Man traut es den zarten Blüten ja kaum zu. Doch Freiland-Zyklamen sind hart im Nehmen. Regen, feuchte Nächte und kühle Temperaturen können ihnen nichts anhaben. Sie überstehen sogar problemlos leichten Frost. Ihre intensiv leuchtenden Blüten in sämtlichen Rosatönen, in Weiss, Lila und Rot, zaubern fröhliche Farbkleckse ins Nebelgrau. Damit sind sie genau das richtige Blumenelixier für Fenstersimse, Balkon und Terrasse. Bereits beim Blick durchs Fenster ins Freie sorgen sie für gute Laune.
Farbenpracht gegen trübe Tage
Auch in herbstlichen Schalen beim Hauseingang oder im Vorgarten sind Zyklamen ein farbenprächtiger Blickfang. Sie möbeln Schattenplätze unter Gehölzen auf und setzen neue Glanzlichter in abgeblühte Blumenbeete und auf Gräber. Bis weit in den Dezember hinein schieben Freiland-Zyklamen unermüdlich neue Knospen aus ihren dekorativ gezeichneten Blättern hervor. Sie öffnen sich zu zierlichen, grazilen und lange haltbaren Blüten, die einen wunderbaren Duft verbreiten. Auf dem Sitzplatz oder dem Balkon kann man ihn besonders gut geniessen. Oder man schneidet die Blüten für die Vase und holt die hübschen Nasenschmeichler ins Haus.
Gekonnte Kombinationen
Charmante Begleiter für Zyklamen sind Eriken und Callunen (winterharte Besenheide), genauso wie Fetthennen mit ihren schirmförmigen Blütenständen und Ziergräser in vielen Varianten. Graulaubige Pflanzen wie Currykraut, Silberzapfen (Helichrysum), Stacheldraht (Calocephalus) oder Heiligenkraut (Santolina) nehmen die silbrig-grauen Musterungen der Zyklamenblätter auf und fügen sich zu einem harmonischen Gesamtbild. Die Schleppen von Efeu, die malerisch über Kistchen oder Schalen hängen, lockern die Bepflanzung auf.
Alpenveilchen für den Garten
Zyklamen sind unverwüstliche Knollengewächse aus der Urzeit. Es gibt sie seit mehreren Millionen Jahren. Die Primelgewächse stammen aus den Bergen im östlichen Mittelmeerraum und den Höhenzügen in Kleinasien. Ihre weissen oder rosaroten Blüten stehen je nach Sorte auf 10 bis 20 Zentimeter hohen Stielen.
Ab September bis zum Frost blüht das Herbst-Alpenveilchen (Cyclamen hederifolium) in zartem Rosa, die Sorte «Album» weiss. Bereits im Februar öffnen sich hingegen die karminroten Blüten des Vorfrühlings-Alpenveilchens (Cyclamen coum).
Mit der Zeit ein Blütenteppich
Gepflanzt werden die Knollen im Herbst oder im Frühling. Sie sind zwar kostbar, aber das zahlt sich aus. Denn im Laufe der Jahre vermehren sich die winterharten Zyklamen üppig und bilden charmante Blütenteppiche. Etwa unter Bäumen, vor Hecken und Sträuchern, deren Wurzelgemeinschaft sie lieben, oder im Steingarten.
Alpenveilchen versamen mit den Jahren, so dass sich weisse Blüten mit Rosatönen mischen und ein abwechslungsreiches Farbbild zeichnen. Ideal ist ein humoser, gut wasserdurchlässiger, leicht kalkhaltiger Boden. Es empfiehlt sich, die Pflanzstelle mit einem Winterschutz aus Tannenreisig oder Herbstlaub abzudecken.
Grüne Tipps für den Nutz- und Ziergarten im Oktober
- Als Gründüngung auf abgeernteten Beeten Nüsslisalat, Spinat, Roggen oder Senf säen. Letzterer nicht nach oder vor Kohlgewächsen, andernfalls werden Schädlinge und Krankheiten begünstigt!
- Endivie zum Bleichen gestaffelt zusammenbinden – oder einen Topf über den Salat stülpen.
- Spargellaub eine Hand breit über dem Boden abschneiden und vernichten, damit keine Pflanzenkrankheiten übertragen werden.
- Grüne Tomaten zum Nachreifen mit Stängelstücken abschneiden; so trocknen sie weniger aus.
- Rhabarber mit verrottetem Mist oder Kompost abdecken.
- Droht Nachtfrost, müssen empfindliche Kübelpflanzen wie Hibiskus, Bougainvillea, Datura, Myrte und Zitrusgewächse ins Haus. Oleander erträgt einige Minusgrade und bleibt – vor Regen geschützt – so lange wie möglich draussen.