die Emissionsreduktion selber zertifizieren lassen oder bei einem anderen Klimaprogramm geltend machen.
CO2-Zertifikate der fenaco im Detail
Das Instrument der CO2-Zertifikate dient dazu, Emissionen zu kompensieren, die mit anderen Reduktionsmassnahmen noch nicht verhindert werden konnten. So reduzierte etwa die klimaneutrale LANDI Küssnacht ihre Emissionen mit Massnahmen wie effizienteren Kühl- und Heizsystemen, Photovoltaik und modernen LED-Beleuchtungen. Den verbleibenden CO2-Ausstoss kompensiert die LANDI mit CO2-Zertifikaten. Zusätzliche Massnahmen, um die Emissionen weiter zu reduzieren, sind geplant.
Ausgangspunkt der Kompensation mit CO2-Zertifikaten sind die Landwirtinnen und Landwirte, welche ihren Milchkühen das Mineralfuttermittel UFA 295 Biotin USCF verfüttern. Die damit verbundene Reduktion von Methan beim Verdauungsprozess lässt sich berechnen und in Zertifikate umwandeln, die verkauft und erworben werden können. Die Rechte an den Zertifikaten geben die Landwirtschaftsbetriebe im Gegenzug für die Mehrkosten durch das natürliche Präparat an die fenaco ab. Diese lässt das Projekt und die erzielten Emissionsreduktionen von einer unabhängigen Stelle in einem jährlichen Monitoringbericht prüfen und verkauft die Zertifikate an Abnehmer, welche mit den Zertifikaten den eigenen CO2-Ausstoss kompensieren wollen. Der Erwerb der Zertifikate steht allen Unternehmen offen und auch Landwirtinnen und Landwirte können Zertifikate erwerben, um ihren Betrieb CO2-neutral zu betreiben.
Quelle: fenaco