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Betriebsführung

Knapp ein Drittel schreibt schwarze Zahlen

Agroscope hat die Buchhaltungsdaten aus dem Jahr 2020 ausgewertet. Dabei zeigt sich, dass Veredelungs- und Ackerbaubetriebe ihre Produktionskosten am besten abdecken.

Mehr als die Hälfte der Schweizer Ackerbaubetriebe decken ihre Produktionskosten vollständig.

Mehr als die Hälfte der Schweizer Ackerbaubetriebe decken ihre Produktionskosten vollständig.

(Bild: pixabay)

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Eine vollständige Deckung aller Produktionskosten ist entscheidend für die Zukunftsfähigkeit eines Landwirtschaftsbetriebes. Wie dies auf gesamtbetrieblicher Ebene aussieht, hat Agroscope anhand der Stichprobe «Einkommenssituation» der zentralen Auswertung von Buchhaltungsdaten für das Jahr 2020 ermittelt. Dabei werden die Produktionskosten in Fremd- und Eigenkosten unterteilt. Die Fremdkosten betreffen die Produktionsfaktoren, die von Dritten bezogen werden. Sie beinhalten die Sachkosten, wie beispielsweise für Dünger sowie die Sachstrukturkosten, zu denen unter anderem die Abschreibungen für Maschinen zählen. Zu den Fremdkosten gehören auch die Kosten für die Entschädigung der Angestellten (Personalkosten) und des fremden Kapitals (Schuld-, Pacht- und Mietzinsen).

67 Prozent der Betriebe decken den Lohn der Familienarbeitskräfte nur zur Hälfte.

Die Eigenkosten entsprechen den Kosten der eigenen Produktionsfaktoren. Sie umfassen den Lohnanspruch der Familienarbeitskräfte und den Zinsanspruch für das Eigenkapital. Die Eigenkosten sind kalkulatorische Grössen. Sie werden aus Entschädigungsansätzen abgeleitet. Für den Lohn der Familienarbeitskräfte wird hier der Vergleichslohn verwendet, welcher dem Brutto-Jahresmedianlohn der Angestellten im sekundären und tertiären Sektor entspricht und vom Bundesamt für Statistik berechnet wird.

Für die Entschädigung des Eigenkapitals kommt der Zinssatz der Obligationen der Eidgenossenschaft mit zehnjähriger Laufzeit zur Anwendung. Da dieser Zinssatz 2020 im Jahresdurchschnitt negativ ist, beinhalten die Eigenkosten nur den Lohnanspruch der Familienarbeitskräfte.

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Kosten gut gedeckt: Geflügelbetriebe, welche zum Betriebstyp «Veredelung» gehören, profitieren von der steigenden inländischen Nachfrage nach Eiern und Geflügelfleisch Schweizer Herkunft. 

(Bild: pixabay)

30 Prozent der Betriebe decken ihre Kosten vollständig ab

Wie die Abbildung 1 zeigt, sind 2020 die Fremdkosten bei 98 Prozent der Betriebe vollständig durch die erwirtschafteten Erträge (inkl. Direktzahlungen) gedeckt. Das heisst: Nur zwei Prozent der Betriebe können ihre Fremdkosten mit den Erträgen nicht vollständig decken. Der Anteil an Betrieben, welche sowohl ihre Fremd- als auch Eigenkosten vollständig decken, liegt bei 30 Prozent. Anders ausgedrückt heisst dies, dass knapp ein Drittel der Betriebe einen kalkulatorischen Gewinn generiert.

Bei den restlichen 67 Prozent der Betriebe sind die Fremdkosten vollständig gedeckt, während dies bei den Eigenkosten nur teilweise der Fall ist. Der durchschnittliche Deckungsgrad der Eigenkosten beträgt für diese Gruppe 56 Prozent. Da die Eigenkosten ausschliesslich den Lohnanspruch der Familienarbeitskräfte umfassen, deckt diese Gruppe den Vergleichslohn der Angehörigen nur knapp zur Hälfte.

Je höher die Lage, desto tiefer der Deckungsgrad

Der Anteil an Betrieben, welche ihre Fremdkosten nicht vollständig decken können, ist in den drei Regionen Tal, Hügel und Berg in etwa gleich hoch und liegt bei zwei bis drei Prozent (siehe Abbildung 1). Hingegen nimmt der Anteil an Betrieben, deren gesamte Produktionskosten gedeckt sind, mit zunehmender natürlicher Erschwernis von der Talregion mit 43 Prozent über die Hügelregion mit 26 Prozent bis zur Bergregion mit 17 Prozent ab.

Grosse Unterschiede zwischen Betriebstypen

Neben der Lage spielt auch die Produktionsausrichtung eine entscheidende Rolle für die Kostendeckung (Abbildung 2). Insbesondere bestehen grosse Unterschiede bezüglich des Anteils an Betrieben mit vollständiger Kostendeckung. Am häufigsten werden Fremd- und Eigenkosten bei spezialisierten Veredelungs- und Ackerbaubetrieben sowie bei den kombinierten Veredelungsbetrieben vollständig gedeckt.

Der Anteil an Betrieben mit vollständiger Kostendeckung liegt für diese Betriebstypen zwischen 51 und 55 Prozent. Hingegen verzeichnen die spezialisierten raufutterverzehrenden Betriebstypen (Milchkühe, Mutterkühe, Rindvieh gemischt, Pferde, Schafe und Ziegen) einen deutlich tieferen Anteil an Betrieben mit voller Kostendeckung. Er liegt hier zwischen 13 und 20 Prozent. Mit der Ausnahme des Betriebstyps «kombinierte Veredelung» befinden sich alle kombinierten Betriebstypen im Mittelfeld. Der Betriebstyp «Spezialkulturen» weist mit 41 Prozent zwar einen überdurchschnittlichen Anteil mit voller Kostendeckung auf, gehört aber nicht zu den Spitzenreitern.

 

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