Wenn beim Lesen der UFA-Revue die Arme zu kurz werden, ist es Zeit für den Kauf einer Lesebrille im nächstgelegenen LANDI Laden.
Im landwirtschaftlichen Berufsalltag entpuppt sich die praktische Lesehilfe aber alsbald als lästiges Anhängsel. An der Schnur um den Hals gehängt, baumelt sie herum, wenn man sich bückt. Trägt man sie auf der Stirn, fällt sie einem in den Dreck. Und in der Hosentasche zerbricht sie, sobald man in die Knie geht. So bleibt die Brille trotz altersbedingter Weitsichtigkeit meistens auf dem Stubenmöbel liegen, wo man sie nicht holen mag, wenn einem der Chauffeur den Lieferschein unter die Nase hält.
Man formt die Hand zu einer Faust, und zwischen den Fingern einen winzigen Kanal offen.
«Mit dem Trick der Lochblende lassen sich in einer solchen Situation die Buchstaben dennoch entziffern», weiss der Berufsfachschullehrer für angehende Augenoptiker Pius Schmid aus Olten. Man formt dazu die Hand zu einer Faust, lässt aber zwischen den Fingern einen winzigen Kanal offen, durch den man mit einem Auge auf das Schriftstück blickt. «Durch den schmalen Strahlengang verkleinern sich die unscharfen Zerstreuungskreise des betrachteten Objekts, sodass einzelne Zahlen und Buchstaben wieder entziffert werden können. Die Schärfentiefe nimmt stark zu», erklärt der diplomierte Optiker. Der Zauber funktioniert aber nur bedingt, wie Schmid weiter ausführt: «Ein Nachteil dieser Lochblende ist die reduzierte Menge Licht, die jetzt nur noch ins Auge gelangt. Dadurch kann dieses Phänomen nur bei sehr guten Lichtverhältnissen beobachtet werden.»