Für blaue Stunden auf dem Sitzplatz sind Enziane genau das Richtige: In einem blauen Übertopf, vielleicht sogar auf eine Spiegelplatte gestellt, sind sie unwiderstehlich. Zwar ungewohnt, aber mindestens so attraktiv, sind solche mit weissen Blüten, die in einem weissen oder silbrigen Übertopf stehen. Und zwar im Freien auf dem Balkon oder Sitzplatz, denn die Pflanzen mögen die kühlen, taufeuchten Nächte.
Blütenschätze aus den Alpen
Die «Edelsteine des Gartens», wie Enzianstauden auch genannt werden, stehen in direktem Zusammenhang mit der Alpenwelt. Die Gattung umfasst mehrere hundert Arten und Sorten. Ihr Hauptverbreitungsgebiet erstreckt sich auf die Gebirgsregionen im Kaukasus und Sibirien, in Süd- und Mitteleuropa. Aber auch bei uns in den Bergen fühlen sich die hübschen Pflanzen wohl.
Grüne Tipps für den Nutz- und Ziergarten
- Im September beginnt die Pflanzzeit für Beerensträucher, Obstbäume und Wildobst.
- Undefinierbare Kürbissorten beim Rüsten probieren: Zierkürbisse enthalten den Bitterstoff Cucurbitacine, der Erbrechen und Durchfall auslöst!
- Nüsslisalat ab Mitte September bis Mitte Oktober säen. Saaten für den Dunkelkeimer mit Farnwedeln abdecken: Sie verdorren bis erstes Grün spriesst.
- Sollten sich die Köpfchen beim Rosenkohl noch nicht deutlich entwickelt haben, die Triebspitze abkneifen. Zudem ist die Nachdüngung fällig.
- Winterzwiebeln und Knoblauch zwischen Erdbeeren setzen – oder auf das abgeerntete Kartoffelbeet.
- Verblühte Stauden mit dem Spaten teilen und vermehren, oder blühfaule damit zu neuem Wachstum anregen.
Züchtungen blühen unermüdlich
Alle Enzian-Arten stehen streng unter Naturschutz. Mehr als nur Ersatz bietet der Gartenhandel mit verschiedensten Züchtungen, die pflegeleicht sind und jedes Jahr üppiger blühen.
Etwa der Chinesische Schmuckenzian mit dem botanischen Namen Gentiana sino-ornata. Englische Pflanzensammler brachten die Staude mit zehn bis 15 Zentimeter Wuchshöhe bereits im19. Jahrhundert von ihren Reisen aus China mit . In humosem, sauren Boden (ph-Wert 4 bis 5.5) und an halbschattigem bis sonnigen Standorten bildet der Chinesische Schmuckenzian mit schmalen, sattgrünen Blättchen rasenförmige Polster. Ab September bis in den November hinein öffnet er seine azurblauen, trichterförmigen Blüten. Seine herbstblühenden Kollegen aus Japan (Gentiana scabra) bevorzugen ebenfalls saure Erde und kalkarmes Giesswasser.
Perfekte Pflanzenpartner
Hübsche Begleiter von Herbstenzianen sind Ziergräser, Eriken oder auch spätblühende Steinbrecharten, etwa das «Oktoberli» mit seinen hübsch gemusterten Blättern. Sie unterstreichen die Farben und Formen der Enzianstaude und sind auch eine gelungene Kombination in einer Schale.
Im Allgemeinen finden Enziane ihren Platz im Steingarten. Dabei ist jedoch darauf zu achten, dass der steinige Boden nicht zu schnell austrocknet. Westlagen sind daher besser geeignet als ein sonniger Südhang. Eine Bodenabdeckung aus Holzhäcksel oder Rindenmulch hält die Bodenfeuchtigkeit zusammen.
Herbstliche Arrangements
Mit Herbstenzianen lassen sich auch Kübel oder Tröge bepflanzen. Eine wunderschöne Komposition sind Enzian mit silbergrauen Pflanzen wie Greiskraut (Senecio cineraria), Heiligenkraut (Santolina), Stacheldraht (Calocephalus) oder Silberzapfen (Helichrysum). Aber auch kleinwüchsige Ziergräser wie Segge und Efeu ergeben ein schmuckes Gesamtbild. Bei der Gefässbepflanzung ist es empfehlenswert, (saure) Moorbeeterde zu verwenden.
Herbstenziane sind übrigens auch als Grabschmuck sehr attraktiv. Kräftig blaue Blüten zu weissen oder rosa blühenden Eriken sind eine wunderschöne Kombination, die bis zum Winteranfang präsentiert.