Einige Stauden in unseren Gärten besitzen die Eigenschaft zu remontieren. Das bedeutet, sie sind in der Lage nach der Hauptblüte einen zweiten Flor auszubilden. Dieser ist zwar weniger üppig, dennoch wertvoll für die Fauna und ein toller Farbakzent für den Garten. Einige Stauden remontieren durch gezielte Schnittmassnahmen, andere bringen ohne Eingriffe eine zweite Blüte hervor, wie zum Beispiel die Schwertlilie (Iris barbata-elatior «Lovely Again»).
Was es zu berücksichtigen gilt
Bei einer gezielten Schnittmassnahme spricht man vom Remontierschnitt. Dieser wird nach der Hauptblüte und vor der Samenreife durchgeführt. Je nach Staude werden nur einzelne Blütenstände herausgeschnitten oder sie wird vollständig, 5 – 10 cm über dem Boden, zurückgeschnitten. Hier sind meistens junge Blätter bereits sichtbar und können stehen gelassen werden. Nach dem Schnitt wirkt eine organische Düngergabe stärkend, die Stauden starten damit mit optimalem Nährstoffhaushalt in den Herbst und Winter. Falls eine remontierende Staude bereits bei der Hauptblüte Nährstoffmängel oder Krankheiten aufweist, ist mit einem Remontierschnitt Vorsicht geboten. Unter Umständen sollte er dann ausgelassen werden.
Warum remontierende Stauden
Einige remontierende Stauden sind etablierte Pflanzen und in vielen Gärten bereits vorhanden. Dazu kommen diverse Sorten, welche eher bei Gartenliebhabern bekannt sind. Beide können mit einfachen Handgriffen zu einer zweiten Blüte angeregt werden. In der Pflanzplanung lässt sich durch das Integrieren von remontierenden Stauden die Blühdauer im Garten verlängern, für viele Gartenbesitzer ein wichtiger Punkt. Da der Remontierschnitt einfach zu erklären und mit relativ geringem Aufwand verbunden ist, lohnt sich die zusätzliche Gartenarbeit. Auch die Tierwelt profitiert von einer zweiten Blüte, zum Beispiel beim Wiesen-Storchschnabel (Geranium pratense), der bei Bienen sehr beliebt ist.
Sorten remontierender Stauden
Blühen ein zweites Mal ohne Schnitt: Bergenie Bergenia cordifolia«Herbstblüte», Schwertlilie Iris barbata-elatior«Lovely Again».
Benötigen einen gezielten Schnitt: Frauenmantel Alchemilla mollis / Alchemilla epipsila,Storchschnabel Geranium x magnificum«Rosemoor»/ Geranium pratense, Grosse Sterndolde Astrantia major«Roma», Steppen-Salbei Salvia nemorosa«Ostfriesland», Dreimasterblume Tradescantia andersoniana«Concorde Grape», Katzenminze Nepeta racemosa«Superba» und alle Lavendelsorten.
Grüne Tipps für den Nutz- und Ziergarten
- Iris werden idealerweise direkt nach der Blüte geteilt. Dazu einfach die Rhizome auseinanderbrechen und erneut einpflanzen. Vorsicht, die Rhizome sollten nicht mit Erde überdeckt werden.
- Verblühte Polsterstauden können jetzt nach der Blüte geschnitten werden, so bleibt der Wuchs kompakt.
- Rosmarin, Lavendel und Salbei können nun geschnitten werden, falls die Triebspitzen nicht bereits in der Küche verwendet wurden. So bleiben die Halbsträucher auch an der Basis schön grün und die Form kompakt.
- Ab dem Johannistag, am 24. Juni, sollte kein Rhabarber mehr geerntet werden. Jedoch wäre jetzt der Zeitpunkt für eine Düngergabe, wie zum Beispiel Kompost, der in die umliegende Erde eingearbeitet werden kann. Blütenrispen können als Mulch im Garten verwendet werden.