Mit einer Gesamtfläche von 109 884 km 2 ist Kuba rund 2.7-mal so gross wie die Schweiz. Von den insgesamt 11.2 Mio. Einwohnern Kubas lebt gut ein Fünftel in der Hauptstadt Havanna. Über zehn Prozent der Bevölkerung sind noch in der Landwirtschaft tätig. Im Januar und Februar 2018 erhielten die Teilnehmenden der UFA-Revue-Leserreise einen Einblick in das Leben auf Kuba.
Landschaft
Obwohl das Land fruchtbar ist und sogar bis zu drei Ernten pro Jahr möglich wären, muss auf Kuba immer noch ein Grossteil der Lebensmittel aus dem Ausland importiert werden. Rund 50 % der landwirtschaftlichen Nutzflächen sind seit Jahren unbebaut, ganze Landstriche liegen brach. Das Dornengebüsch Marabu hat sich auf diesen Flächen stark ausgebreitet. Es sind noch die Folgen der sozialistischen Planwirtschaft. Zwar findet nun ein Umbruch Richtung Marktwirtschaft statt, doch er verläuft schwierig und langsam. Ein weiteres Problem sind die Hurrikans, die in den letzten Jahren immer öfter und heftiger aufgetreten sind und für grosse Schäden gesorgt haben. So konnten die Reiseteilnehmenden noch Spuren vom Hurrikan Irma, der im September 2017 drei Tage lang auf Kuba gewütet hat, sehen.
Zuckerrohr
Der Zucker gehört immer noch zu den wichtigsten Exportgütern von Kuba und der Zuckerrohranbau und die -verarbeitung bieten vielen Personen eine Arbeitsstelle. Im Jahr 1960 wurden alle Zuckerfabriken verstaatlicht. Früher gab es vor allem in der Stadt Trinidad viele Zuckerbarone und herrschaftliche Häuser, die heute vom Zerfall bedroht sind. Im 19. Jahrhundert war der Höhepunkt der Zuckerproduktion und die Arbeit auf den Feldern wurde von Sklaven gemacht. Die Zuckerfabrik, die besichtigt wurde, wurde im Jahr 1872 gebaut und ist in einem maroden Zustand.
Tabakanbau
Bekannt ist Kuba auch für seine Zigarren. Auf den beiden Betrieben Montesinos und Vegas Robaina konnten sich die Teilnehmer der Leserreise den Tabakanbau und die Lagerung der Tabakblätter bis zur Herstellung der Zigarren anschauen. Zuerst findet während 35 Tagen die Ansaat der kleinen Samen statt. Danach werden die rund 20 cm grossen Pflanzen in Reihen auf das Feld gesetzt. Rund 45 Tage später sind die Pflanzen zwei Meter hoch. Die Ernte der Tabakblätter dauert mehrere Wochen. Die geernteten Blätter werden zu Bündeln zusammengenäht und auf Holzstangen in den speziellen Gebäuden zum Trocknen aufgehängt. Danach werden die Blätter in grossen Ballen zusammengepresst und machen eine Fermentation durch. Bevor jedoch die Zigarren hergestellt werden können, werden die Tabakblätter bis zu drei Jahre gelagert, um das richtige Aroma zu erhalten.
Gemüseanbau in den Städten
Zur Versorgung der Bevölkerung mit frischem Gemüse wurden in den Städten auf eine Initiative von Fidel Castro Gemüsegärten, sogenannte «Organoponicos» angelegt. Neben der Versorgung von Spitälern und Schulen kann auch die Bevölkerung dort frisches Gemüse einkaufen.
Finca Marta
Beeindruckt hat die Reiseteilnehmer der Besuch auf der Finca Marta. Vor sechs Jahren hat Fernando Funes – ein Wissenschaftler, der auch in der Schweiz am Forschungsinstitut für Biologischen Landbau FiBL tätig war – ein acht Hektare grosses Gelände gepachtet und einen ökologischen Vorzeigebetrieb aufgebaut. Rund 50 verschiedene Gemüsearten werden im Terrassenanbau als Mischkulturen angebaut, die an Hotels und Privathaushalte in Havanna verkauft werden. Die Kühe produzieren neben Milch auch Mist für die Biogasanlage und mit Solarzellen wird Strom produziert.
Spuren der Revolution
In ganz Kuba sind immer noch überall Bilder von Che Guevara, dem Nationalhelden und einer wichtigen Symbolfigur von Kuba, und Fidel Castro aufgehängt. In Santa Clara gibt es nun ein Museum und ein Monument zur Erinnerung an Che Guevara.
Im Januar und Februar 2018 führte die UFA-Revue in Zusammenarbeit mit dem Reisebüro Terra Travel drei Reisen nach Kuba durch.