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Landleben

Gegenseitiger Schutz im Gemüsebeet

Pflanzt man verschiedene Gemüsearten innerhalb eines Gemüsebeetes in einer Mischkultur richtig an, bildet sich eine ökologisch funktionierende Gemeinschaft. Dadurch fördern sich die Pflanzen gegenseitig und bekämpfen gemeinsam Schädlinge und Krankheiten.

Rüebli neben Zwiebeln helfen gegen Zwiebelfliegen

Natürliche Unterstützung: Rüebli neben Zwiebeln helfen gegen Zwiebelfliegen, Rüebli neben Salat fördert das Salatwachstum.

(Carole Kündig)

Publiziert am

Obergärtner und Fachlehrer Gartenbau, Wallierhof

Ist die Mischkultur im Garten richtig gewählt, helfen sich die Pflanzen gegenseitig.

Kohlgewächse, die Schädlingsanfälligen

Kohlfliege und Kohlweissling können durch die Kombination mit Sellerie durch dessen Duftausscheidungen geschützt werden. Kohlarten helfen zudem gegen Sellerierost. Gesamthaft werden die Nährstoffe besser ausgenutzt und das gegenseitige Wachstum gefördert. Auch Tomaten schützen Kohl durch ihre Duftausscheidungen vor Schädlingen. Die Kombination Kohlgewächse und Bohnen hingegen ist ungünstig. Die im Kohl enthaltenen Senfölglykoside hemmend das Wachstum der Bohnen. Dies gilt auch, wenn vorgängig Kohlrückstände in den Boden eingearbeitet wurden. Auch Spinat reagiert empfindlich auf vorhandene Senfölglykoside.

Rüebli, die Bodenstruktur-Verbesserer

Rüebli halten den Zwiebeln die Zwiebel fliege und dem Lauch die Lauchmotte fern. Umgekehrt wehren Lauch und Zwiebel die Möhrenfliege ab. Die Zwiebel hält zudem Milben fern. Werden Rüebli in Reihen gesät, wo Winterlauch gepflanzt war, wehrt der noch vorhandene Lauchgeruch Möhrenfliegen ab. Rüebli können auch durch getrockneten Rainfarn vor Möhrenfliegen geschützt werden. Für eine bessere Keimung können die Rüebli mit Dillsamen gemischt werden (im Verhältnis 3:1). Dill hilft durch seine Geruchsausscheidungen auch bei der Gesunderhaltung von Rüebli, Gurken, Kohlarten und Randen. Zwischen Erbsen, Randen und Zwiebeln dient er als Aromaverbesserer.

Kombination Kopfsalat und Rüebli

Die Wurzelausscheidungen des Rüebli fördern das Salatwachstum und gleichzeitig kann der Salatgeruch die Möhrenfliege im Zaun halten. Peterli neben Kopfsalat bringt diesen zum Aufschiessen. Kerbel hält bei Kopf- und Pflücksalat Ameisen, Läuse und Mehltau fern.

Rettich/Radieschen, Lieblinge der Erdflöhe

Vor allem Kreuzblütler wie Rettich, Radies und Kohl neigen zu Erdflohbefall. Bringt man Spinat und Salat dazwischen ein, vergrault ihr Geruch den Erdfloh. Getrockneter Rainfarn und Wermut hilft vor Erdflöhen und Rettichfliegen genauso, wie stetiges Bodenlockern und genügend Feuchtigkeit. Mulch aus Rhabarberblättern hält den Boden feucht.

Spinat ist eine hervorragende Vorkultur. Seine saponinhaltigen Wurzeln wirken günstig auf das Bodenleben, er keimt schnell, ist schnell bodenbeschattend, kann geerntet werden oder bleibt am Schluss ausgehackt liegen. 

Erbsen und Tagetes

Während die Wurzelausscheidungen der Rüebli das Wachstum der Erbsen fördern, hemmen die Wurzelausscheidungen der Erbsen das Wachstum der Kartoffeln. Erbsen ziehen während ihrer Kultur freilebende Nematoden an, welche durch zeitweises Saugen an den Wurzeln Schäden anrichten. Eine Kulturpause von sechs Jahren ist daher empfehlenswert. Werden zwischenzeitlich Tagetes angebaut, lässt sich die Kulturpause auf vier Jahre reduzieren. Tagetes scheiden über ihre Wurzeln Duftstoffe, sogenannte Terthiopene, aus, mit denen sie Nematoden anlocken. Sobald diese in die Wurzeln eindringen, setzt die Pflanze ein Sauerstoffmolekül frei, das mit den Terthiopenen reagiert und zum tödlichen Gift wird. Erbsen sollten nicht mit anderen Leguminosen, Nachtschattenund Zwiebelgewächsen sowie anderen Hülsenfrüchten angebaut werden.

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