Geht man davon aus, dass nach dem Weizendrusch rund fünf Tonnen Stroh pro Hektare anfallen, ergibt das bei einem durchschnittlichen Strohpreis ab Schwad zwischen 250 und 300 Franken extra. Diese Brutto-Mehreinnahmen stehen dem Düngerwert des Strohs gegenüber, der sich gemäss Landor-Berater Heinz Mathys hauptsächlich über den Kaliumgehalt definiert. Im Weizenstroh rechnet der Düngerprofi mit 70 kg Reinkali je Hektare, was aktuell einem Wert von rund 79 Franken entspricht. Verkauft man also das Stroh, liegt pro Hektare Weizen netto ein Nachtessen mit der Familie in der Dorfpizzeria drin.
Heinz Mathys, Landor«Bei einer negativen Bilanz ist der nachbarschaftliche Tausch gegen Hofdünger eine clevere Lösung.»
Was diese Rechnung nicht berücksichtigt, ist die Sache mit dem Humus. «Am Ende muss ich als Betrieb auch entscheiden, welchen Wert ein intakter Boden für mich hat», sagt Mathys. Um herauszufinden, wie es mit der Bodenfruchtbarkeit steht, rät der Experte deshalb, die Humusbilanz regelmässig zu berechnen. Ergeben sich hohe bis sehr hohe Werte, ist das Abführen von organischem Material wegen der Gefahr des Auswaschens von Nährstoffen sogar ratsam. Bei einer negativen Bilanz sei der nachbarschaftliche Tausch gegen Hofdünger in Form von Mist eine clevere Lösung. Dann gibt es zwar keine Pizzas im Rössli. Bei andauerndem Humusverlust wären diese aber irgendwann ohnehin zu teuer geworden.