Die Wiege der Maispflanze stand im antiken Reich der Azteken, Inkas und Mayas. Diese Urvölker in Mittelamerika hatten bereits vor 8000 Jahren eine Gräser-Art kultiviert, die kleine Kolben mit Körnern produzierte.
In all den Jahrtausenden entstanden unzählige Mais-Sorten. Etwa Spezialitäten wie der Schwarze und der Rote Tessinermais mit entsprechender Körnerfarbe. Oder auch Ziermais mit fröhlich bunten, sogar gesprenkelten Kolben, die für Dekorationen begehrt sind. Und selbstverständlich Zuckermais mit köstlich süssen Körnern, im Gegensatz zu denen von Futtermais, die eher mehlig schmecken.
Vorkultur in Töpfchen
Von der Aussaat bis zur Ernte dauert die Kulturzeit für Zuckermais rund vier Monate. Für einen Wachstumsvorsprung lohnt es sich, bereits im April auszusäen. Dazu zwei bis drei Samenkörner einen Zentimeter tief in Töpfchen mit Aussaaterde stecken. Für die Keimung ist ein helles Plätzchen bei Zimmertemperatur wichtig. Die Erde gleichmässig feucht halten. Mais ist frostempfindlich, benötigt viel Sonne und reichlich Nährstoffe. Ausgepflanzt wird deshalb frühestens nach den Eisheiligen Mitte Mai. Auf das Beet reifen Kompost oder Gemüsedünger streuen und oberflächlich einhacken.
Mais wird vom Wind bestäubt; die männlichen Blüten sitzen als Rispe an der Spitze des Stängels, die weiblichen in den Blattachseln des Halms. Um die Bestäubung zu gewährleisten, sollte Mais mindestens in zwei Reihen versetzt angebaut werden.
Direktsaat ist möglich
Ab Mitte Mai bis im Juni kann Mais aber auch direkt ausgesät werden. Dazu alle zehn Zentimeter ein Korn in nährstoffreiche Erde stecken, zwei Zentimeter hoch zudecken. Reihenabstand: einen halben Meter. Die Pflanzen mit fortschreitendem Wachstum innerhalb einer Reihe auf 20 Zentimeter vereinzeln. Die Erde kurz vor der Maisblüte ein zweites Mal düngen. Empfehlenswert ist zudem eine Bodenabdeckung aus angetrocknetem Rasenschnitt, Stroh oder Schilf. Diese so genannte Mulchschicht verwandelt sich laufend in Humus. Sie unterdrückt den Wildwuchs von Unkraut und hält die Pflanzenwurzeln feucht. Bei Trockenheit ist giessen nötig, hauptsächlich während der Blüte. Andernfalls entwickeln sich auf den Kolben nur wenige Körner. Das passiert auch bei mangelhafter Bestäubung.
Reifetest für Zuckermais
Erntereif ist Zuckermais ab August, wenn sich die Fäden auf den Kolben braun verfärben. Zur Kontrolle die Hüllblätter etwas entfernen und mit dem Fingernagel ein Maiskorn anritzen. Wenn milchig weisser Saft austritt, ist das Pflückstadium perfekt. Die Kolben können frisch von der Pflanze geknabbert werden.
Gegart werden Maiskolben während zehn bis 15 Minuten in wenig Wasser. Und zwar ohne Salz, andernfalls werden die Körner hart. Gar sind die Körner, wenn sie sich leicht vom Kolben ablösen lassen.
Variante: Maiskolben mit Olivenöl bepinseln oder mit etwas Butter einstreichen. Satt in Alufolie einwickeln und auf dem Grill während rund 30 Minuten schmoren lassen. Kolben einige Male wenden.
Grüne Tipps für den Nutz- und Ziergarten im April
- Im Freiland ist Saattermin für Spinat, Mangold, Krautstiel, Radiesli, Rettich, Pastinake, Kopf-, Nüssli- und Schnittsalat, Kresse, Schwarzwurzeln, Karotten, Erbsen und Kefen.
- Gesetzt werden Kopfsalat, Kohlrabi, Sommerlauch, Blumenkohl, Broccoli und Lattich.
- Erdballen von gekauften Setzlingen in eine Schale mit Wasser stellen. Die Quader müssen völlig durchtränkt sein, andernfalls kann die Pflanze nicht anwachsen.
- Für gute Befruchtung von Obst und Beeren Nisthilfen für Wildbienen anbieten: Sie fliegen auch bei kühlem Wetter, im Gegensatz zu Honigbienen.
- Wer ohne viel Aufwand in einem Blütenmeer schwelgen will, sät Mischungen von Blumensamen direkt ins Freiland.
- Kübelpflanzen an milden Tagen zur Angewöhnung an einen Schattenplatz ins Freie stellen.