Unwiderstehlicher Lavendel
Lavendel blüht längst nicht nur azurblau und violett, sondern sogar rosa und weiss. Unterschiede gibt es auch bei der Wuchshöhe. Sie reicht von 20 Zentimeter bis zu einem Meter. Niedrige Sorten sind für Beeteinfassungen wie geschaffen. Abstand zwischen den Pflanzen: 20 bis 30 Zentimeter. Bereits im zweiten Jahr wächst eine dichte und duftende Einfassung.
Aparter Schopflavendel
Aussergewöhnlich ist der Schopflavendel (Lavendula stoechas): Seine farbigen Hochblätter über den Blütenähren erinnern an indianischen Federschmuck. Allerdings ist diese ausgefallene Lavendelart nicht winterhart.
Sie eignet sich jedoch perfekt als Kübelpflanze an sonnigen Plätzchen. Während der kalten Jahreszeit ist sie an einem hellen, kühlen Standort im Haus gut aufgehoben. Dann nur gerade so viel giessen, dass der Wurzelballen nicht austrocknet. Lavendel liebt die Sonne und gedeiht auf eher kargem, sandhaltigem Boden. Einzig Nässe behagt dem würzigen Kraut nicht. Also ereifern Sie sich nicht mit Giessen, wenn Lavendel im Topf gedeiht. Im Unterteller darf kein Wasser stehen! Ausgepflanzt im Garten sind Gewitterregen mehr als genug. Blühende Pflanzen in Containern kann man auch jetzt auspflanzen. Dann muss man den Boden jedoch feucht halten, bis der Lavendel angewachsen ist.
Rückschnitt ist Pflicht
Lavendel ist eine holzige Staude, die mit der Zeit von unten her kahl wird und damit die Form verliert. Kurz vor dem Austrieb im Frühjahr wird die Pflanze deshalb um gut einen Drittel zurückgeschnitten. Dann treibt sie schön buschig aus und im Sommer öffnen sich besonders viele Blüten. Bei Beeteinfassungen ist der kräftige Rückschnitt Pflicht.
Die hübschen Blüten mit dem einmaligen Duft begeistern auch Hummeln, Bienen und Schmetterlinge. Zudem aromatisieren sie Sorbets, Desserts und Drinks. Zusammen mit den Blattspitzen würzen sie Gerichte, allen voran aus Lammfleisch: Aber Vorsicht: Nur sparsam verwenden, das Aroma ist ausgesprochen intensiv!
Nach der Blüte werden lediglich die verwelkten Stängel abgeschnitten. Man kann sie zu Büscheln binden und an einem Schattenplatz kopfüber aufhängen, zum Beispiel an den Steg eines Kleiderbügels, oder lose ausgebreitet auf unbedrucktem Papier.
Grüne Tipps für den Nutz- und Ziergarten
• Lagerzwiebeln erst ernten, wenn die Blätter einziehen. Laub nicht umknicken: Das unterbindet die natürliche Ausreife, was die Lagerfähigkeit mindert. • Buschbohnen, Kopf-, Rosen- und Federkohl für besseren Stand anhäufeln; Lauch für einen langen weissen Schaft. • Bis Mitte August Krautstiel säen. Im Oktober kann man erstmals ernten – und erneut im Frühjahr, wenn für die Überwinterung die Erde angehäufelt wird. • Für einen zweiten Flor im Herbst: Verwelkte Blütenstände von Rittersporn, Stockrose, Lupine, Frauenmantel und Katzenminze handbreit über dem Boden abschneiden. • Zur Vermehrung fingerlange Stecklinge von Kübel- und Zimmerpflanzen schneiden. Im Wasserglas oder in einem Töpfchen mit Erde bewurzeln lassen. • Lust auf hübsche Blüten im Oktober? Im August ist Pflanzzeit für Herbstzeitlosen und Herbstkrokusse, zu denen auch der Safran zählt, sowie Sternbergia lutea, ein liebliches Amaryllisgewächs.
Rezepte für Lavendelblüten
Getrocknete Lavendelblüten dienen als Duftkissen für entspannten Schlaf, gegen Motten im Kleiderschrank oder für ein beruhigendes Bad: Eine Handvoll Lavendel mit zwei Liter Wasser aufkochen und zudeckt eine halbe Stunde ziehen lassen. Absieben, ins Badewasser giessen und geniessen!
Für kühlendes Lavendelöl eine Handvoll Lavendelblüten (frisch oder getrocknet) in ein Glas mit Schraubverschluss geben und mit Mandel- oder Olivenöl bedecken. Glas während etwa fünf Wochen an die Sonne stellen und gelegentlich schütteln.
Dann die Lavendelblüten absieben und das Öl bei Bedarf sanft auf die Haut massieren. Es lindert Kopfweh und rheumatische Schmerzen. Mit ein paar Tropfen kann man auch ein Bad parfümieren. Das wirkt wunderbar wohltuend und beruhigt sogar nervöse Kinder.
AutorinEdith Beckmann, Freie Journalistin BR aus Frauenfeld (TG), leidenschaftliche Gärtnerin mit Wurzeln in der Landwirtschaft.