Getreide hat in fast jeder Fruchtfolge einen festen Platz. Richtet man den Blick auf die Produzentenpreise, stechen die Favoriten schnell ins Auge. Der Anbau von Brotgetreide schenkt im Vergleich zum Futtergetreide um bis zu 30 Prozent mehr ein. Liegen am Ende Eiweissgehalt und Hektolitergewicht unter den Anforderungen für die Top-Qualität, bekommt man für deklassierten Weizen im schlimmsten Fall immer noch den Futterpreis. Da wäre man ja ein Narr, von Anfang an auf die Karte Futtergetreide zu setzen.
Jürg Jost, Leiter von UFA-Samen«Bei der integrierten Produktion wie auch beim ÖLN-Anbau ist Futterweizen gegenüber Brotgetreide konkurrenzfähig.»
So logisch wie die Argumente vieler ökonomisch denkender Landwirtinnen und Landwirte klingen, so kurz greifen sie bei genauer Betrachtung, weiss Jürg Jost, Leiter von UFA-Samen: «Bei der integrierten Produktion wie auch beim ÖLN-Anbau ist Futterweizen gegenüber Brotgetreide konkurrenzfähig, da der Erlös am Markt beim Brotgetreide in Situationen der Überversorgung unter Druck steht.» Mehrpreise bei guter Kulturführung würden den Anbau von ÖLN-Futterweizen zusätzlich begünstigen, ohne dass Produzentinnen und Produzenten einem Preisrisiko ausgesetzt seien.
Entscheidend für den Betrag, der am Ende dem Konto gutgeschrieben wird, ist der Deckungsbeitrag. Und der hängt beim Brotgetreide vor allem von der jährlichen Erntemenge ab. Im Jahr 2021 lag dieser beim ÖLN-Futterweizen mit 2780 Franken pro Hektare nur gerade 115 Franken unter dem Deckungsbeitrag für die Top-Qualität.