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Landleben

Vom Samen bis zur Ernte

Die Anzucht von eigenen Gemüsesetzlingen bietet die Möglichkeit, innerhalb der breiten Sortenpalette selber zu bestimmen, welche Sorten im Garten erwünscht sind. Bei der eigenen Setzlingsanzucht zählt nicht der materielle, sondern der immaterielle Wert.

Für die Gemüseanzucht sind diverse Gefässe geeignet

Für die Gemüseanzucht sind diverse Gefässe geeignet. 

(Carole Kündig)

Publiziert am

Aktualisiert am

Obergärtner und Fachlehrer Gartenbau, Wallierhof

Die Anzuchtzeit von Gemüsesetzlingen dauert zwischen fünf und acht Wochen. Unter der Anzuchtzeit versteht man die Aussaatzeit, das Pikieren und die Weiterkultur bis zur pflanzbaren Jungpflanze. Will man die ersten Frühgemüse, wie Frühkohl, Salate, Kohlrabi, im April in Gartenbeete pflanzen, muss also Ende Februar bereits mit dem Aussäen begonnen werden. Die Anzuchtzeiten richten sich immer nach dem gewählten Pflanztermin.

Materialien

Vom Joghurtbecher, Eierkarton, von Töpfen, Kunststoffschalen bis hin zu klassischen Tonschalen eignen sich diverse Gefässe für die Anzucht. Wichtig ist, dass die Gefässe mit Wasserabzugslöchern versehen sind. Als Aussaaterde wählt man ein möglichst steriles, lockeres, torffreies, ungedüngtes Erdsubstrat. Dieses Substrat kann aus Sand, Humus und ausgereiftem Kompost selber gemischt werden. Verschiedene Aussaatsubstrate sind auch im Handel erhältlich.

Vorgehensweise

Helle Räume und eine Temperatur von zirka 15 °C sind die besten Voraussetzungen für eine gute Keimung. Bei Frühsaaten ist es nicht immer einfach, den geeigneten Standort zu finden. Ein kühleres Zimmer oder eine helle, nicht zu kühle Waschküche, können Möglichkeiten sein. Später sind Balkone und Treibbeetkästen zusätzliche Alternativen. Abdeckungen mit Glasplatten oder Plastikhauben über den Saatgefässen können die Temperatur erhöhen, sind aber grundsätzlich nicht notwendig. Achtung vor zu starker Kondenswasserbildung!

Die Saatgefässe werden locker mit Erde gefüllt, die Erde flach gestrichen und anschliessend wird locker ausgesät. Zu dichtes Aussäen kann Fäulnisgefahr begünstigen. Die Samen werden leicht angedrückt und anschliessend mit feiner Erde in doppelter Samendicke gedeckt. Grösseres Saatgut, wie von Kürbissen, Gurken, Auberginen und Tomaten, kann direkt einzeln in Töpfe gesät werden, mit dem Vorteil, dass damit die Pikierarbeit entfällt.

Bei Schalensaaten sollte mit dem Vereinzeln der Pflänzchen nicht zu lange gewartet werden, sonst werden die Keimlinge zu lang und fallen um. Als Grundregel gilt: Pikiert wird, wenn sich nach den Keimblättern die ersten eigentlichen Laubblätter gebildet haben. Neben den bereits erwähnten Aussaatgefässen eigenen sich für das Pikieren auch sogenannte Mehrtopfplatten. In diesen können die Pflanzen schöne Wurzelbällchen bilden.

Bei der Pflege von Ausgesätem und Pikiertem ist darauf zu achten, dass diese nicht zu feucht gehalten werden aufgrund der Fäulnisgefahr. 

Direktsaaten im Freiland rechtzeitig einplanen

Pastinaken, (Lager-)Möhren, Brüsseler, Wurzelpetersilie, Schwarz- und Haferwurzeln zählen dank ihren Inhaltsstoffen (Mineralstoffe, Inulin und Vitamine) zu den wertvollen Lagergemüsen. All diese Gemüsearten haben eine lange Kulturzeit und werden direkt in Reihen aufs Freiland ausgesät. Die noch kühleren Temperaturen und die vorhandene Winterfeuchtigkeit im März / April tragen zu einer guten Keimfähigkeit bei.

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