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Betriebsführung

Präzise Technologie und gute Praxis schonen Ressourcen

Smart Farming in Kombination mit mechanischen Anbautechniken bringt einen Mehrerlös, da Pflanzenschutzmittel und Dünger eingespart werden. Zu diesem Resultat kommt die Swiss Future Farm aufgrund ihrer Erfahrungen aus dem Jahr 2020. Die neuen Technologien sind inzwischen auch Teil der landwirtschaftlichen Ausbildung.

Die hohe Flächenleistung des Striegels und der Verzicht auf Herbizide bringen den höchsten Deckungsbeitrag.

Die hohe Flächenleistung des Striegels und der Verzicht auf Herbizide bringen den höchsten Deckungsbeitrag.

(Bild: SFF)

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Die mechanische Unkrautbekämpfung rückt in der Landwirtschaft immer mehr in den Fokus und zeigt in Versuchen auf der Swiss Future Farm (SFF) in Tänikon vielversprechende Resultate. So wurde Silomais als Folgefrucht auf eine Kunstwiese angebaut und mit unterschiedlichen Verfahren die Unkrautbekämpfung durchgeführt. Dabei zeigte sich im Jahr 2020, dass das Striegelverfahren ohne Herbizide den höchsten Deckungsbeitrag erzielte. «Dies liegt vor allem in der hohen Flächenleistung des Striegels und dem Verzicht auf das Herbizid», erklärt Christian Eggenberger, Leiter Versuchsbetrieb Tänikon. Auch der Versuch mit Winterweizen zeigt, mit digitalen Technologien kann Dünger und damit Geld gespart werden.

«Wir konnten bis zu zehn Prozent an Stickstoffdünger einsparen» 

Florian Abt, Projektleiter an der SFF

So wurde vor der zweiten und dritten Düngung, anhand von Bodendaten und Drohnenbilder, der von der Pflanze bereits aufgenommene Stickstoff ermittelt und daraus die Düngermenge ortsspezifisch angepasst. «Wir konnten bis zu zehn Prozent an Stickstoffdünger einsparen», sagt Florian Abt, Projektleiter an der SFF.

Neue Versuche mit Cover Crop Banding

Wer auf eine mechanische und chemische Unkrautbekämpfung ganz verzichten möchte, der greift auf das Cover Crop Branding zurück. Dazu benötigt es ein Lenksystem mit hoher Genauigkeit. Im Herbst erfolgt eine Gründüngungsaussaat, mit rund 30 cm breiten Lücken, im Abstand von 75 cm. Die kleinen Pflanzen überwachsen den nicht besäten Bereich, schützen den Boden im Winter, fördern die biologische Bodenaktivität und unterdrücken die Unkrautkeimung. «Im Frühling stoppen wir mit einer Messerwalze die Gründüngungspflanzen und säen gleichzeitig zentimetergenau den Körnermais in die 30 cm breiten Streifen», erklärt Nico Helmstetter, Bereichsleiter bei der GVS Agrar AG. Auf der Swiss Future Farm erhofft man sich wichtige Erkenntnisse aus diesem Versuch um dieses alternative Anbauverfahren zu optimieren. Die ersten Resultate sollten Ende 2021 vorliegen. 

Lösungen für die Praxis

Im Weiteren wurde im 2020 der Zuckerrübenversuch mit der sensorbasierten Aussaat mit dem Precision Planter wiederholt. «Erneut zeigte sich eine sensorgesteuerte Saatgutablagetiefe von ungefähr 4 cm als vorteilhaft» erklärt Nils Zehner, Projektleiter der AGCO. Natürlich gab es im Jahr 2020 auch weitere Versuche so beispielsweise in der Tiefendüngung beim Raps oder Alternativen zu den Rapsbeizmitteln.

Den Versuchen auf der SFF liegt immer eine Fragestellung aus der Praxis zu Grunde, für die eine Lösung zu finden ist. Zudem setzt die SFF digitale Hilfsmittel und präzise Technologien ein, die optimal aufeinander abgestimmt sind, um den Einsatz von Herbiziden und Dünger zu optimieren. «Bei einem Schädlingsbefall bleibt es jedoch oftmals unumgänglich, auf schützende Mittel zurückzugreifen, damit es nicht zu einem Totalausfall der Ernte kommt», sagt Eggenberger.

Bernhard Schmitz, Director EME Agronomy and Team Lead Digital Products Fendt, ergänzt: «Seit dem Herbst 2020 sind Traktoren mit dem neuen Bedienkonzept FendtONE auf der Swiss Future Farm im Einsatz, das einen vollumfänglichen Einsatz von Smart Farming Lösungen auch in der kleinstrukturierten Landwirtschaft möglich und intuitiv bedienbar macht».  

Smart Farming hält Einzug in der Ausbildung

Um das Thema rund um die digitalen Technologien und deren Möglichkeiten in der Ausbildung noch besser zu integrieren wurde das E-Book «Digitale Technologien in der Landwirtschaft – DiTeLA» entwickelt. An diesem kompakten und modernen Lehrmittel hat das Team der Swiss Future Farm wesentlich mitgearbeitet. Schliesslich ist der Wissenstransfer eine wesentliche Aufgabe in Tänikon.

«In Zusammenarbeit mit dem Strickhof und dem Landwirtschaftlichen Zentrum St.Gallen konnten wir das erste Mal das neu entwickelte Modul Smart Farming BF30 an der Betriebsleiterschule unterrichten», erklärt Martin Huber, Direktor Arenenberg. Deshalb freut sich das ganze Team bereits jetzt darauf, wenn Veranstaltungen, Kurse und Weiterbildungen wieder möglich sind und die spannenden Versuche bei Feldrundgängen den interessierten Praktikerinnen und Praktikern vorgestellt werden können.

Quelle: SFF

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