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Betriebsführung

Frische Früchte

Heimisches Obst steht für Frische und Qualität. Die Vielfalt der Obstarten und -sorten ermöglicht eine breite Differenzierung. Sensorisch stehen bei Obst ungewöhnliche Farben, Grössen, Formen und Aromen im Vordergrund. Obst kann relativ leicht zu Saft oder Konfitüre verarbeitet werden und wird häufig auch direkt vermarktet. So bietet der Obstanbau hohes Wertschöpfungspotenzial.

Die Äpfel der Sorte Redlove zeichnen sich durch ihr rotesFruchtfleisch aus, das auch bei dessen Verarbeitung rot bleibt.

Die Äpfel der Sorte Redlove zeichnen sich durch ihr rotesFruchtfleisch aus, das auch bei dessen Verarbeitung rot bleibt.

(Bild: zvg)

Publiziert am

Aktualisiert am

Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Agroscope

Leiter Forschungsgruppe Betriebswirtschaft, Agroscope

Serie: Qualitative Differenzierung

Besonders gross ist die Sortenvielfalt beim Apfel, der beliebtesten Schweizer Frucht. Der Markt für Tafeläpfel ist von wenigen bekannten Sorten dominiert. Neue Sorten kommen meist als sogenannte Clubsorten als geschützte Marke auf den Markt. Dabei steuert der Sortenclub zentral die Vermarktung. So ist der Mini-Apfel Rockit gekennzeichnet durch seine Grösse von rund 5 cm, ein süsses Aroma, eine knackige Konsistenz sowie einen kleinen Kern. Vermarktet wird der Apfel in einer Plastikröhre, die an die Verpackung von Tennisbällen erinnert. Äpfel der Sorte Redlove zeichnen sich durch ihr rotes Fruchtfleisch aus. Bei der Verarbeitung ist die Farbe stabil und ergibt einen markant rotfarbigen Apfelsaft.

Obstsorte des Jahres 2011

Die Schweizerhose ist eine alte heimische Birnensorte. Wesentliches Merkmal der grünen Frucht sind gelb-rötliche Längsstreifen. Auf deren Ähnlichkeit mit der Uniform der Schweizergarde geht vermutlich der Sortenname zurück. Neben ihrem dekorativen Äusseren weist diese Tafelbirne einen feinen, saftig-süssen Geschmack auf und ist gut lagerfähig. So wurde die Schweizerhose von der Vereinigung zur Förderung alter Obstsorten, Fructus, zur Obstsorte des Jahres 2011 auserwählt.

Bei Kernobst von Hochstammbäumen handelt es sich meist um alte Sorten. Das Erntegut wird mehrheitlich zur Saft- und Mostherstellung genutzt. Dabei bietet die Vielfalt der Sorten und deren aromatische Eigenarten die Möglichkeit, sortenreine Säfte oder Cuvées zu keltern.

Qualitative Differenzierung

Der Bericht von Agroscope mit insgesamt 58 Beispielen – aus dem Pflanzenbau sowie der Tierhaltung – zur Differenzierung im Bereich der Sensorik und dem Bereich Gesundheit/Sicherheit ist online verfügbar unter: www.agroscope.ch Publikationen Reihen Agroscope Science

Exotische Früchte

Der Anbau und die Vermarktung wenig bekannter Obstgattungen sind mit grossen Herausforderungen verbunden, bieten aber ebenso grosses Potenzial. So werden Mini-Kiwis seit längerem in der Schweiz angebaut, sind bislang jedoch wenig bekannt. Diese Früchte gehören zur gleichen Gattung wie die bekannte Kiwifrucht, unterscheiden sich jedoch in der Grösse und im Aroma. Mini-Kiwis schmecken recht süss und sehr intensiv und eigenen sich sowohl zum Frischverzehr als auch für die Verarbeitung.

Die Pawpaw oder Papau benötigt einen warmen sonnigen Standort. Ursprünglich stammt die Frucht aus Nordamerika, wird auch als Indianerbanane bezeichnet, und ähnelt in ihrer Form der Mango. Die Anbaumöglichkeiten in der Schweiz sind auf Weinbaustandorte begrenzt. Bei ausreichend Sonne kann diese Frucht ihr Aroma aus einer Mischung von Mango, Aprikose, Banane und Vanille entfalten. Erste Erfahrungen in der Schweiz sind positiv. 

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