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Landleben

Gründüngung im Hausgarten

Gemüse im eigenen Garten ziehen macht Freude. Die Pflanzen entziehen dem Boden jedoch bestimmte Nährstoffe. Diese Nährstoffe müssen dem Boden zurückgegeben werden, wenn dort weiterhin Pflanzen kräftig wachsen sollen. Eine besonders empfehlenswerte Methode ist die Gründüngung.

Bienen und Hummeln fliegen auf die Phacelia.

Bienen und Hummeln fliegen auf die Phacelia. 

(Carole Kündig)

Publiziert am

Obergärtner und Fachlehrer Gartenbau, Wallierhof

Eine Gründüngung im Garten kann vielseitigen Nutzen bringen. Sei dies zur Verbesserung der Bodenstruktur oder zur Erholung eines viel genutzten und ausgelaugten Bodens.

Verwendungsbereiche

Je nach Zweckbestimmung kann eine Gründüngung in unterschiedlicher Form eingesetzt werden: 

  • als Vor-, Nach- und Zwischenkultur 
  • als Untersaat im Gemüsegarten 
  • als Fruchtfolge zur Erholung des Bodens 
  • zur Überbrückung einer momentan nicht genutzten Fläche im Nutzoder Ziergarten 
  • als Untersaat bei Beerenkulturen
  • als Bienenweide in Kombination in Blumengärten.

Nutzen

Eine Gründüngung kann den Boden beschatten, den Wasserhaushalt regulieren, kann zur Aktivierung und Förderung des Bodenlebens verhelfen und zur Lebendverbauung der Krümelstruktur beitragen. Die organische Substanz liefert dem Nährhumus Nachschub.

Aussaatzeiten, Bodenvorbereitung

Je nach Pflanzenart kann die Aussaat einer Gründüngung vom Frühling bis in den August / September hinein erfolgen. Die ausgewählte Fläche muss vor der Aussaat gründlich gelockert und, je nach Bodentyp, mit Kompost oder einem organischen Dünger leicht gedüngt werden. Diese Vorkehrung fördert das Wurzelwachstum und damit die allgemeine Entwicklung der Gründüngung.

Einjährige oder mehrjährige Gründüngungspflanzen

Der Einsatz von mehrjährigen Gründüngungspflanzen, wie diverse Kleearten und Luzerne, ist im Hausgarten nur dann zu empfehlen, wenn eine Düngung über eine längere Zeit Bestand haben soll, respektive eine Fläche über eine längere Zeit nicht genutzt wird. Für eine kurzfristige Nutzung sind einjährige Gründüngungsarten zu bevorzugen.

Einjährige Gründüngungspflanzen und deren Nutzen

Phacelia, auch Büschelschön genannt, gehört zu den sehr wertvollen Bienenweidepflanzen und ist deswegen auch in vielen insektenfreundlichen Saatmischungen enthalten. Idealer Aussaatzeitpunkt ist Mai bis Mitte September. Die Phacelia hat eine gute kompakte Wurzelbildung und lässt sich als Nachsaat im Gemüsebereich oder in Kombination mit einer Blumenrabatte gut verwenden. Die Bitterlupine hat ein tiefgehendes Wurzelwerk und kann so die Bodenstruktur verbessern. Auch sie zählt zu den gut Stickstoff fixierenden Pflanzen. Die Aussaat erfolgt von April bis August. Der Buchweizen ist eine dankbare Bienenweidepflanze mit einer starken Wurzelbildung. Ausgesät wird von April bis Mitte September. Gelbsenf und Ölrettich zählen wie die Kohlgewächse zur Familie der Kreuzblütler. Darum dürfen diese Pflanzenarten nicht mit Kohlarten kombiniert werden, es droht Kohl-hernie-Befall. Beide Pflanzen verleihen dem Boden eine gute Bodenstruktur. 

Pflegeaspekte

Zu starken Wuchs einer Gründüngungsaussaat innerhalb eines Gemüsebeetes auslichten. Samenstände rechtzeitig zurückschneiden, um eine Selbstversamung der Gründüngung zu verhindern. Samenstände können aber auch als Futterquelle stehen gelassen werden. Bei späten Gründüngungsarten Erfrorenes auf dem Boden liegen lassen und im Frühling oberflächlich in den Boden einarbeiten.

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