Roseneibisch oder Chinarose: Diese beiden Namen trägt der Hibiskus zu Recht, denn seine aparten Blüten sind durchaus konkurrenzfähig mit Rosen. Sie entfalten sich wie zarte Seidenschirmchen – ungefüllte Sorten meist nur für einen Tag. Dann rollen sie ihre Pracht säuberlich zusammen. Doch mit unzähligen Knospen sorgt das Malvengewächs laufend für neue Blütenfülle. Unter den rund 200 Eibischarten gibt es eine, die bei uns winterhart ist: Der Straucheibisch mit der botanischen Bezeichnung Hibiscus syriacus. Er blüht von Juli bis Oktober und ist eines der schönsten Ziergehölze. Die einfachen oder gefüllten Blumen erscheinen in Varianten von Weiss über Rosa, Rot und Blau, meist mit dunkelrot gefärbtem Schlund. Die zarten Blütenblätter sind transparent wie Pergament und mit feinen Adern durchzogen. Typisches Merkmal ist die herausragende Säule mit den Staubgefässen.
Auswahl in Hülle und Fülle
Straucheibisch gibt es in gut einem Dutzend Varianten. Er ist robust und stellt keine besonderen Ansprüche an den Boden, nur stauende Nässe bekommt ihm nicht. Er liebt einen Platz an der Sonne, gedeiht aber auch im Halbschatten.
Der Roseneibisch ist ein prächtiges Solitärgehölz. Als Gruppe in einer Reihe gepflanzt, bildet er eine überschwängliche Blütenhecke.
Rückschnitt mit Gefühl
Der Straucheibisch erreicht gut zwei Meter Höhe. Da die Blüten hauptsächlich an den einjährigen Trieben erscheinen, können die Zweige bei Bedarf auf etwa die Hälfte zurückgeschnitten werden. Vorsichtshalber aber erst im späten Frühjahr, weil während eisiger Wintertage immer wieder einmal einige Zweigspitzen erfrieren.
Aber lassen Sie sich nicht täuschen: Der Straucheibisch wirkt lange kahl, wie abgestorben, denn in der Regel erscheint zartes Blattgrün erst im Juni.
Fantastische Kübelpflanze
Beim Roseneibisch (Hibiscus rosasinensis) ist der Standort klar vorgegeben: Im Sommer liebt er einen sonnigen Aufenthalt im Freien; im Winter einen hellen kühlen Platz im Haus. Diese im Handel als Kübelpflanze angebotene Hibiskus-Art wird mit wachstumshemmenden Mitteln kleinwüchsig gehalten. Nach etwa einem Jahr ist die Wirkung dieses Präparates erschöpft und der Hibiskus beginnt kräftig zu wachsen. Etwa im Februar setzt man den Roseneibisch in einen grösseren Topf in frische Erde und schneidet ihn auf die Hälfte zurück, damit sich die Ästchen verzweigen und die Pflanze buschig wächst. Ist sie während des Sommeraufenthaltes im Freien zu gross geworden und es fehlt an Platz im kühlen Winterquartier, so kann man den Roseneibisch auch beim Einräumen um gut einen Drittel zurückschneiden.
Im Gegensatz zum Straucheibisch ist der Roseneibisch auch im Winter grün und blüht meistens durch. Dennoch stellt man Ende August das wöchentliche Düngen im Giesswasser ein: Wenn die Tage im Winter kürzer werden, soll die Kübelpflanze nicht weiterwachsen, sondern eine Ruhezeit einhalten.
Grüne Tipps für den Nutz- und Ziergarten im Juli und August
- Abgetragene Ruten von Sommerhimbeeren bodeneben abschneiden; junge Triebe, acht bis zehn pro Laufmeter, aufbinden, überzählige entfernen.
- Ideale Schnüre für Bindearbeiten im Garten, weil elastisch und wetterfest, sind in etwa 5 cm breite Streifen geschnittene alte Strumpfhosenbeine.
- Kohlgewächse auf Raupen des Kohlweisslings kontrollieren und ablesen.
- Um Grauschimmel vorzubeugen, Erdbeeren mit 30 cm Abstand pflanzen. In die Zwischenräume Nüsslisalat oder Spinat säen, im September Zwiebeln oder Knoblauch stecken.
- Kohlrabi ist ein prima Lückenfüller: Bis Anfang August ausgesät, drei Wochen später gepflanzt, ist er in sechs bis acht Wochen erntebereit.
- Knollen von Türkenbund und Madonnenlilien müssen bereits im August in den Boden.