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Betriebsführung

Mit Auslaufmast rund vier Franken mehr

Die Grossviehmast zeichnet sich durch sehr unterschiedliche Mastverfahren und Rindfleischlabels aus. Entsprechend gross sind auch die Unterschiede bei der Wirtschaftlichkeit.

Die Analysen der Agroscope zeigen, dass Betriebe mit Auslaufmast (BTS und/oder RAUS) im Schnitt rund vier Franken mehr pro Stunde erzielen als in Betrie...

Die Analysen der Agroscope zeigen, dass Betriebe mit Auslaufmast (BTS und/oder RAUS) im Schnitt rund vier Franken mehr pro Stunde erzielen als in Betriebe mit Stallmast. 

(UFA-Revue)

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Die Grossviehmast ist ein sehr heterogener Betriebszweig. Seit den beiden BSE-Krisen 1996 und 2001 wurde das Vertrauen der Konsumenten durch neue Tierhaltungs- und Fütterungskonzepte weitgehend zurückgewonnen. Dadurch ist die heutige Grossviehmast von vielen, teils sehr unterschiedlichen Mastverfahren und Rindfleischlabels geprägt.

Datengrundlage

Die hier präsentierte Kosten-Leistungs-Rechnung des Betriebszweigs Grossviehmast basiert auf Beobachtungen von ÖLN-Betrieben aus den Jahren 2010 bis 2014 der Zentralen Auswertung von Buchhaltungsdaten von Agroscope. Da die Daten keine direkten Angaben zum angewandten Produktionssystem beinhalten wie beispielsweise eine allfällige Labelproduktion, ist eine Unterscheidung in intensive und extensive Formen nur indirekt möglich. Durch die Teilnahme an den BTS- und RAUS-Programmen können wir aber annähernd die Stallmast von der Auslauf- und Weidemast unterscheiden. Es wurden Betriebe aus allen landwirtschaftlichen Zonen berücksichtigt, wobei jedoch ein Grossteil der Betriebe aus der Tal- und Hügelregion stammt. Die Vollkostenzuteilung erfolgte mittels der Maximum Entropie Methode.  

Vier Franken mehr

Der Vergleich der beiden Produktionsrichtungen zeigt, dass mit der Auslaufmast (BTS und/oder RAUS) im Schnitt rund 12 Franken pro Stunde und damit vier Franken mehr als mit der Stallmast erzielt werden. Die untersuchten Stallmastbetriebe erwirtschaften im Mittel eine Leistung von 9109 Franken pro GVE, also marginal weniger als die Betriebe mit Auslauf. Die Auslaufmastbetriebe können den geringeren Jahreszuwachs mit den Entschädigungen aus Tierwohl- und Labelprogrammen kompensieren. Wichtige Kostenpositionen bei beiden Produktionsrichtungen sind der Tierzukauf, die Futtermittelkosten, die Arbeit sowie die Maschinenkosten. Die unterschiedliche mittlere Arbeitsverwertung ist hauptsächlich durch die Futtermittelkosten zu erklären: In der Stallmast werden durchschnittlich 429 Franken mehr pro GVE eingesetzt. Sowohl bei der Stall- als auch Auslauf-/Weidemast entfallen rund die Hälfte der Kosten auf die Gemeinkostenpositionen, was deutlich höher ist als bei anderen Mast-Betriebszweigen.

Grosse Heterogenität

Der Vergleich zwischen den Betrieben mit hoher und tiefer Arbeitsverwertung (obere und untere Gruppe: je das beste und schlechteste Viertel der Betriebe) macht die grosse Heterogenität unter den Betrieben deutlich: während die obere Gruppe jeweils eine Arbeitsverwertung von durchschnittlich rund 30 Franken pro Stunde erwirtschaftet, weist die untere Gruppe gar eine negative Arbeitsverwertung auf. Die Unterschiede sind hauptsächlich auf höhere Leistungen sowie tiefere Gemeinkosten (Arbeit) der oberen Gruppen zurückzuführen, während aber gleichzeitig die Direktkosten bei beiden Produktionsrichtungen höher sind. Die höheren Futterkosten und bei der Stallmast höhere Kosten beim Tierzukauf weisen auf eine intensivere Mast hin. Dies wird durch den höheren Jahreszuwachs der oberen Gruppe bei beiden Produktionsrichtungen bestätigt. 

Die Analyse von sieben Betriebszweigen und die Darstellung der Vorgehensweise ist im Kapitel 4 des Agroscope Science Berichts Nr.53 enthalten. www.agroscope.ch 

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