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Landleben

1 Stutz für d’Milch

Mit dem Projekt «1 Stutz für d’Milch» wollen Stefan und Katrin Böni erreichen, dass die Milchbauern einen höheren Milchpreis generieren.

Die Produzenten der Käsereigenossenschaft Au/Fischingenerhalten am Milchzahltag von Stefan Böni ihr zusätzliches Geld.

Die Produzenten der Käsereigenossenschaft Au/Fischingenerhalten am Milchzahltag von Stefan Böni ihr zusätzliches Geld.

(Ruth Bossert)

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freie Journalistin

Die Einladung zum zusätzlichen Milchzahltag nahmen die sieben Mitglieder der Käsereigenossenschaft Au in der Gemeinde Fischingen gerne an. Vollzählig sind sie erschienen im Gästehaus zum Tulpenbaum in Neubrunn, um den zusätzlichen Batzen, den ihnen Stefan Böni versprochen hatte, abzuholen.

Ein Franken pro Liter

Das Projekt «1 Stutz für d’Milch» sieht vor, dass Produzenten mindestens einen Franken pro Liter Rohmilch erhalten, um wenigstens ihre Produktionskosten zu begleichen. Silofreie Milch herzustellen brauche mehr Aufwand, weil die Kühe nur Gras und Heu fressen, aber keine Silage, sagt Böni. Deshalb müsse man diesem hochwertigen Produkt Sorge tragen. Die Umsetzung für den Zuschlag tönt einfach: Für die Herstellung von 100 Gramm Käse wird ein Liter Rohmilch benötigt. Deshalb hat Böni den Verkaufspreis für 100 Gramm Käse in seinem Laden um 30 Rappen angehoben. Zu den 70 Rappen, die die Bauern von der Käserei erhalten, hat Böni den Produzenten die zusätzlichen 30 Rappen ausbezahlt. Dieses Zusatzgeld kommt vollumfänglich den Produzenten zugute, Käser, Logistiker und Verkäufer werden bewusst ausgelassen.

«Der Preiszuschlag kommt in vollem Umfang den Bauern zugute.»

Stefan Böni, Käser und Detaillist

Fairer Preis

Stefan Böni hat in seinem Käsesortiment 19 Sorten Rohmilchkäse ausgewählt und mit 18 Käsereien vereinbart, dass er für die entsprechende Menge Käse, die er in seinem Käseladen und Restaurationsbetrieb umsetzt, den Mehrpreis für die Produzenten bezahlt. Böni verkauft in seinem Betrieb die ausgewählten Käsesorten mit einem Zuschlag von drei Franken pro Kilogramm und hat ein entsprechendes Label «1 Stutz für d’Milch» kreiert. Seine Kunden bezahlen gerne einen höheren Preis für den Käse, wenn sie wissen, dass der Produzent mit einem fairen Milchpreis entschädigt wird.

Potenzial nicht ausgeschöpft

Seit dem Projektstart 2014 hat Stefan Böni seinen Verkaufsladen in Elgg einem Nachfolger übergeben und er geht auch nicht mehr auf Wochenmärkte. Somit ist die verkaufte Käsemenge gesunken und dadurch auch der zusätzliche Batzen für die Bauern kleiner geworden. Dennoch sieht Böni Potenzial in seinem Projekt: «Einzig die Zeit fehlte mir, das Projekt weiter zu entwickeln und andere Detaillisten von der Idee zu überzeugen», sagt er. Für Lukas Böhi, Präsident der Käsereigenossenschaft Au, ist das Projekt «1 Stutz für d’Milch» ein edler Gedanke. Er glaubt, nur wenn grosse Player oder gar ein Grossverteiler beim Projekt mitmachen würden, könnten die Produzenten merklich profitieren. 

Gemeinsam mehr erreichen Zusammenarbeit bietet viele Vorteile –ob im Einkauf, in der Produktion oder bei der Vermarktung. Nach dem Motto «Gemeinsam gehts besser» arbeiten Bäuerinnen und Bauern immer häufiger zusammen.

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