Bei der Renovation oder beim Umbau eines bestehenden Gebäudes müssen die Besonderheiten der Architektur beibehalten werden. Will heissen: Die Werksteine bleiben erhalten, und wenn Fenster eingebaut werden, sollen sie ins Fassadenbild passen und der Ausstrahlung des Raumes entsprechen», erklärt Frédéric Glauser im Laufe des Gesprächs in seinem Büro. Weiter sind auch die bestehenden Gesetze und Regulierungen einzuhalten, dies gilt ganz besonders für Bauten, die unter Denkmalschutz stehen. «Letztendlich besteht der Kompromiss darin, einen stimmigen Raum mit einer nüchternen Ausstrahlung zu schaffen unter Verwendung erstklassiger Materialien auf allen Ebenen, dazu gehören einheimisches Holz, Backsteine und das Isolationsmaterial», führt der Architekt weiter aus.
Beheizung
Die erneuerbaren Energien sind bevorzugt einzusetzen. Holzheizungen bieten im Vergleich zu Ölheizungen Vorteile. Häufig sind die Landwirte auch Waldbesitzer und mit einer Holzschnitzelheizung kann diese erneuerbare Energiequelle ausgezeichnet verwertet werden.
Die Verwendung von Holzschnitzeln erfordert ein grosses Lagervolumen. Mit einer einzigen Fernwärmeanlage können jedoch mehrere Wohnungen oder sogar mehrere Häuser beheizt werden. Für das Heizen mit Holzpellets wird ein kleineres Lagervolumen benötigt und mit modernen und leistungsstarken Heizkesseln ist für ein ausgezeichnetes Raumklima gesorgt.
Gebäudedämmung
Damit die Umweltstandards bei den gegenwärtigen Bauprojekten eingehalten werden können, kommt der Dämmung höchste Beachtung zu. Es bestehen verschiedene Dämmmöglichkeiten, etwa eine Aussendämmung, die jedoch mit Blick auf das Gebäude nicht immer passend ist. Oder aber man beschliesst, von innen zu dämmen, was aber die Grösse der Zimmer und somit die bewohnbare Fläche verkleinert. Hier muss ein Kompromiss zwischen gut durchdachter Isolierung, Belüftung und Luftzirkulation gefunden werden, um die Feuchtigkeit zu eliminieren.
Sonnenkollektoren
Bei Renovationen und Neubauten muss ein Anteil von 20 Prozent der Elektrizität und des Warmwassers aus erneuerbaren Energiequellen stammen. Die Solar- und Photovoltaikanlagen bilden wichtige Massnahmen, um diese Anforderungen zu erfüllen. Der Preis dieser Panels ist in den vergangenen Jahren merklich gesunken und es gibt Modelle aus europäischer Produktion. «Somit sind Einsparungen von nicht erneuerbarer Energie möglich. Und die Technologie der Zukunft wird womöglich in der Lage sein, die Energie über die Dachziegel oder über ein darunterliegendes System aufzunehmen. Dadurch wäre das ästhetische Problem der Panels, das besonders bei denkmalgeschützten Bauten ins Auge fällt, gelöst», präzisiert der Architekt.
Wärmeverluste vermeiden
Heizung und Warmwasser verbrauchen rund 80 Prozent des gesamten Energiebedarfs eines Haushaltes. Dieser Bereich bietet also auch Potential, Energie zu sparen – zur Schonung von Umwelt und Portemonnaie. Die grössten Wärmeverluste treten über die Gebäudehülle auf. Insbesondere bei Altbauten, deren Dächer, Fenster und Fassaden oftmals nicht ausreichend isoliert sind, fallen hohe Wärmeverluste an. Bei einer umfassenden Sanierung der Gebäudehülle kann der Energieverbrauch um über die Hälfte reduziert werden. Vor einer Modernisierung sollte ein Fachmann beigezogen und eine umfassende Gebäudeanalyse durchgeführt werden. In der Schweiz gibt es diverse Energie -Förderprogramme. Zu beachten ist, dass die Beiträge vor der Umsetzung beantragt werden müssen.
Neben einer Sanierung kann mit folgenden Massnahmen beim Heizen Energie gespart werden:
Vor der Heizperiode sollte die Heizungsanlage gewartet werden. Dabei werden Heizkessel, Brenner und Regelung überprüft. Die Dichtungen von Fenster und Aussentüren sollten regelmässig kontrolliert und poröse Dichtungen ausgetauscht werden. Den Wasserdruck der Heizung überprüfen und gegebenenfalls entlüften, da die Luft die Heizwirkung senkt. Ein Thermostat am Heizkörper reguliert die Temperatur automatisch. Keine Möbel vor die Heizkörper stellen, damit die Wärme sich gut im Raum verteilen kann. Während der Heizperiode Stosslüften, anstatt die Fenster längere Zeit gekippt lassen, damit der Raum nicht ganz auskühlt. Storen und Vorhänge sollten über Nacht geschlossen gehalten werden, damit möglichst wenig Wärme nach aussen dringt. Räume, die nicht genutzt werden, nur reduziert beheizen und die Türen schliessen.
Energie-Experten