Am Morgen noch schnell die neusten Wetterprognosen prüfen, bevor das Mähwerk gestartet wird, eine Bestellung aufgeben oder rasch noch irgendein Telefonat erledigen – das alles geht blitzschnell mit dem Smartphone. Mobilfunk ist inzwischen unersetzlich geworden. Der Erfolg dieser Technologie setzt sich mit der Entwicklung des «Internets der Dinge» fort. Melkroboter senden Meldungen, wenn Pannen festgestellt werden. Lüftungs- und andere Steuerungen lassen sich per App kontrollieren und fernsteuern. Der mobile Austausch von Datenströmen wird für die Landwirtschaft immer wichtiger.
QUER gelesen
- Daten werden für das Management von Landwirtschaftsbetrieben immer wichtiger.
- Der Mobilfunk stellt einen wichtigen Lebensnerv dar, da die meisten Anwendungen im Feld und im Stall auf einen gut funktionierenden Datenaustausch angewiesen sind.
- Im Vergleich zu 4G stellt 5G eine technische Weiterentwicklung des Mobilfunks dar, der eine deutlich effizientere Datenübertragung ermöglicht.
Daten unterstützen die Produktion
Die Möglichkeiten, Daten entweder automatisch von Geräten auszulesen oder per Terminal oder Smartphone vor Ort zu erfassen, werden zahlreicher.
Der Abschied von der Zettelwirtschaft auf dem Feld rückt näher.
Der Abschied von der Zettelwirtschaft mit Aufzeichnungen zu Dünger- und PSM-Mengen auf dem Feld rückt näher. Solche Daten lassen sich per Smartphone direkt vor Ort erfassen und per Mobilfunk an die entsprechende Software weiterleiten. Jeder Datensatz wird nur einmal erfasst und steht danach beispielsweise für den ÖLN-Nachweis oder das Pflanzenschutzmittel-Journal zur Verfügung.
Ein weiterer Schritt auf diesem Weg ist das Pilotprojekt «Agrardatenaustausch», bei dem verschiedene Kantone und Barto die durchgängige Übertragung von Parzellenformen und deren Bewirtschaftung zwischen Farmmanagement-Informations- und Kantonssystem entwickeln. Neben der reinen Datenübertragung ist die Wahrung des Datenschutzes über alle Schnittstellen hinweg ein entscheidender Erfolgsfaktor. Die Fortschritte sind gross und ermöglichen in naher Zukunft wesentliche administrative Vereinfachungen.
Internet der Dinge: Auch für die Landwirtschaft eine Chance
Wie geht es meinen Kühen, wie feucht ist der Boden, wie warm sind meine Heuballen, welchen Füllstand weisen meine Futtersilos auf, und wo befinden sich meine Schafe? Die Möglichkeiten, spezifische Informationen jederzeit aus der Ferne abzufragen, sind bereits da. Neben dem reinen Informationsaustausch werden aber auch Regelsysteme immer ausgefeilter. Der Kraftfutterautomat passt die Fütterung automatisch der Milchleistung der Kuh an.
Auch automatische Prognosesysteme für Pflanzenkrankheiten oder Bewässerungssysteme halten zunehmend Einzug. Das Internet der Dinge, bei dem Daten erfasst, im Internet verarbeitet und wieder zurückgespielt werden, ist in der Landwirtschaft längst Realität geworden. Das Potenzial ist jedoch noch lange nicht ausgeschöpft und bietet Raum für Innovation, um eine effizientere und ressourcenschonendere Produktion zu erreichen.
5G – technische Weiterentwicklung von 4G
In den meisten Fällen ist die drahtlose Datenübertragung das Rückgrat dieser Anwendungen. Sensoren und Aktoren entwickeln ihre Wirkung erst, wenn sie miteinander kommunizieren und die Daten an den richtigen Ort übertragen. Ohne Mobilfunk wären viele dieser Anwendungen nicht denkbar.
Eine bessere Verschlüsselung führt zu einem niedrigeren Energiebedarf und einer tieferen Strahlung.
Im Kontrast zum grossen Nutzen und grossen Zukunftspotenzial stehen die Befürchtungen, dass die Weiterentwicklung vom Mobilfunkstandard 4G zu 5G mit höheren Strahlenbelastungen verbunden ist. Rein technisch betrachtet trifft dies nicht zu. 5G nutzt dieselben Funkbänder, wie dies bei 4G oder dem eigenen WLAN in der Stube der Fall ist. Im Vergleich zu 4G zeichnet sich der neue Standard aber durch zwei wesentliche technische Verbesserungen aus. Eine bessere Verschlüsselung führt zu einem niedrigeren Energiebedarf und weniger Strahlung bei der Datenübertragung. Als Vergleich dazu kann der Schritt vom römischen Zahlensystem (4G) mit mehr Ziffern pro Zahl hin zum arabischen (5G) mit deutlich weniger Ziffern gesehen werden.
Fortschritt beim Strahlenschutz
Eine zweite wichtige Verbesserung bei 5G-Antennen ist deren Eigenschaft, den Funkstrahl gezielt auf die Nutzenden auszurichten und nicht mehr flächendeckend das ganze Gebiet zu bestrahlen. Andere Bereiche, die keinen Mobilfunk nutzen, werden dadurch deutlich weniger mit Strahlen belastet. Dadruch wird dem Verursacherprinzip Rechnung getragen. Aus Sicht des Strahlenschutzes sind dies deutliche Fortschritte. Eine möglichst gute Netzabdeckung hilft zudem, dass Geräte weniger stark senden müssen. Am geringsten ist die Strahlenbelastung beim Benutzen eines Mobilfunkgerätes, wenn man eine Mobilfunkantenne möglichst in der Nähe hat.