Die fenaco Genossenschaft entwickelt ihr Unternehmen nach drei strategische Stossrichtungen, die sie seit Jahren konsequent verfolgt. Neben «Innovation» und «Compétence internationale» ist die «Nachhaltigkeit» eines dieser übergeordneten Ziele.
«Wir gestalten unsere Geschäftstätigkeit ökonomisch, sozial und ökologisch nachhaltig»: Dieses Bekenntnis ist als wichtiger Grundsatz im Leitbild der fenaco festgeschrieben. Im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie hat die fenaco sieben Schwerpunktthemen definiert (siehe Box), an denen sich die geschäftlichen Entscheidungen und Aktivitäten orientieren. Während sich das Engagement für die wirtschaftliche Nachhaltigkeit im täglichen Einsatz der über 10 000 Mitarbeitenden widerspiegelt, fasst die fenaco- LANDI Gruppe die Substanz ihrer sozialen und ökologischen Nachhaltigkeitsbemühungen nun seit gut einem Jahr unter dem Begriff «fenaco Engagement» zusammen. Zudem sorgen seit Mai dieses Jahres über 30 Mitglieder der «Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit» in jeder Geschäftseinheit des Unternehmens dafür, dass laufend neue Engagements zugunsten einer ökologischen und sozialen Entwicklung angestossen werden.
Fonds für landwirtschaftliche Not- und Härtefälle
Bei einem Brand oder schweren Personenunfall kann eine Bauernfamilie Not leiden und im schlimmsten Fall in der Existenz bedroht sein. In solchen Situationen hilft die fenaco-LANDI Gruppe mit dem eigens dafür eingerichteten «Fonds für landwirtschaftliche Not- und Härtefälle» unbürokratisch weiter. Der Fonds wird jährlich mit CHF 50 000 gespeist. Er kann auf Antrag und der Bereitschaft zur Mitfinanzierung durch eine Mitglied LANDI beansprucht werden.
Partnerin der Schweizer Berghilfe
Die fenaco ist mit der Schweizer Berg hilfe eine Partnerschaft eingegangen. Damit trägt sie den erschwerten Rahmenbedingungen der Bergregionen Rechnung. Mit einem namhaften Beitrag werden Jahr für Jahr Projekte gefördert, die innovativen Landwirten und landwirtschaftlichen Gemeinschaften eine bessere Zukunft versprechen. So wurde beispielsweise im Entlebuch die Renovation der mit Restholz betriebenen Fernwärmeanlage Finsterwald mitfinanziert, wovon 900 Waldbesitzer, vorwiegend Bauern, profitierten. 2017 refinanzierte die fenaco nun den Beitrag der Berghilfe an den Neubau eines Stalls und einer Käserei auf der «Unteren Zettenalp» ob Siegriswil (BE). Die Neuerungen erlauben es der Berggenossenschaft, die 125 Hektaren umfassende Alp weiterhin zu nutzen und rund 40 Milchkühe zu übersommern.
Verzicht auf Pflanzenschutzmittel dank Untersaat
Wird ein Hauptsaatgut mit einer Untersaat kombiniert, kann dies positive Auswirkungen auf das Gedeihen der Hauptkultur haben und den Einsatz von Herbiziden reduzieren helfen. Besonders erfreulich sind die Forschungsresultate beim Winterraps. UFA-Samen hat hierfür die Untersaatmischung «UFA Colza Fix» entwickelt. Wird sie zusammen mit dem Raps angesät, dienen die Leguminosen als Bodenbedeckung und wirken dem unerwünschten Unkrautwuchs entgegen. So muss das Rapsfeld kaum mehr mit Herbiziden behandelt werden. Da sich die Leguminosen langsamer entwickeln als der Raps und sie bei Frost erfrieren, konkurrenzieren sie die Hauptkultur nur unwesentlich – der Raps kann sich optimal entwickeln.
Energie- und Klimacheck für Landwirte
Effiziente Energienutzung eröffnet den Bauern ein grosses Sparpotenzial. Zudem sind Landwirtschaftsbetriebe hervorragend für die Produktion von erneuerbaren Energien geeignet. Aus diesen Gründen unterstützt die fenaco die Landwirte beim Bau von Photovoltaikanlagen mit Speichermöglichkeiten und fördert zugleich den von AgroCleanTech entwickelten «Energieund Klimacheck». Dieses interaktive Webtool bietet hilfreiche Informationen und Berechnungsinstrumente zu einer effizienten Energienutzung an. Damit helfen die Landwirtschaftsbetriebe mit, den Klimaschutz voranzutreiben. Zudem zahlen sich Investitionen in erneuerbare Energien und eine effiziente Energienutzung für sie langfristig auch wirtschaftlich aus.
Antibiotika-Einsatz bei Kälbern reduzieren
Als führendes Unternehmen für Tierernährung setzt sich die UFA AG für eine Reduktion des Antibiotikaeinsatzes in der Kälbermast ein. Mit der Universität Zürich und weiteren Partnern lancierte sie das praxisbezogene Projekt «Colorispotop». Dieses zeigt, dass eine sofortige Versorgung mit hochwertiger Vormilch (Kolostrum), eine gute Eisenversorgung, Impfungen gegen Atemwegserkrankungen sowie der direkte Transport auf den Mastbetrieb die Gesundheit der Tränker positiv beeinflussen. Durch das gute Management auf den Pilotbetrieben konnte der Antibiotika-Verbrauch bei den Kälbern mehr als halbiert werden.
Forschungszusammenarbeit mit Agroscope
Für den Ausbau ihrer Forschungszusammenarbeit haben die fenaco und Agroscope einen Rahmenvertrag unterzeichnet und erste gemeinsame Projekte in den Bereichen Obstbau, Gemüsebau und Getreidesaatgut gestartet. Ohne gezielten biologischen oder konventionellen Pflanzenschutz geht ein beträchtlicher Teil der Produktion verloren – sei es auf dem Feld oder während der Lagerung. Durch einen noch gezielteren Einsatz während der Kulturführung und durch die Förderung von natürlichen Antagonisten (Gegenspieler) sollen nun die Risiken reduziert und der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln nachhaltiger gestaltet werden. Mit diesen Forschungsprojekten wollen Agroscope und fenaco einen relevanten Beitrag zur Rekution des synthetischen Pflanzenschutzes leisten.
Biologischer Pflanzenschutz aus der Luft
Im Kampf gegen den Maiszünsler setzen die Bauern immer häufiger auf biologische Schädlingsbekämpfung aus der Luft. Multikopter heisst die kleine Drohne, die über den Feldern punktgenau Eier der nützlichen Schlupfwespe abwirft. 2016 wurden insgesamt 25 000 Hektaren Mais mit Tricho grammen in der Schweiz und im Ausland behandelt, davon allein 11 000 Hektaren mit der innovativen Multikopterausbringung.
Diese moderne biologische Bekämpfungsmethode stellt die fenaco mit ihrem Bereich «UFA-Samen Nützlinge» bereit und hilft mit der Drohne das Ausbringen der Schlupfwespen einfach, praktikabel und arbeitssparend zu gestalten.
«fenaco Engagement» auf einen Blick
Diese Seite zeigt einen kleinen Ausschnitt der ökologischen und sozialen «fenaco Engagements», von denen vor allem die produzierende Schweizer Landwirtschaft profitiert. Eine Übersicht der bisher wichtigsten 50 Engagements finden Interessierte ausserdem auf der Unternehmenswebsite der fenaco unter: www.fenaco.com ➞ Engagement