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Betriebsführung

Zwischen Holzschlag und Naturschutz

Der Beruf des Forstwarts verbindet körperliche Arbeit, technisches Geschick und die Nähe zur Natur. Vom Holzschlag im Winter bis zur Jungwaldpflege im Sommer ist der Beruf ist vielseitig und anspruchsvoll. Für Elia Brunner ist es genau die richtige Mischung aus Handwerk, Natur und Verantwortung.

Der angehende Forstwart Elia Brunner baut einen Schutzzaun, um den Jungwuchs vor Tieren zu schützen. 

Der angehende Forstwart Elia Brunner baut einen Schutzzaun, um den Jungwuchs vor Tieren zu schützen. 

(Bild: Forst Dünnerntal)

Publiziert am

Redaktorin, Landwirtschaftlicher Informationsdienst LID

Elia Brunner war schon immer gerne draussen. «Ich habe oft auf dem Bauernhof bei meinem Onkel mitgeholfen, der nebenbei auch noch ein Forstunternehmen betreibt», erzählt der angehende Forstwart im ersten Lehrjahr. Dort entdeckte er seine Begeisterung für den Wald, und die Entscheidung für den Beruf Forstwart hat sich ergeben.

Ein abwechslungsreicher Alltag

Der Alltag eines Forstwarts oder einer Forstwartin ist geprägt von körperlicher Arbeit im Freien. Aktuell steht in seinem Lehrbetrieb Forst Dünnerntal der Holzschlag im Fokus. «Am Morgen gibt es eine kurze Besprechung, bei der unser Chef die Aufgaben verteilt und mögliche Änderungen anspricht. Danach geht es direkt in den Wald», beschreibt Elia Brunner seinen typischen Arbeitstag. Nach der Rückkehr am späten Nachmittag stehen oft noch Wartungsarbeiten an den Geräten an. Die Pflege und Reparatur der Motorsäge ist unter anderem ein zentraler Bestandteil der abwechslungsreichen Ausbildung.

Erhalt öffentlicher und privater Wälder

Forstwartinnen und Forstwarte sind grundsätzlich verantwortlich für die Pflege und den Erhalt öffentlicher und privater Wälder. Sie kümmern sich um die Holzernte, die Jungwaldpflege, den Bau und die Wartung von Waldwegen sowie um Schutzmassnahmen gegen Schäden durch Unwetter oder Tiere. Damit tragen sie nicht nur zur Holzproduktion bei, sondern fördern gleichzeitig die Artenvielfalt und den Lebensraum von Tieren und Pflanzen.

Im Herbst und Winter liegt der Schwerpunkt auf der Holzernte. Vor dem Fällen eines Baumes muss alles genau vorbereitet werden: «Erst wenn die Umgebung abgesperrt und die Fallrichtung bestimmt ist, wird gefällt, entastet und zerkleinert», beschreibt der angehende Forstwart.

Schrittweise in die Verantwortung

Besonders spannend findet Elia Brunner das Arbeiten mit der Motorsäge und das «Holzen» selbst. Dieser Teil des Berufs erfordert hohe Konzentration und Disziplin: «Man muss immer exakt arbeiten und darf keine Sicherheitsvorschriften missachten. Das ist manchmal schwierig, aber enorm wichtig, um Unfälle zu vermeiden», betont er. Während seiner Ausbildung hat Elia Brunner bereits einen ersten Kurs im Baumfällen absolviert und darf somit normale Fallbäume fällen, die keine grossen Schwierigkeiten bereiten. «Ich freue mich darauf, wenn ich alle Kurse abgeschlossen habe und auch schwierigere Bäume fällen darf», sagt er begeistert.

Der Umgang mit Maschinen ist ein weiterer wichtiger Aspekt des Berufs. Der Forstbetrieb, in dem Elia Brunner arbeitet, ist mit einem Zangenschlepper und einer kleinen Raupenwinde ausgestattet, um die Arbeit effizient zu gestalten. «Manchmal unterstützt uns auch ein Lohnunternehmen mit einem Vollernter.»

Breites Spektrum an Fachwissen

Die dreijährige Forstwartausbildung vermittelt ein breites Spektrum an Fachwissen – von der Holzernte über Ökologie und Waldbau bis hin zu Maschinenkunde. Neben der praktischen Arbeit im Betrieb besuchen die Lernenden die Berufsschule und überbetriebliche Kurse, die zentrale Kompetenzen wie das sichere Fällen von Bäumen, den Bau von Schutzmassnahmen und die Wartung von Geräten vermitteln.

Nur wer die Situation im Wald richtig einschätzt, kann sicher arbeiten.

Die Umstellung von der Schule zur Berufsausbildung erfordert viel Selbstständigkeit, wie Elia Brunner betont. Präzision, Sicherheitsbewusstsein und körperliche Fitness sieht er als Schlüsselqualifikationen eines Forstwarts. Neben Disziplin und Konzentration braucht es zudem technisches Verständnis und ein gutes Gespür für die Waldverhältnisse. «Nur wer die Situation im Wald richtig einschätzt, kann sicher arbeiten», erklärt er.

Weiterbildungsmöglichkeiten

Nach der Lehre stehen zahlreiche Wege offen: Forstwartinnen und Forstwarte können sich zum Baumpfleger, Forstmaschinenführer oder an der Försterschule weiterbilden. «Der Beruf bleibt spannend, weil man nie auslernt», sagt Elia Brunner. Wer handwerkliches Geschick, Naturverbundenheit und Verantwortungsbewusstsein mitbringt, findet hier eine erfüllende Tätigkeit mit Zukunft. «Man ist viel draussen, die Aufgaben sind vielseitig, und man lernt ständig dazu – das macht den Beruf für mich ideal.» 

Der Lehrbetrieb

Der Forst Dünnerntal ist ein Verband, der die fachgerechte und effiziente Pflege und Nutzung der Wälder der beteiligten Waldeigentümer bezweckt. Mitglieder sind die Bürgergemeinden Laupersdorf und Welschenrohr, die Einheitsgemeinden Aedermannsdorf, Herbetswil, Matzendorf, die Einwohnergemeinde Welschenrohr-Gänsbrunnen und der Kanton Solothurn. Die betreute Waldfläche beträgt gut 3811 ha – davon 1000 ha Privatwald.

Der Betrieb Forst Dünnerntal erntet jährlich rund 10 000 m 3 Festmeter Holz und vermarktet das Sag-, Indus trie- und Energieholz mehrheitlich selbst und fast ausschliesslich in der Schweiz.

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